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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kommandozentrale eines Raumschiffes.
    Eine Stimme ertönte, doch es war nicht die Stimme von Oberst Lyphont, auch bewegte der Mann auf dem Schirm nicht die Lippen.
    »Hier spricht Dakkartechniker Moraskan«, sagte die Stimme. Sie klang zitterig, greisenhaft.
    In der linken oberen Ecke des Schirms erschien ein kugelförmiger Ausschnitt. Er zeigte das Gesicht eines alten Mannes mit eingefallenen Wangen, hoher vorgewölbter Stirn und fiebrig glänzenden Augen. Die bläulich verfärbten Lippen bewegten sich.
    »Mir bleibt nicht mehr viel Zeit, deshalb will ich Oberst Lyphonts Bericht ergänzen, so gut es geht. Oberst Lyphont ist vor …«, er nannte eine Zeitspanne, die etwa viereinhalb Erdjahren entsprach, »… gestorben, nachdem zuvor schon Sechsundsechzig Angehörige des Farro-Spezialkommandos dahingeschieden waren. Feldingenieur Japposch und ich blieben allein übrig. Japposch starb vor …« Er nannte eine Zeitspanne, die rund zwei terranischen Jahren entsprach. »So blieb ich allein übrig, um auf die Reaktivierung der Transmitterverbindung mit Mayntoho zu warten. Heute weiß ich, daß ich diesen Zeitpunkt nicht mehr erleben werde.«
    Moraskan hielt inne. Er war sichtlich erschöpft. Sein Gesicht hatte sich mit einem Schweißfilm bedeckt, und sein Atem ging pfeifend.
    Nach einer Weile begann er wieder zu sprechen.
    »Es geht schneller zu Ende, als ich dachte. Ich werde nach dieser Mitteilung sämtliche noch aktivierten Systeme der ATTEC ausschalten, damit die Energiereserven erhalten bleiben. Die Takerer haben uns bisher nicht entdeckt, und ich wünsche denen, die nach uns kommen, viel Glück und Erfolg.«
    Seine Stimme war immer leiser geworden und zum Schluß kaum noch verständlich gewesen. Jetzt verschwand der kugelförmige Ausschnitt.
    Wenige Sekunden später begann Oberst Lyphonts Speicherbild zu sprechen.
    »Sie, die nun endlich gekommen sind, werden wissen, warum wir nicht nach Mayntoho zurückkehren konnten. Ich kann es mir nur so erklären, daß die Gegenstation auf Mayntoho durch einen Angriff der takerischen Flotte vernichtet wurde. Inzwischen sind …«, er nannte einen Zeitbegriff der rund sechzig Erdjahren entsprach, »… verstrichen, unsere Aufgabe ist längst abgeschlossen, aber die Verbindung bleibt weiterhin unterbrochen. Es gab auch keine Gelegenheit, den Planeten Takera auf einem anderen Wege als durch den Transmitter zu verlassen. Wir haben vorsichtig sondiert, stießen aber auf derart extreme Sicherheitsvorkehrungen der Takerer, daß es aussichtslos erschien, einen Ausbruch zu wagen. Wir hätten damit, selbst wenn es uns gelungen wäre, den Planeten Takera zu verlassen, eine nachträgliche Entdeckung der ATTEC riskiert.«
    Der 3-D-Schirm wurde dunkel. Als er sich wieder erhellte, zeigte er eine andere Szene. Oberst Lyphont trug nur eine leichte Bordkombination und saß in einem Sessel, der offenbar in seiner eigenen Kabine stand. Da die Beleuchtung schlecht war, blieben viele Einzelheiten verborgen, aber es war zu erkennen, daß Lyphont inzwischen erheblich gealtert war.
    »Dies ist vermutlich mein letzter Bericht«, sagte der Ganjase mit leiser Stimme. »Seit unserer Ankunft auf Takera sind …«, er nannte eine Zeitspanne, die rund hundert Erdjahren entsprach, »… vergangen. Von meinen Leuten leben nur noch Feldingenieur Japposch und Dakkartechniker Moraskan, alle anderen sind an altersbedingten Ausfallerscheinungen gestorben – mit Ausnahme von Bohrtechniker Trassoq, der bei einer Erkundung im Berg Motah verunglückte.
    Ich weiß nicht, was im Bythalon-System vorgefallen ist, bin aber sicher, daß eines Tages die Transmitterstrecke wieder funktionieren und ein ganjasisches Einsatzkommando in die ATTEC bringen wird. Diesem Kommando gelten meine Informationen.
    Wir haben in der Vergangenheit von der Bodenschleuse der ATTEC aus einen Tunnel unter dem Meeresboden vorgetrieben, und zwar mit speziellen Desintegrations-Bohrsystemen. Der Tunnel mündet in der nächstgelegenen Flanke des Vulkanberges Motah, dort steigt er wieder empor und endet in einer natürlichen Felsenhöhle, die wiederum mit anderen Felsenhöhlen in Verbindung steht. Wir haben von diesem Höhlensystem enge Stollen nach allen Richtungen vorgetrieben und sind dabei auf uralte verlassene Unterseestädte gestoßen.
    Es wäre mit den Sprengstoffen an Bord der ATTEC möglich gewesen, den Berg Motah mitsamt der Ansiedlung zu zerstören. Wir haben jedoch darauf verzichtet, weil eine solche Aktion zu unserer Zeit einen

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