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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ich fürchtete, daß wir an Dinge rühren würden, die besser unentdeckt geblieben wären. Das gesamte ARRIVANUM erschien mir plötzlich als Quelle schrecklicher Gefahren für mich und alle anderen Ganjasen.
    »Wollen Sie mich allein suchen lassen?« erkundigte sich Rhodan. »Wenn Sie sitzen bleiben, werden wir nie etwas erreichen.«
    Ich stand auf. Mit den ausgestreckten Händen erreichte ich eine glatte Wand. Ich war unsäglich erleichtert, sie mit den Fingerspitzen berühren zu können. Inmitten der Ungewißheit bedeutete sie einen Halt.
    »Was ist los mit Ihnen?« wollte Rhodan wissen. Trotz der Dunkelheit schien er zu merken, daß etwas nicht stimmte. Er hatte es aus meinen unregelmäßigen Atemzügen und meinen unsicheren Schritten herausgehört.
    Ich kam mir lächerlich vor.
    »Ich weiß es nicht, Perry. Eine unbestimmte Furcht.«
    »Das Gefühl wird vielleicht von der Urmutter absichtlich ausgelöst. Vielleicht sollen wir noch einmal getestet werden.«
    Es war durchaus möglich, daß er recht hatte.
    »Wir messen jetzt die Länge der Wände ab«, erklärte er. »Dann untersuchen wir den Boden. Es wird schon einen Ausweg geben.«
    Sein Eifer und seine Entschlußkraft beschämten mich. Ich ging mit langen Schritten an der Wand entlang, bis ich eine Ecke erreichte. Dort ragte irgend etwas hervor, das sich wie kalter Hartgummi anfühlte und mehrere Verdickungen besaß.
    Ich tastete darüber hinweg.
    Es war etwas Lebendiges!
    Ich fuhr zurück und stieß einen unterdrückten Schrei aus.
    Rhodans Stimme kam aus der Dunkelheit: »Was ist los?«
    Ich antwortete nicht. Einem inneren Zwang folgend, griff ich wieder nach dem seltsamen Ding. Und ich erkannte, was es war: eine zur Faust geballte Hand. Eine eiskalte Hand.
    Rhodan trat neben mich. Er berührte mich am Arm, er mußte mein Zittern bemerken.
    »Was haben Sie denn?«
    Ich griff nach seiner Hand und führte sie zu der anderen, die kalt aus der Metallwand ragte.
    »Eine Hand«, stellte er ruhig fest. »Sie ragt bis zum Gelenk heraus. Ich möchte wissen, wo sich der dazugehörige Körper befindet.«
    Ich hörte, wie er an der Hand herumzerrte, und mir wurde übel. Auch das war eine Reaktion, die mich völlig überraschte. Alle Fähigkeiten, die mich bisher ausgezeichnet hatten, waren erloschen. Ich war den Ereignissen nahezu hilflos ausgeliefert. Verzweifelt überlegte ich, wie es dazu gekommen war und wie ich den gefährlichen Prozeß rückgängig machen oder zumindest aufhalten konnte. Es gab nur eine Erklärung: Die Urmutter wirkte auf meine Psyche ein. Sie tat es absichtlich, um mich zu irgend etwas zu zwingen.
    »Man könnte glauben, in das Metall wäre ein Körper eingegossen«, überlegte Rhodan.
    Allein die Vorstellung, daß er recht haben könnte, machte mir zu schaffen.
    Rhodan entfernte sich. Ich hörte seine Hände über die Wände streifen.
    Nach einer Weile bemerkte er: »Alles ist glatt und fugenlos. Nur die Hand ragt heraus.«
    Als wären seine Worte ein geheimes Signal für irgendeine verborgene Anlage, begann sich die Wand, vor der ich stand, zu erhellen.
    Ich sah Terton den Dunklen.

14.
    Die Wand teilte sich wie Flüssigkeit, und Terton trat heraus. Er hatte sich in den zweihunderttausend Jahren nicht verändert. Seine Haut war glatt und schwarz, sah aus wie fein genarbtes Leder. Terton besaß kein Gesicht, keine Ohren, keine Haare. Trotzdem wirkte sein Kopf schön.
    Der Raum erhellte sich, und Tertons Haut begann zu leuchten. Er stand vor Rhodan und mir, überragte uns um Kopfeslänge.
    »Du bist also zurückgekehrt?« hörte ich seine Gedanken. Rasch schaute ich zu Rhodan hinüber. Hörte auch er die Botschaft? Wahrscheinlich nicht. Die Impulse, die der Dunkle ausstrahlte, waren nur für das Gehirn eines Tryzomtänzers verständlich.
    »Ja«, antworteten meine Gedanken. »Hast du mich als Ganjo identifiziert?«
    »Ich bin deine Negative Summe«, erwiderte Terton. »Ich habe dich sofort erkannt.«
    »Wer ist das?« mischte sich Rhodan in diesem Augenblick ein.
    »Terton der Dunkle«, erklärte ich. »Oder meine Negative Summe. Sie haben die Wahl.«
    Er fragte interessiert: »Ein Roboter?«
    Er war ein seltsamer Mann. Die Unbefangenheit, mit der er an alle Probleme heranging, verblüffte mich immer wieder. Ich beobachtete ihn, und er beobachtete Terton. Er schien nicht mißtrauisch zu sein. Für ihn stand es fest, daß wir früher oder später im Zentrum der Urmutter ankommen würden.
    »Terton ist kein Roboter«, sagte ich. Ich wollte

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