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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wollten die Besatzungen der Rochenschiffe die Jacht sofort untersuchen oder sie zum Schwarm mitnehmen.
    Die Vorstellung, daß sich letzteres bewahrheiten könnte, war erregend. Bull begann zu bedauern, daß er sich nicht an Bord dieser Jacht befand. Vielleicht hätte er dann die Möglichkeit gehabt, ins Innere des Schwarmes zu gelangen.
    »Zweifellos wollen sie das kleine Schiff mitschleppen«, erkannte Tifflor, der mit seinen Rückschlüssen schon immer vorsichtiger als Bull gewesen war.
    »Hm!« machte Bull. »Warten wir ab.«
    »Wenn sie die Jacht mitnehmen, lassen sich aus dieser Handlungsweise einige Rückschlüsse ziehen«, bemerkte Ribald Corello. »Die wichtigste Erkenntnis für uns ist, daß die Fremden, wer immer sie sind und wo immer sie herkommen, nun etwas über uns in Erfahrung bringen möchten.«
    »Von unserem Standpunkt aus ist das die logischste Erklärung für das Vorgehen der Manips«, stimmte Wyt zu. »Aber wir dürfen nicht vergessen, daß die Schwarmbewohner ganz andere Gründe haben können.«
    Diesen Worten folgte erneut eine Pause. Die Männer und Frauen in der Zentrale sahen gespannt zu, wie der Ring der Raumer sich allmählich um das kleine Schiff schloß. Noch immer war durch nichts bewiesen, daß sich an Bord der Jacht eine Besatzung aufhielt.
    Bull beobachtete den Schwarm.
    Es war sicher vermessen, dort irgendwelche Einzelheiten zu erhoffen, die einen direkten Hinweis auf die Absichten der Schwarmbewohner geliefert hätten. Alles, was dort geschah, spielte sich hinter den seifenblasenähnlichen, kristallin schimmernden Schirmen ab, die den Schwarm umhüllten. Unter diesen Schirmen befanden sich Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen verschiedener Körper, die alle zum Schwarm gehörten und mit ihm durch den Raum flogen.
    Aber warum machte sich jemand die Mühe, eine derartige Masse zu bewegen?
    Bull konnte sich vorstellen, daß die Technik, mit der dieser Effekt erreicht wurde, ungeheuer kompliziert sein mußte.
    Waren die Dinge innerhalb des Schwarmes alle eingefangen worden, wie es jetzt mit der unbekannten Jacht geschehen sollte?
    Waren die Fremden Plünderer, die in einer von verdummten Völkern bewohnten Galaxis leichte Beute erhofften?
    Bull bezweifelte, daß er der Wahrheit auch nur im Ansatz nahe kam.
    Die Manipulatoren setzten sich wieder in Bewegung. Wie Bully erwartet hatte, machte das kleine Schiff ihre Bewegungen mit.
    »Traktorstrahlen!« rief Korjason grimmig. »Jetzt ist die Jacht verloren.«
    Bull gab den Befehl, noch einmal eine Serie von Funksprüchen abzusetzen. Vielleicht gelang jetzt ein Kontakt.
    Die Rochenschiffe flogen mit dem eingefangenen Schiff in Richtung Schwarm. Nach einer kurzen Unterbrechung würden sie also ihr ursprüngliches Ziel anfliegen.
    »Nichts!« rief der Funker enttäuscht. »Wir machen nur die Manips auf uns aufmerksam.«
    »Funkkontaktversuche abbrechen!« befahl Bully. »Es hat keinen Sinn.«
    Sie mußten den Schwarmschiffen die leichte Beute überlassen.

23.
    Froud-Crofton lag am Boden neben der Positronik und spürte, daß ein leichter Ruck durch die ANNIOK ging. Dann – und auch das war eine instinktive Feststellung und nicht das Ergebnis von Überlegungen – stellte er fest, wie das Raumschiff seinen Kurs änderte. Unter normalen Umständen hätte Froud-Crofton sofort erkannt, daß äußere Einflüsse auf das Schiff einwirkten. Doch sein verdummtes Gehirn arbeitete nur langsam.
    Zunächst glaubte er, Tapmedie Ulpanius hätte sich unbemerkt zum Pilotensitz geschlichen und die Steuerelemente manipuliert. Als er sich jedoch zur Seite drehte, sah er, daß der Stobäer sich nicht in der Zentrale aufhielt.
    Der Mediziner hielt den Atem an und lauschte. Aus der Kombüse klangen Schnarchgeräusche herüber. Ulpanius lag an seinem Lieblingsplatz und schlief. Er hatte nicht gemerkt, daß etwas mit dem Schiff geschah.
    Froud-Crofton gelangte mit seinen schwerfälligen Überlegungen jetzt an einen Punkt, wo er das Eingreifen einer fremden Macht nicht mehr ausschließen konnte. Aufgeregt wand er sich in seinen Fesseln. Schnell wurde ihm die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen bewußt. Er ging gezielter vor. Die Arme an den Körper gepreßt, rollte er bis zum Pilotensitz.
    Er wälzte sich auf den Rücken, damit er aus der Kuppel der ANNIOK in den Weltraum blicken konnte. Er sah jedoch nur ein paar Sterne und einen Ausschnitt des galaktischen Zentrums.
    Entschlossen, sich einen besseren Beobachtungsplatz zu beschaffen, schob er sich zwischen

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