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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kuppel der ANNIOK entstand ein Loch, das sich schnell vergrößerte.
    Unwillkürlich riß Froud-Crofton die Arme vor das Gesicht. Aber der erwartete Druckverlust fand nicht statt.
    Ungläubig sah der Arzt zu, wie das Loch in der Kuppel immer größer wurde. Das Panzerplast wurde zerstrahlt, ohne daß Hitze oder Rauch frei wurden. Außerdem geschah die Vernichtung vollkommen lautlos.
    Der glühende Stab begann zu kreisen. Er erfaßte jetzt die Außenränder der Kuppel und löste sie ebenfalls auf. Auf diese Weise wurde der gesamte Aufsatz über der Zentrale sauber herausgetrennt.
    Die Präzision, mit der alles geschah, ließ Froud-Crofton vermuten, daß die ANNIOK nicht das erste Schiff war, das man auf diese Weise behandelte.
    Der Stab hörte auf zu glühen. Froud-Crofton ahnte, daß der eigenartige Strahler wieder unter die Decke zurückglitt.
    Der Arzt lauschte angestrengt. Unter der offenen Kuppel kam er sich wie nackt vor. Er rechnete jeden Augenblick mit einem Angriff der unbekannten Entführer.
    »Terraner!« flüsterte Ulpanius.
    »Ja?«
    Es gab ein klatschendes Geräusch. Froud-Crofton schloß daraus, daß der Stobäer versuchte, die Zentrale zu verlassen.
    »Hierbleiben!« sagte er leise. »Was willst du draußen unternehmen, Ulpanius?«
    Der Demonstrationskranke stöhnte vor Anstrengung. Ein dumpfes Geräusch bewies dem Arzt, daß Ulpanius auf die Außenhülle der ANNIOK gefallen war.
    »Terraner!« schrie Ulpanius plötzlich. Seine Stimme überschlug sich fast. »Etwas hält mich fest. Ich komme nicht mehr los.«
    Der Mediziner antwortete nicht. Er hatte damit gerechnet, daß Ulpanius nicht weit kommen würde. Aber wer oder was hatte ihn angegriffen?
    »Hilf mir doch!« flehte Ulpanius. »Du darfst mich nicht allein lassen.«
    Froud-Crofton zwang sich zur Ruhe. Wenn er jetzt antwortete, machte er die Fremden auf sich aufmerksam, obwohl er kaum zu hoffen wagte, daß sie ihn nicht sahen.
    Froud-Crofton vernahm einen Laut wie von einer an der Wasseroberfläche eines stillen Sees zerplatzenden Luftblase. Das Geräusch kam aus unmittelbarer Nähe.
    Etwas war in die Zentrale eingedrungen!
    Der Terraner spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Er ließ sich zu Boden sinken und kroch auf allen vieren in Richtung des kleinen Kartentisches.
    In seiner Nähe schleifte etwas über den Boden.
    Froud-Crofton erstarrte in seinen Bewegungen. Er wagte kaum noch zu atmen, weil er befürchtete, daß das Atemgeräusch seiner künstlichen Lungen die Eindringlinge auf ihn aufmerksam machen könnte.
    Nach einer Weile wagte er weiterzukriechen. Er erreichte den Kartentisch und zog sich darunter zurück. In einer entfernten Ecke der Zentrale knirschte etwas. Metall schien über Metall zu gleiten.
    Von Ulpanius war nichts mehr zu hören. Entweder war der Stobäer tot, oder die Unbekannten hatten ihn betäubt. Vielleicht war er auch weggeschleppt worden.
    Etwas, das sich anhörte wie ein nasser Lappen, fiel über Froud-Crofton auf den Kartentisch. Die Nerven des Mediziners waren bis zur Unerträglichkeit angespannt. Sein Herz jagte. Er krallte seine Finger in die Oberschenkel. Fast wäre er mit einem Aufschrei aufgesprungen und blindlings geflohen.
    Die Fremden wußten längst, wohin er sich verkrochen hatte.
    Froud-Crofton wußte, daß er nur die Hand auszustrecken brauchte, um etwas zu berühren, was nicht in die Zentrale der ANNIOK gehörte. Trotzdem blieb er, ohne sich zu bewegen, in seinem Versteck.
    Irgendein Ding glitt über den Rand des Kartentischs. Ein Lufthauch streifte das Gesicht des Arztes.
    Er hielt den Atem an.
    Es gab einen fast explosionsartigen Knall, als der Kartentisch mit einem Ruck aus seiner Bodenverankerung gerissen wurde. Froud-Croftons Spannung entlud sich in einem Aufschrei.
    In einigen Metern Entfernung krachte der Tisch wieder auf den Boden. Froud-Crofton verlor endgültig die Beherrschung und sprang auf. Zu einer weiteren Aktion kam er nicht. Etwas schloß sich um seinen Oberkörper, umklammerte ihn sanft, aber nachdrücklich und hob ihn vom Boden hoch. Er bekam die Arme nicht frei. Das Zappeln mit den Beinen half ihm nicht viel.
    Er stieß eine Verwünschung aus, war aber trotzdem erleichtert. Endlich nahmen die unheimlichen Dinge um ihn herum Gestalt an. Noch wußte Froud-Crofton nicht, ob das, was ihn festhielt, organisch oder mechanisch war, aber es war immerhin ein greifbares Etwas.
    Er wurde aus der Zentrale gehoben und schwebte ein paar Sekunden über der

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