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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war, langsam zu sich. Rhodan machte nicht viel Umstände mit ihm. Er betäubte ihn nochmals und legte ihn neben die Luke.
    Wenige Minuten später landeten wir auf einem Hausdach in der Nähe des OVARASCHs. Der riesige Obelisk sah aus wie der drohend erhobene Finger eines Giganten. Von ihm schien auch das rote Leuchten auszugehen, das sich über die gesamte Oberfläche des Planeten ausgebreitet hatte.
    Wir sprangen aus der Maschine und liefen zum Dachrand. Auf dem freien Platz rund um den Obelisken wimmelte es von Priestern. Sie waren alle bewaffnet. Sie hatten Strahlkanonen in Stellung gebracht. Über dem Platz kreisten Dutzende von schweren Gleitern.
    »Glauben Sie an Wunder?« fragte ich Rhodan.
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Also kehren wir um und warten, ob Tarino diese Abwehrkette durchbrechen kann.«
    Der Terraner beobachtete nachdenklich das Geschehen auf dem freien Platz.
    »Wir haben den Gleiter und eine Robe«, sagte er gedehnt. »Wir müssen versuchen, ob wir damit durchkommen.«
    Ich fragte ihn nicht, was er vorhatte, denn ich konnte mir denken, daß es eine seiner verrückten und lebensgefährlichen Ideen war, die er in solchen Situationen produzierte.
    »Nein!« widersprach ich. »Wir warten.«
    Er schien mich nicht zu verstehen.
    »Ich werde die Robe anlegen. Den Priester lassen wir auf dem Dach zurück. Sie verstecken sich an Bord des Gleiters. Dann ordnen wir uns in die Reihe der patrouillierenden Maschinen ein und nähern uns vorsichtig dem OVARASCH. Dann brauchen wir nur noch eine Möglichkeit zu suchen, um auf einer der Plattformen rund um den Obelisken zu landen oder abzuspringen.«
    Ich seufzte. Er verstand es, mich zu überzeugen. Dabei hatten wir nicht die Spur einer Chance.
    Wir zerrten den ohnmächtigen Priester aus der Maschine und legten ihn aufs Dach. Rhodan nahm ihm die Robe ab.
    »Hoffentlich sieht man ihn nicht«, sagte ich zu Rhodan.
    »Sie haben recht«, meinte er, und wir hoben den Bewußtlosen auf, trugen ihn zur Rückseite des Daches und warfen ihn in den Hof. Das Dach war nicht hoch, so daß sich der Priester im schlimmsten Fall ein paar Knochen brechen würde.
    Wir kehrten zum Gleiter zurück, und Rhodan zog die Robe über seine Kombination. Er grinste. Die Sache schien ihm Spaß zu machen.
    »Fliegen Sie los!« sagte er.
    Was immer ich erwartet hatte – nichts davon geschah.
    Der Diebstahl des Gleiters war offensichtlich noch nicht bemerkt worden, so daß wir uns mühelos in die Kette der um den Obelisken kreisenden Gleiter einordnen konnten. Meine Hände, die die Steuerung umklammerten, zitterten. Wenn man uns jetzt entdeckte, konnten wir uns nicht mehr retten. Ich kauerte neben dem Sitz und hielt die Steuerung mit ausgestreckten Händen. Rhodan saß aufrecht da und gab vor, als Pilot zu fungieren. Keine der anderen Maschinen kam so dicht vorbei, daß der Schwindel bemerkt wurde.
    »Wissen Sie, wie wir in den Obelisken eindringen können?« fragte mich der Terraner.
    »Er muß auf seiner Oberfläche Stahltore haben. Sie werden sich öffnen, sobald man mich identifiziert hat.«
    »Bis dahin werden wir tot sein«, prophezeite Rhodan. »Wir müssen eine Möglichkeit finden, die Ganjoprester abzulenken.«
    Ich hatte keine Idee. Meine Hoffnung konzentrierte sich auf die Urmutter. Ich glaubte, daß sie schnell reagieren und uns einlassen würde. Aber warum öffnete sie dann nicht jetzt, in diesem Augenblick, ein Tor, durch das wir ins Innere des Obelisken fliegen konnten?
    Ich spähte hinaus.
    Der Obelisk ragte wie ein Berg vor uns auf. Er war riesig und strahlte eine unerklärliche Drohung aus. Zum erstenmal wurde mir unheimlich. Ich erschauerte. Ich bekam tatsächlich Angst vor meiner eigenen Schöpfung. Das war sicher nicht grundlos, denn niemand schien zu wissen, was im Verlauf von zweihunderttausend Jahren aus der Urmutter geworden war. Vielleicht verfolgte der Roboter längst eigene Ziele.
    Ich schüttelte energisch den Kopf. Das war unmöglich. Auch die Urmutter war nur eine Maschine, die sich ihrer Urprogrammierung nicht widersetzen konnte.
    »Können Sie die Automatik einschalten?« erkundigte sich Rhodan.
    »Natürlich«, sagte ich. »Aber welchen Sinn soll das haben?«
    »Ganz einfach! Wir werden abspringen!«
    Ich glaubte nicht recht gehört zu haben.
    »Wir werden uns dem Obelisken nähern, so daß wir auf eine Plattform springen können. Die Automatik wird die Maschine schräg hinter uns auf dem freien Platz aufprallen und explodieren lassen.«
    »Die Priester können

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