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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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doch dann sah ich ein, daß sie von der Warte der Verdummten aus gar nicht leicht war. Sie waren in der Regel zwar in der Lage, herkömmliche Schlösser und Verschlüsse mit Leichtigkeit aufzubekommen.
    Die Verriegelung an der Außenseite der Kühlraumtüren stellte für sie ebenfalls keine Schwierigkeit dar. Aber von innen waren diese Türen nur durch einen speziellen Sicherheitsmechanismus zu öffnen.
    Ich wartete in der stickigen Kühlkammer fünf Minuten, dann betätigte ich den mechanischen Sicherheitsmechanismus.
    Die Verdummten empfingen mich applaudierend.
    Die zweite Prüfung war gefährlicher.
    Ich mußte einen Zweikampf auf Leben und Tod bestreiten. Mein Gegner war der Wachtposten, der mir am Eingang des Kühlhauses die Stahlschlinge um den Hals gelegt hatte.
    Das waren die Kampfregeln: Wir wurden beide in einen überfüllten Abstellraum gesperrt. Zwei Minuten wurde das Licht eingeschaltet, damit wir uns einigermaßen orientieren konnten. Während dieser Zeit durfte es nicht zu Kampfhandlungen kommen – wir mußten warten, bis es dunkel wurde.
    Kirk raunte mir zu: »Paß auf, daß du kein unnötiges Geräusch machst. Vik hat ein unglaubliches Gehör.«
    Vik war mit nichts anderem als der Stahlschlinge bewaffnet. Ich durfte meinen Paralysator behalten.
    Wir wurden in den Abstellraum gesperrt. Vik verschwand sofort außer Sichtweite. Ich bezog hinter einer Doppelreihe ausrangierter Arbeitsroboter mit annähernd humanoider Gestalt Stellung.
    Dann holte ich mein Funksprechgerät hervor und setzte mich mit dem Hauptquartier in Verbindung.
    »Schon wieder Sie!« stöhnte Galbraith Deighton. »Können Sie mir wenigstens ein positives Ergebnis liefern?«
    »Wenn ich die nächsten zehn Minuten überlebe, vielleicht schon«, entgegnete ich. »Aber dazu benötige ich Ihre Hilfe.«
    »Was soll es diesmal sein?«
    »Haben Sie jemand zur Hand, der an Asthma leidet?«
    »Nicht direkt. Aber ich könnte einen Aufruf an alle Asthmaleidenden der Galaxis erlassen …«
    »Für Späßchen habe ich jetzt kein Verständnis«, unterbrach ich ihn. In diesem Moment erlosch die Deckenbeleuchtung. »Sie müssen schnell jemand auftreiben, der hörbar atmen kann. Wenn Sie einen solchen Mann nicht sofort herbeischaffen, dann bin ich verloren.«
    »Okay, ich stelle mich zur Verfügung«, erklärte Deighton ohne weitere Fragen. »Was soll ich tun?«
    »Sie brauchen nur hörbar in Ihr Mikrophon zu atmen«, ordnete ich an. »Aber Sie dürfen erst damit aufhören, wenn ich es Ihnen sage. Und außer dem Atmen darf kein anderes Geräusch durchdringen. Beginnen Sie bitte jetzt!«
    »Verstanden.«
    Gleich darauf drangen regelmäßige Atemzüge aus dem Lautsprecher des Funkgerätes. Ich regulierte die Lautstärke und stellte das Funkgerät an einem der ausgedienten Roboter ab. Dann zog ich mich in sichere Entfernung zurück, darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen.
    Ich legte mich auf die Lauer und wartete mit entsichertem Paralysator. Wenn ich angestrengt lauschte, dann vernahm ich die regelmäßigen Atemzüge. Es war nicht zu erkennen, daß sie lediglich aus einem Lautsprecher kamen.
    Vik mußte darauf hereinfallen, auch wenn er ein noch so außergewöhnliches Gehör besaß, wie Kirk behauptet hatte.
    Plötzlich war mir, als käme ganz aus meiner Nähe ein kaum wahrnehmbares Scharren. Ich spannte mich an. Das Geräusch wiederholte sich nicht. Ich glaubte schon, einer Täuschung zum Opfer gefallen zu sein, als ein Triumphschrei ertönte. Ein Ächzen und Krachen wurde laut, als sich ein schwerer Körper auf die Roboter warf. Ich schoß einen breiten Fächerstrahl aus dem Paralysator ab und zog den Finger erst vom Abzug, als das Triumphgeschrei in Stöhnen überging und schließlich verstummte.
    Ich tastete mich vorsichtig zu Vik und suchte nach dem Sprechfunkgerät. Als ich es gefunden hatte, sprach ich ins Mikrophon: »Danke, Sir, Sie haben mir eben das Leben gerettet.«
    »Man tut, was man kann«, kam etwas irritiert die Antwort von Galbraith Deighton.
    »Jetzt möchte ich ein wenig Spaß mit dir haben, Kano«, sagte Dada, der Bandenführer, und ließ ein 3-D-Schach aufstellen.
    Ich war kein guter Schachspieler und sah der Partie mit gemischten Gefühlen entgegen.
    »Du beginnst, Kano«, sagte Dada und fügte hinzu: »Du mußt mit dem ersten Zug den Königsbauern aufziehen.«
    Jetzt begann ich zu ahnen, daß es Dada nicht auf ein ernst geführtes und faires Spiel ankam. Ich befolgte seine Anordnung und wartete ab, bis er seinerseits

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