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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wußten es noch nicht, aber Sekunden später hörte man Hachins aufgeregte Stimme:
    »Was ist bei euch los? Ist der Transmitter ausgefallen? Aus unserem Gerät kam eine Feuerzunge,
anschließend ein Schwall von verglühten Einzelteilen. Die Transmitterverbindung ist tot.«
    »Zu spät«, bedauerte die Urmutter. »Ich löse mich selbst auf. Das war nicht
beabsichtigt. Ihr seid eingeschlossen.«
    Rapyrosa konnte es nicht glauben.
    »Es muß einen Weg hinaus geben«, sagte er deutlich. »Zeige uns den Weg, Urmutter! Warum ist
der Transmitter zerstört worden?«
    Die Urmutter erklärte mit maschinenhafter Ruhe:
    »Während die Fundamentalprogrammierung abläuft, habe ich keinen Einfluß darauf,
welche Teile meiner Energieversorgung ausfallen. Es gibt zwei Wege nach außen in den Weltraum.
Drei sind es, wenn auch die letzte Möglichkeit ausgeschöpft wird.«
    »Welche?«
    »Ein Schott in meinem ehemaligen Fundament, ganz am anderen Ende – und
eines in der Spitze des Obelisken.«
    Der Terraner handelte schnell, nachdem er überlegt hatte. Er sagte laut:
    »Hachin! Holen Sie uns ab! Schnell, sonst kommen wir hier alle um! Wir versuchen das
schmalere, sich verjüngende Ende zu erreichen und dort den Weltraum zu sehen. Warten Sie
dort.«
    »Verstanden! Wir kommen sofort!«
    Rapyrosa wandte sich an seine Leute und sagte entschlossen:
    »Wir kommen durch, und zwar mit allem, was wir haben. Reißt die Spulen aus den Geräten, steckt
sie ein und haltet euch bereit, die Helme zu schließen. Urmutter!«
    »Ich höre!«
    »Bevor du das Schott an der Spitze öffnest, schaltest du die Luftanlagen aus. Und tue es bald!
Es geht um einhundert Leben, um einhundert Freunde des Ganjos. Verstanden?«
    »Ich habe verstanden. In genau dreiundvierzig Minuten eurer Zeit wird die Luke
geöffnet werden.«
    Rapyrosa wandte sich zur Treppe, raffte vier Datenträger an sich und steckte sie in die
Taschen seines Kampfanzugs. Dann holte er tief Atem, nickte seinen Leuten zu und lief langsam auf
die Treppe zu.
    Als er sie hinaufrannte, hörte er die Stimme der Urmutter:
    »Meine Robots werden euch helfen, solange ihre Energieversorgung nicht
zusammengebrochen ist.«
    Im gleichen Augenblick packte ihn eine der skurrilen, schwebenden Maschinen am Gürtel des
Rückenteils, hob ihn hoch und raste mit ihm davon, über Treppen und Rampen, in einer Spirale, die
alle Minuten ihre Richtung änderte. Die neunundneunzig Männer folgten ihm.
    Alle schweren Apparate blieben zurück. Der Todesmarsch der hundert Männer hatte begonnen.
    Und der tödliche Countdown der Urmutter lief mit ihnen um die Wette.
    Vascalo schloß die Augen und lehnte sich schwer in seinen Sessel zurück. Er
versuchte mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand, sich zu beherrschen. Er atmete langsam
und tief und dachte an nebensächliche Dinge, aber er fühlte, wie die Angst ihn in den Bann
schlug.
    Die Final-Blockschaltung, mit deren Hilfe er den riesigen Mengen von Sammlern und
ausgeschleusten Vasallen Befehle erteilt hatte, war aufgehoben. Das konnte nur das Werk der
Urmutter sein, die ihrerseits mit einer Unmenge von Sammlern hier nahe dem kleinen Planeten
aufgetaucht war und einen bienenschwarmähnlichen Zusammenschluß bildete.
    Die kühlen, beherrschten und stets pragmatischen Überlegungen und Gedanken Vascalos wurden
ungenau, panisch und unzuverlässig. Er fühlte sich wie ein Tier in einer Falle.
    Panik! Verzweiflung!
    Vascalo fiel schwer vornüber, sein Gesicht vergrub sich in den Händen, deren Schönheit gerühmt
wurde. Der unförmige Buckel reckte sich in die Luft. Keiner der Takerer, die in der Zentrale des
mondgroßen Sammlers waren, wagte sich zu bewegen.
    Dann machte einer von ihnen eine niederschmetternde Feststellung:
    »Sämtliche Vasallen, die die Kämpfe überstanden haben, sind eingeschleust. Nur die
hoffnungslos zerstörten schweben im Raum. Viele von ihnen wurden von anderen, noch intakten
abgeschleppt und in die Sammler hineinbugsiert.«
    Dies schien der Anfang des Untergangs zu sein.
    In derselben Sekunde, als die Panik Vascalo überflutete und seine Überlegungen
blockierte, befand sich Lefton Rapyrosa an der Spitze seiner neunundneunzig Leute. Einen
Augenblick lang zuckte der Gedanke durch seinen Kopf, daß eine übergroße Vorsicht gerechtfertigt
gewesen war: Er hatte zumindest hundert Menschenleben weniger in Gefahr gebracht, indem er sie
zurückgelassen hatte.
    Er fragte ins Mikrophon des Raumanzugs: »Alles in Ordnung,

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