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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war.
    Jim, Luke und Ben hatten sich irgendwo in den Büschen des Parks versteckt, in dem sie die Fallgrube ausgehoben hatten. Sie ließen sich nur selten blicken. Einmal waren sie mit wildem Gebrüll aus ihren Verstecken gestürmt, als ein einsamer Verdummter durch den Park gestreunt war. Dann waren sie herausgekommen, um die Äste und das Laubwerk zu kontrollieren, die sie in mühseliger Arbeit über die Fallgrube gebreitet hatten.
    Der neue Morgen kam, und meine Arme waren schon ganz kraftlos. Mir war schlecht vor Hunger und Durst. Außerdem plagte mich ein Juckreiz, der mir meine Lage noch unerträglicher machte. Mein Magen hatte sich einige Male entleert. Jetzt krampfte sich in mir alles zusammen.
    In meinem Gürtel steckte zwar immer noch der Paralysator – die drei Verdummten hatten ihn wie durch ein Wunder nicht entdeckt, – aber er hätte mir auch nichts genützt, wenn ich einen Arm freibekommen hätte. Jim, Luke und Ben kamen nie zu dritt zur Fallgrube. Selbst wenn ich zwei von ihnen erledigen konnte, war immer noch ein dritter da. Außerdem lag die Fallgrube zwischen mir und der Freiheit.
    Meine einzige Rettung wäre das Funksprechgerät gewesen. Aber es lag in dem Hotelzimmer, in dem ich überwältigt worden war.
    Während des folgenden Tages ereignete sich nur ein Zwischenfall. Ein kleines, kaum halbmeterlanges Raubtier hatte meine Witterung aufgenommen und näherte sich der Fallgrube. Es umschlich sie einige Male und setzte bereits eine Pfote auf das nachgiebige Geäst. Aber dann kamen Jim, Luke und Ben aus ihren Verstecken und verjagten es mit Geschrei und Steinwürfen.
    Sie waren auf größere Beute aus.
    In den Wipfeln der umliegenden Bäume hatten sich einige Geier niedergelassen. Als die Sonne langsam hinter den Hochhäusern von Terrania City verschwand, hatte sich bereits ein halbes Dutzend Aasfresser eingefunden. Sie saßen geduldig auf ihren Ästen und vertrieben sich die Wartezeit, indem sie ihr Gefieder putzten oder ihre spitzen Schnäbel an den Baumrinden wetzten.
    Plötzlich wurde die Geierschar von Unruhe gepackt. Die Vögel stimmten ein Gekrächze an, spannten ihre Flügel und erhoben sich in die Luft. Sie begannen über mir zu kreisen.
    Das schien mir ein untrügliches Zeichen dafür, daß sich etwas zusammenbraute. Ich fühlte, daß es bald zu einer Entscheidung kommen würde. Trotzdem schien es mir wie eine Ewigkeit, bis sich der Räuber auf die vom fahlen Mondlicht beschienene Lichtung herauswagte.
    Es war ein dunkler, gut zehn Meter langer Schatten, der sich geschmeidig auf zehn Beinen bewegte. Auf der zurückfliehenden Stirn funkelten drei Augen. Der Mund war zu einem Rüssel gespitzt.
    Der Welsch!
    Der Welsch umschlich mich einige Male und kam dabei immer näher. Manchmal hob er den mächtigen Schädel, fletschte zwei Reihen messerscharfer Zähne und nahm Witterung auf.
    Irgend etwas schien dem Raubtier nicht ganz geheuer.
    Allerdings bezweifelte ich, daß es die Falle durchschaute. Denn selbst wenn es früher vielleicht überdurchschnittliche Intelligenz besessen hatte, so war es damit nun vorbei.
    Der Welsch mußte irgend etwas entdeckt haben, das ihn zur Vorsicht gemahnte. Ich hoffte in diesem Augenblick, daß er mich links liegenlassen würde.
    Aber daran dachte der Welsch nicht. Er umkreiste mich weiterhin, stieß gelegentlich ein Winseln aus und schnaubte. Als er nur noch zehn Meter von mir entfernt war und den Rand der Fallgrube schon fast erreicht hatte, streckte er den Schädel nach mir und spitzte die elastischen Lippen zu einem langen Rüssel.
    Im nächsten Augenblick zog er sich jedoch zurück, bäumte seinen langen schlangenförmigen Körper auf und begann im Kreis zu laufen wie ein Hund, der seinen eigenen Schwanz zu fassen bekommen will.
    Dieses Spiel dauerte fast eine Minute an. Dann brach es der Welsch abrupt ab und zog wieder seine Runde um mich.
    Sein Verhalten irritierte mich. Was mochte diese monströse Raubkatze daran hindern, sich auf ihr Opfer zu stürzen und es zu zerreißen?
    Mir fiel auf, daß der Welsch nun öfter als zuvor unwillig den Kopf hin und her warf. Er schien mit dieser Situation ganz und gar nicht zufrieden.
    Plötzlich stürzte er sich ohne Vorwarnung in das Gebüsch – genau auf jene Stelle zu, wo Jim, Luke und Ben lauerten. Ich hörte ihre überraschten Ausrufe, dann ihre Todesschreie. Gleich darauf wurden die drei Körper aus dem Gebüsch geschleudert.
    Der Welsch folgte und stürzte sich auf sie. Ich wandte mich schaudernd ab.
    Dann,

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