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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erfaßbare Realität. Wie aber war der von Waringer vorausgesagte Dilatationseffekt während des ersten, mißglückten Dakkarfluges zu bewerten? Wieviel Zeit war auf der Erde tatsächlich vergangen? War es gelungen, die takerische Invasion aufzuhalten und Vascalos Sammler zu vernichten? Was würde man vorfinden?
    Totales Chaos, eine andere Regierungsform, ein zerbrochenes Solares Imperium oder gar einen sterbenden Planeten?
    Die Fragen wurden immer quälender. Die seelische Belastung zeichnete sich in Rhodans Gesichtsausdruck ab.
    »Beruhige dich, Freund«, flüsterte Atlan. Seine Finger umspannten Rhodans Handgelenk. »Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ein altes terranisches Sprichwort. Abwarten, konzentrieren und dem Kommenden mit Ruhe und Entschlossenheit begegnen. Wir werden bald wissen, welche Zeit tatsächlich vergangen ist. Außerdem steht die Chance, einem Fremdschiff zu begegnen, eins zu zehn hoch hunderttausend! Die Milchstraße ist groß genug, um selbst zehn Millionen Fremde nicht auffallen zu lassen. Derart unwahrscheinliche Zufälle gibt es nicht. Die Vorsichtsmaßnahmen sind dennoch richtig.«
    »Ich danke dir«, Rhodan sprach leise. »Was werden wir auf der Erde vorfinden? Menschen, die unsere Namen nur noch aus einer Sage kennen?«
    »Abwarten, habe ich dir geraten. Es wird dir vielleicht helfen, daß ich als Chef der USO fungiere. Es könnte sein, daß ich es einmal war! Das kommt ganz darauf an, wie lange wir nach der Bezugsebene der Erde unterwegs waren. Wenn die Reise zu lange gedauert hat, werden wir von vorne beginnen müssen.«
    »Optimist!«
    »Schon immer gewesen«, bestätigte Atlan lachend. »Was bleibt einem biologisch unsterblichen Aktivatorträger übrig? Oder hattest du etwa angenommen, du könntest das Schicksal stets nach deinen Wünschen und Vorstellungen beeinflussen? Wenn du das einmal in voller Konsequenz begriffen haben solltest, wirst du auch meine Einstellung verstehen. Ich bin hart geworden, alter Freund! Ich glaube nicht mehr vorbehaltlos an Ideale aller Art. In diesem Universum gibt es nichts, was vollkommen ist. Es kann im ersten Augenblick wundervoll erscheinen; aber dann kommt garantiert der Haken. Du hast jetzt nichts anderes zu tun, als dich voll und ganz auf dein Ziel zu konzentrieren. Das ist die weitverstreute Menschheit mit all ihren Nachkommen, Umweltangepaßten, Störenfrieden und Vernünftigen. Und wenn wir tatsächlich nochmals einem Fremdschiff mit der äußeren Form eines Rochen begegnen sollten, dann …«
    »Was dann?« unterbrach Rhodan.
    »Schießen! Sofort!«
    »Du siehst nicht nur hart aus, Arkonide; du bist es auch.«
    »Das rät mir mein Instinkt, den ich für recht zuverlässig halte. Außerdem besitze ich bekanntlich ein Extrahirn. Es arbeitet zeitweise zufriedenstellender als deine Positroniken und Ratgeber. Abwarten, mein Freund! Tolot ist der gleichen Auffassung.«
    »Eintauchmanöver wird eingeleitet«, meldete sich Cavaldi. »Noch zwei Minuten.«
    Atlan schaute sich prüfend in der Zentrale um. Korom-Khan und Senco Ahrat saßen unter ihren SERT-Hauben. Mentro Kosum schlief im Bereitschaftsraum der Emotionauten.
    »Ich würde mir über diesen Schwarm vorerst überhaupt keine Sorgen machen, Perry. Entscheidender sind die derzeitigen Verhältnisse auf der Erde. Wir wissen nicht, weshalb der Dakkarfunkverkehr mit Merceile so plötzlich abgebrochen ist.«
    »Angriff auf Titan!« vermutete Rhodan. »Vascalo der Krumme dürfte wohl Ovarons dortige Geheimstation eingepeilt haben. Ich an seiner Stelle hätte alles darangesetzt, die unwillkommene Nachrichtenbrücke zu Gruelfin zu zerstören.«
    »Richtig. Der Tod des Taschkars Ginkorasch und die Machtübernahme durch die Juclas dürften Vascalos Entscheidungen wesentlich beeinflußt haben. Taktisch und strategisch gesehen müßte ihm das Solsystem von der Sekunde an gleichgültig geworden sein.«
    »Man kann sich irren, Freund.«
    Atlan winkte ab.
    »Wir werden sehen. Vor allem solltest du nicht Reginald Bull, Tifflor und Deighton unterschätzen. Sie werden mit den Sammlern fertig geworden sein.«
    Die Linearpositronik begann zu zählen. Noch sechzig Sekunden bis zum Eintauchmanöver. Dann würde man endlich wieder daheim sein.
    Mentro Kosum wurde jetzt erst geweckt. Er war sofort munter, stand auf und eilte durch die kleine Spezialschleuse zur Zentrale hinüber.
    Niemand beachtete ihn. Rhodan rief bereits die Mutanten und Mentalstabilisierten an.
    »Ich hoffe, Sie haben bereits Ihre

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