Silberband 052 - Exil im Hyperraum
den Kopf.
»Nein, aber mit Florymonths Hilfe läßt sich das sicher schnell herausfinden.«
»Erzählen Sie uns mehr über diesen Roboter.«
Ovaron sah plötzlich sehr hilflos aus.
»Ich weiß nicht viel darüber. Meine Erinnerung ist nicht vollständig. Außerdem weiß ich nicht, ob er jemals fertiggestellt wurde. Als ich Gruelfin verließ, gab ich den Befehl, gegen die ständigen Angriffe des Takerer nur Widerstand zu leisten, wenn keine andere Wahl bleiben sollte. Ich empfahl den Ganjasen, sich nach Möglichkeit völlig passiv zu verhalten und sich im Gefahrenfall zurückzuziehen.«
»Daher der Ausdruck Passivitätsprogramm«, fügte Merceile hinzu.
Ovaron nickte.
»Jetzt wird mir auch klar, weshalb Florymonth den Geheimkode kennt. Ich habe ihn persönlich für den Roboter programmiert.«
Rhodan fand die Aussagen Ovarons einleuchtend. Die Geschichte war zu phantastisch, als daß Ovaron sie in kürzester Zeit hätte erfinden können.
Bedauerlich war nur, daß Ovaron keinen vollkommenen Bericht geben konnte. Rhodan hoffte, daß sich die Erinnerungslücken im Gedächtnis des Ganjos bald schließen würden. Nur dann würden sie die volle Wahrheit erfahren.
»Florymonth hat offenbar vor, Sie von hier wegzubringen«, meinte Rhodan. »Könnte es seine Absicht sein, Sie zu der Robotstation zu bringen, deren Bau Sie vor zweihunderttausend Jahren befohlen haben?«
Ovaron machte einen unsicheren Eindruck. Er konnte diese Frage nicht beantworten.
»Denken Sie nach!« drängte Rhodan. »Diese Robotstation scheint der Schlüssel zu allen Geheimnissen zu sein. Vielleicht beschützt sie die letzten noch lebenden Ganjasen.«
Ovaron zuckte zusammen.
»Lassen Sie mich mit Florymonth verhandeln. Ich werde ihn daran hindern, Sie und die anderen zu töten.«
»Sie können mit ihm sprechen.« Rhodan erhob sich. »Ich werde jedoch mit gezogener Waffe neben Ihnen stehen.«
22.
Während Ovaron und Florymonth über das Schicksal der MARCO POLO und ihrer Besatzung zu verhandeln begannen, ging mit den Sammlern in der ›Lichtung‹ der Terrosch-Rotwolke eine seltsame Veränderung vor. Ihre Energiefelder, mit denen sie pausenlos die Nachrichten von der Ankunft des Ganjos abgestrahlt hatten, brachen in sich zusammen. Die an der Peripherie stationierten Riesenvasallen gerieten in Bewegung.
Oberst Elas Korom-Khan sah es zuerst. Er nahm neben Emotionaut Ahrat Platz. Gleich darauf erschien Waringer vor dem Bildschirm.
»Sie bewegen sich«, sagte der Epsaler leise, um das Gespräch zwischen Ovaron und dem Fremden nicht zu stören.
»Glauben Sie, daß sie einen Angriff vorbereiten?« fragte Waringer. »Es ist durchaus möglich, daß sie von Florymonth einen entsprechenden Befehl bekommen haben.«
Niemand antwortete. Die Männer, die die Manöver der Vasallen beobachteten, wußten jedoch, daß Waringers Befürchtung nicht so abwegig war. Florymonth hatte mehrfach mit der Vernichtung der MARCO POLO gedroht. Bisher war dieser Entschluß nicht rückgängig gemacht worden. Es stand einwandfrei fest, daß Florymonth die Sammler beeinflussen konnte.
Auch Rhodan wurde jetzt auf die Ereignisse innerhalb der Terrosch-Rotwolke aufmerksam. Er gab Atlan ein Zeichen, sich um die Beobachtung des Bildschirmes zu kümmern.
Der Arkonide nahm vor den Kontrollen Platz.
»Noch sieht es nicht beängstigend aus«, stellte Korom-Khan fest. »Aber wir wissen ja alle, wie schnell diese Riesengebilde sich bewegen können, wenn es darauf ankommt.«
Die in den Randgebieten der ›Lichtung‹ stehenden Sammler begannen sich jetzt zu Sechsergruppen zusammenzuschließen und entfernten sich vom Pulk. Jede Gruppe schlug eine andere Richtung ein. Ein paar drangen sogar tiefer in die Gaswolke ein.
Bald stand fest, daß die Sammler keinen Angriff planten. Sie hatten ihre vorläufige Aufgabe erfüllt und lösten den Pulk auf. Keiner der Vasallen verließ jedoch die Terrosch-Rotwolke.
»Fragen Sie ihn, was diese Manöver bedeuten«, verlangte Rhodan von Ovaron.
»Der Ganjo wird den Weg mit mir gehen«, sagte Florymonth, bevor Ovaron Rhodans Frage weitergeben konnte. »Die Frau darf ihn begleiten, doch alle anderen müssen zurückbleiben und werden getötet.«
Ovaron griff nach seinem Armbandgerät und nahm ein paar Schaltungen vor. Er schien auf eine Reaktion Florymonths zu warten. Seine Enttäuschung war offensichtlich. Trotzdem unternahm er noch ein paar Schaltversuche, ohne daß sich am Verhalten Florymonths etwas änderte.
Ovaron wurde nervös.
»Wenn
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