Silberband 054 - Finale für Pluto
Freunde?«
»Bis jetzt ja«, erhielt er zur Antwort.
Die Roboter schleppten die Terraner nach oben. Es ging dicht über Rampen hinweg, über Treppen
und durch einfache Schächte. Dann wieder beförderte ein schneller Lift die Männer einige fünfzig
Meter höher. Sie kamen ihrem Ziel langsam näher, aber wie Rapyrosa feststellte, war es zu
langsam.
Lefton befand sich gerade mitten über einer Rampe, als er merkte, daß er fiel.
Er streckte Hände und Füße aus und fing sich ab. Der Körper des Robots krachte schwer in
seinen Rücken, dann polterte die Maschine energielos die Treppe hinunter und warf den folgenden
terranischen Spezialisten um. Überall fluchten die Männer, rappelten sich auf, einer stöhnte
schwer.
Die Stimme der Urmutter sagte:
»Es tut mir leid. Die Energie für alle Roboteinrichtungen innerhalb des OVARASCH
ist ausgefallen. Ihr könnt nicht mehr damit rechnen, weitertransportiert zu werden.«
Rapyrosa atmete durch, zwang sich zu ruhiger Überlegung und brüllte dann: »Wie viele Meter
haben wir noch bis zur Spitze, Urmutter?«
Die Antwort ließ nicht auf sich warten.
»Noch eintausendeinhundert Meter. Das sind zweihundertzwanzig Decks oder
Ebenen.«
Die Zahl erschien Rapyrosa unendlich groß. Zweihundertzwanzig Stockwerke – das war dem
Aufstieg auf einen mittelgroßen Berg entsprechend. Aber es ging wohl nicht anders.
»Verstanden«, sagte er. »Gibt es Hilfsmöglichkeiten?«
»Ja. Ein Schnellift. Er wird in sechs Minuten ausgeschaltet werden, aber bis
dahin …«
»Wo?« unterbrach Rapyrosa.
»Zwei Ebenen höher, die Blinklichter werden den Weg zeigen.«
Er winkte nach hinten und stürmte los. Jetzt zählte jede einzelne Sekunde. Seine Männer
folgten ihm schnell, aber diszipliniert. Einer schien sich das Handgelenk gebrochen zu haben. Die
Terraner stürmten keuchend die zwei Treppen hinauf, dann glitt die Tür des Lifts auf.
»Los! So viele wie möglich und so schnell wie möglich. Ihr fahrt genau achtzig Sekunden, dann
haltet ihr den Lift an.«
Es war ein geräumiger Fahrkorb und siebenundvierzig Männer gingen hinein. Rapyrosa blieb
stehen und kontrollierte den Zeitablauf. Die anderen Männer bereiteten sich vor; niemand
sprach.
Siebzig … fünfundsiebzig …
»Achtzig Sekunden.«
Aufleuchtende Lampen bewiesen, daß der Lift anhielt. Dort oben rasten jetzt die Männer in
Sprüngen aus der Liftkabine, und Rapyrosa drückte den Rufknopf. Fast fünf Sekunden früher als
erwartet öffnete sich die Tür wieder, und dann schrie der Terraner:
»Wir müssen alle hinein, schnell!«
Der erste Schub pferchte sich in den Lift. Männer stiegen auf den zusammengefalteten
Handflächen hoch und setzten sich ihren Partnern auf die Schultern. Als letzter preßte sich
Rapyrosa hinein, fühlte sich angehoben, und die zufahrende Platte schmetterte hart gegen den
Knöchel seines Stiefels. Dann raste der Lift hoch. Lefton ließ den Kubus, in dem sie die
elektronischen Ziffern der Uhr sahen, nicht aus den Augen. Der Lift raste höher und höher.
Dreihundert Sekunden.
Dreihundertvierzig …
»Wir werden gleich oben zum Dach hinausschießen wie ein Korken!« rief jemand keuchend.
»Hoffentlich nicht mit offenen Raumanzügen!« stellte ein anderer fest.
»Haltet das Vehikel an!« rief Lefton.
Er wurde plötzlich eine Spur leichter, als negative Beschleunigung eintrat. Dann hielt der
Lift. Als die Männer aus dem Korb stürzten, erlosch das Licht innerhalb des gerundeten
Liftelements. Sie waren gerade noch davongekommen, sonst hätten sie sich ein Loch durch den
Liftkorb und die Verkleidung brennen müssen. Sekunden später versammelten sie sich wieder.
»Ich frage die erste Gruppe, die sich vermutlich unter uns befindet«, rief Rapyrosa. »Wo seid
ihr?«
Die Antwort durch den eingebauten Helmlautsprecher lautete: »Vierzehn Decks unter euch. Wir
sahen den Lift an uns vorbeirasen.«
»Kommt einfach nach!« sagte Rapyrosa. »Schließlich leben wir noch. Wir steigen weiter.«
Dann rief er wesentlich lauter: »Urmutter!«
»Ich höre!«
»Wie viele Decks haben wir noch?«
»Noch mehr als einhundert Decks. Ich bereite die Schaltung vor, die das Schott
öffnet. Ihr habt noch Zeit, bis das Programm ausläuft.«
Rapyrosa sagte rauh:
»Ein Schiff kommt uns abholen. Schalte deine Schutzschirme aus, Urmutter, und ermögliche dem
Schiff das Anlegen oder die Annäherung an die Spitze des Obelisken.«
»Ich werde mein möglichstes tun.«
Während sie
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