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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ausnahmen. Von den Asteroiden war mit bloßem Auge nur dann etwas zu sehen, wenn sie mit Teilen ihrer Oberflächen das Sonnenlicht reflektierten. Meist waren das nur wenige gleichzeitig, aber manchmal sah es aus, als hätte ein Zauberer Tausende von funkelnden Edelsteinen im Weltraum ausgestreut.
    Der Kamashite lächelte geistesabwesend und wollte sich abstoßen, um seinen Gefährten durch das Loch zu folgen, als er sah, wie sich von Rand zu Rand eine Art schimmernde Haut spannte – ein Energieschirm!
    Vor Schreck vollführte Lokoshan einen Sprung, der ihn in den Weltraum brachte, ehe er durch entsprechende Justierung seines Impulsaggregats in eine Kreisbahn um den Sammler ging.
    Bevor er zu einem Entschluß kam, leuchtete irgendwo hinter dem blitzenden Meer silberner Trümmer ein ultraheller Feuerball auf.
    Die MARCO POLO …!
    Patulli ließ eine Serie kamashitischer Verwünschungen los, dann erhöhte er die Leistung seines Helmfunkgeräts.
    »Gucky, kannst du mich hören?« fragte er. »Hier spricht Pat.«
    Keine Antwort.
    Demnach besaß der Energieschirm, der den Ilt und seine anderen Gefährten gefangenhielt, eine sechsdimensionale Struktur, war also undurchdringlich für alle Arten von Funkwellen.
    Patulli Lokoshan überlegte.
    Er konnte nicht recht glauben, daß ein so starkes Schiff wie die MARCO POLO mit einem Schlag vernichtet werden konnte. Möglicherweise hatte sie nur einen größeren Asteroiden zerstrahlt, der auf ihrem Kurs gelegen hatte.
    Er mußte Hilfe für Gucky und die anderen anfordern! Aber wie? Der Helmtelekom reichte nicht bis zur MARCO POLO, und außerdem …
    Diesmal blähten sich gleich drei Glutbälle mit einmal auf – und noch einmal drei, nein, fünf …!
    Acht gewaltige Explosionen!
    Das konnte nur bedeuten, daß sich die MARCO POLO im Gefecht befand.
    Doch wer sollte das Schiff eigentlich angreifen, nachdem der Kontakt mit den Wesakenos bereits erfolgt war und zwei Lotsen sich an Bord befanden?
    Die Takerer? Nein, die würden nicht so tief einfliegen können.
    Patulli schlug sich mit der flachen Hand gegen den Kugelhelm.
    Der alte Sammler! Er hatte feindlich reagiert, als Gucky, Ras und Paladin eingedrungen waren, folglich gehörte er zum Fallensystem der Wesakenos, und diese Leute wußten inzwischen, daß jemand versucht hatte, in dem Sammler herumzuschnüffeln. Nach Lage der Dinge aber konnte das nur jemand aus dem terranischen Raumschiff sein, also schloß man daraus auf feindliche Absichten der Terraner.
    Diese Überlegungen hätten uns vorher mehr genützt als jetzt, dachte der Kamashite. Er rümpfte die Nase, als sich wieder vier Glutbälle aufblähten. Das kam davon, wenn jemand nicht alle Möglichkeiten und Auswirkungen vor dem Einsatz durchrechnete, sondern sich von seiner Neugier zu unüberlegtem Handeln verleiten ließ.
    Patulli zog die Beine an den Leib und machte es sich in der Kreisbahn gemütlich. Sein Gehirn arbeitete jedoch fieberhaft daran, einen Ausweg für Gucky und die anderen Gefährten zu finden. Sie waren im Sammler gefangen und damit hilflos, aber er befand sich noch in Freiheit …
    Was nützt das schon? überlegte er. Ihr könnt nicht heraus, und ich kann nicht hinein – Moment!
    Patulli streckte sich und blickte nach unten.
    Der Sammler ist eine Falle, das steht fest. Eine Falle aber sollte eigentlich so geschaltet sein, daß sie zwar niemanden freigibt, aber jeden einläßt. Sie würde mich also einlassen – und müßte dazu eine Strukturlücke schaffen, weit genug von den Gefangenen entfernt, daß sie nicht durch sie entwischen können. Aber bei Gucky und Ras spielt die Entfernung einer Strukturlücke keine Rolle, Hauptsache, sie ist da.
    Das wirkliche Problem, erkannte der Kamashite, bestand darin, daß seine Gefährten seinen Plan nicht kannten und wahrscheinlich nicht schnell genug reagierten, sobald die Strukturlücke geschaltet war.
    Doch dieses Risiko mußte er in Kauf nehmen.
    Er drehte sich so, daß die Hauptdüse seines Impulsaggregats in Kreisbahnrichtung wies, dann betätigte er den Schubschalter ganz kurz. Seine Geschwindigkeit sank – und er fiel wieder auf die Oberfläche des Sammlers zurück.
    Patulli Lokoshan hielt die Hand weiter auf dem Triebwerksauslöser, dann stieß er sich ganz leicht ab und schwebte in einer flachen ballistischen Kurve genau auf den Energieschirm zu, der das birnenförmige Loch abschloß.
    Seine Füße befanden sich nur noch Millimeter von dem Energieschirm entfernt, da erlosch das Schimmern. Patulli

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