Silberband 052 - Exil im Hyperraum
paar tausend Sammler hatten sich dort zusammengefunden.
Die eintreffenden Nachrichten lösten an Bord der MARCO POLO Überraschung aus. Die Kommandanten mehrerer Beiboote meldeten unabhängig voneinander die gleichen Ereignisse.
»Jetzt wissen wir, was hier geschieht«, sagte Rhodan ruhig. »Die Terrosch-Rotwolke ist der Sammelplatz für einige tausend Riesenvasallen.«
Atlan deutete auf die Bildschirme.
»Das Ziel unseres Freundes ist uns jetzt bekannt. Er fliegt dem Sammelplatz entgegen.«
Waringer wandte sich an Ovaron.
»Haben Sie eine Theorie, warum die Sammler das tun?«
»Nein!« Der Ganjase war nicht weniger überrascht als seine terranischen Verbündeten. »Ich bin jedoch sicher, daß alle Sammler von einer unbekannten Station einen entsprechenden Befehl erhalten haben.«
»Das alles hängt mit Ihrer Rückkehr zusammen«, behauptete Rhodan. »Die Dinge in Gruelfin sind in Fluß geraten, seit bekannt wurde, daß der wahre Ganjo zurückgekehrt ist.«
Ovaron wirkte hilflos.
»Aber warum versammeln sie sich hier? Und wer hat ihnen den Befehl dazu gegeben?«
»Wenn Sie dafür keine Erklärung haben …«
Ovaron preßte beide Handflächen gegen die Schläfen.
»Wenn ich mich nur an alles erinnern könnte! Manchmal glaube ich, der Lösung sehr nahe zu sein, dann verschwimmt wieder alles.«
»Quälen Sie sich nicht«, sagte Merceile sanft und legte eine Hand auf Ovarons Schulter.
Der Ganjo blickte zu ihr auf.
»Sie haben recht, Merceile! Ich brauche meine Energie noch für andere Dinge.«
Rhodan fühlte sich von diesem Gespräch ausgeschlossen. Er fragte sich, was geschehen würde, wenn sie wirklich Ganjasen fänden. War es möglich, daß Ovaron und Merceile dann alles vergessen würden, was sie die ganze Zeit über mit den Terranern verbunden hatte?
Der Großadministrator gab sich einen Ruck.
Daran durfte er jetzt nicht denken. Bisher gab es keinen Grund, an der Zuverlässigkeit der beiden Cappins zu zweifeln.
Rhodan wies die Beibootkommandanten an, wieder an Bord der MARCO POLO zurückzukehren. Sie hatten herausgefunden, was innerhalb der riesigen Gaswolke geschah.
Noch immer stand die MARCO POLO in voller Gefechtsbereitschaft. Rhodan sah keinen Grund dafür, den Vollalarm abzubrechen, denn von nun an standen ihnen mehrere tausend Sammler gegenüber, die potentielle Gegner waren.
Das Einschleusmanöver ging langsam vor sich, denn die weit von der MARCO POLO operierenden Schiffe hatten es schwer, in ihre Hangars zurückzufinden.
Das Trägerschiff folgte dem Sammler, dessen Spur es bereits im Aroch-System aufgenommen hatte. Der Abstand zu dem Riesenvasall betrug jetzt vierzig Millionen Kilometer.
Als die letzten Beiboote eingeschleust wurden, erreichte der Sammler die ›Lichtung‹ innerhalb der Terrosch-Rotwolke, wo der Schwarm sich zusammengefunden hatte.
Rhodan gab Korom-Khan einen Wink.
Die MARCO POLO stoppte außerhalb des Sammelplatzes. Ihre Schutzschirme wehrten die anstürmenden Energien mühelos ab.
Auf den Bildschirmen waren die Sammler deutlich zu erkennen. Jeder von ihnen unterschied sich von den anderen in Größe und Form.
Rhodan wurde an den Anblick einer riesigen Herde erinnert. Nur mit Schaudern dachte er daran, daß diese Sammler angreifen könnten.
Atlan stieß einen leisen Pfiff aus. Nur Rhodan, der unmittelbar neben ihm saß, konnte ihn über das Dröhnen der Konverter hinweg verstehen.
»Ein phantastischer Anblick!«
»Großartig und rätselhaft!« stimmte Rhodan zu. »Diese Sammler sind eines der großen Rätsel von Gruelfin.«
Ovarons Armband summte noch immer. Der Ganjase saß mit halbgeschlossenen Augen da. In seinem Gesicht waren die Spuren der wochenlangen Strapazen nicht zu übersehen.
Die Ortungszentrale teilte mit, daß die Sammler innerhalb der Rotwolke ebenfalls Schutzschirme eingeschaltet hatten.
Kusumi, der Chef der Ortungszentrale, berichtete: »Die Schutzschirme der Sammler bewegen sich auf der Sextadimebene. Ich glaube nicht, daß sie viel stärker sind als unsere Paratronschirme.«
»Danke, Major!« Rhodan sah das Bild Kusumis verblassen. »Lassen Sie sich eine möglichst exakte Auswertung geben.«
»Es sieht so aus, als müßten wir vorläufig abwarten«, sagte Atlan.
»Wir könnten nach altbewährtem Muster vorgehen«, schlug Gucky vor der seine Ungeduld nicht länger unterdrücken konnte. »Warum sollen wir stunden- oder tagelang warten, wenn jetzt schon feststeht, daß die Sammler uns nicht angreifen? Ich könnte mit Ras an Bord eines
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