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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nachzulassen.
    Dann schwebte er zu seiner Kommandokugel. Ich erstatte Meldung und nehme auf dem Pilotensitz
Platz. Er befiehlt mir, in das Gangsystem des Stützpunktes zu steuern, das inzwischen von den
Resten des terranischen Wachkommandos gesäubert ist.
    Ich aktiviere den Verschlußmechanismus der Kugel. Stolz erhebt sich unser Gefährt und gleitet
über die Köpfe der Kriegsdiener hinweg durch das Tor und in die Korridore hinein …
    Merceile erhob sich von ihrem Schalensessel, als der Alarm durch den Stützpunkt
gellte. Bestürzt sah sie auf die noch immer aktivierten Monitoren, die die Pedopeilerhalle und
die angrenzenden Felsenkammern zeigten.
    Unfähig, sich zu bewegen, gleichsam vor Entsetzen erstarrt, erlebte Merceile, wie aus den
Öffnungen des Pedopeilers ungeheure Massen schwerbewaffneter Takerer quollen und sofort das Feuer
auf die Männer des terranischen Wachkommandos eröffneten.
    Sie konnte nicht begreifen, daß die Terraner trotz heldenhaften Widerstandes zurückweichen
mußten. Offenbar hatten sie einige Sekunden zu lange gezögert, bevor sie reagierten.
    Als dann endlich Captain Tolous Bettron eintraf, sah es aus, als würde sich das Blatt wenden.
Das Erscheinen ihres Kommandeurs gab den terranischen Soldaten neue Zuversicht und neuen Schwung.
Doch dann wurden die Terraner förmlich erdrückt von der zahlenmäßigen Übermacht des Feindes. Ihr
Gegenangriff scheiterte unter furchtbaren Verlusten.
    Merceile konnte noch erkennen, daß die Felsenkammern mit den terranischen Bereitschaftsgruppen
unter Feuer genommen wurden und die Überlebenden sich aus der Halle zurückzogen, dann fielen die
Monitoren aus.
    Der Ausfall der Bildton-Übertragung bewirkte, daß die Starre schlagartig von Merceile abfiel.
Dennoch war sie nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Niederlage des
terranischen Wachkommandos hatte sie erschüttert.
    Voller Panik rannte sie aus dem Dakkarkom-Raum, irrte einige Minuten lang in den Korridoren
umher und erreichte schließlich die Notfallsektion mit ihren Tubenhangars.
    Völlig automatisch, ohne Beteiligung ihres Verstandes, öffnete sie einen der Hangars, setzte
sich in den darin stehenden Gleiter und betätigte die Notautomatik.
    Das Außenschott fuhr in die Decke, und ein mächtiger Abstoßimpuls trieb das Fahrzeug hinaus.
Die Antriebsaggregate schalteten sich automatisch ein, und die Notfallprogrammierung aktivierte
die Steuerschablone. Der Gleiter jagte in die Atmosphäre hinauf, seine Peilgeräte stellten sich
auf das in der Schablone enthaltene Ziel ein. Nach einer Schwenkung schoß das Fahrzeug auf den
nächstgelegenen Raumhafen zu.
    In diesem Augenblick konnte sich Merceile aus den Klammern der Panik befreien. Ein heftiger
Weinkrampf schüttelte sie, dann löste sich die ungeheure Anspannung allmählich.
    Merceile wischte sich die Tränen aus den Augen und musterte die Kontrollen. Sie erkannte, daß
die Notfallprogrammierung und die Steuerschablone den Gleiter vorerst in Sicherheit bringen
würden.
    Sie wollte Titan jedoch nicht verlassen, sondern verhindern, daß die Takerer den Saturnmond
überschwemmten. Gewiß waren inzwischen viele Tausende von Invasoren im Pedopeiler angekommen.
    Merceile schaltete die Notfallprogrammierung ab und desaktivierte die Steuerschablone. Danach
bestimmte sie ihre Position, wendete den Gleiter und jagte ihn in viertausend Metern Höhe über
die Akalos-Berge hinweg. Ihre Hände zitterten, dennoch verzichtete sie auf eine Programmierung
des Kurses und das Umschalten auf Steuerautomatik.
    Das Kontrollsystem des Fahrzeuges mußte mehrfach ihre zu starken Steuerausschläge ausgleichen.
Dadurch blieben die irrationalen Bewegungen auf ein Minimum beschränkt. Mit aktiviertem
Schutzschirm und auf Vollgas geschalteten Triebwerken jagte der Gleiter durch den Himmel, einen
flammenden Schlauch ionisierter Luftmoleküle hinter sich herziehend.
    Nach etwa zehn Minuten steuerte Merceile das Fahrzeug tiefer. Sie hatte inzwischen das Zittern
ihres Körpers bezwungen. Rasch wuchsen die charakteristischen Konturen des Dallwerth-Gebirges
unter dem Gleiter auf. Merceile wußte, daß sie die Unterkunft von Solarmarschall Deighton nicht
direkt anfliegen konnte. Der Chef der Solaren Abwehr hatte sich in ein Netz aus automatischen
Abwehranlagen eingesponnen wie eine Raupe in einen Kokon. Aber die Druckkuppel, in der Ribald
Corello und Balton Wyt untergebracht waren, konnte sie ansteuern.
    Ja, dort war sie in

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