Silberband 056 - Kampf der Immunen
Space-Jet gelangen können. Versuchen Sie dann, mich herauszuholen. Wenn es nicht klappt, müssen Sie ohne mich losfliegen.«
Bevor Pampo oder ich protestieren konnten, hob Rorvic vom Boden ab und flog davon.
»Was hat er vor?« fragte Pampo atemlos. Er hatte den gebrochenen Arm in eine provisorische Schlinge gelegt, die Rorvic ihm offenbar aus dem Gürtel der Kombination gebunden hatte.
Ich antwortete nicht.
Dalaimoc Rorvic flog genau auf die Roboter zu. Etwa fünfzig Meter von den Maschinen entfernt hielt Rorvic an und feuerte ein paar Schüsse ab. Die Roboter drehten sich langsam um. Ich wußte, daß diese Bewegungen täuschten. Die Automaten konnten sich schnell bewegen. Außerdem konnten sie flugfähige Exemplare zu Hilfe rufen.
Rorvic wandte sich um und flog wieder davon. Dabei flog er absichtlich langsam. Alle sieben Roboter staksten auf ihren Dreibeinen hinter ihm her.
Ich gab Pampo ein Zeichen. »Jetzt!«
Wir flogen los. Die Space-Jet schien unendlich weit entfernt zu sein.
»Er ist verrückt!« rief Pampo, aber seine Stimme klang bewundernd. Er meinte offensichtlich Rorvic, der am Waldrand ein paar Täuschungsmanöver flog. Im Licht der Robotscheinwerfer war er deutlich zu erkennen. Die Roboter hatten ihn fast eingekreist und fuhren ihre Arme aus. Rorvic hätte ihnen mühelos entkommen können, wenn er in für diese Maschinen unerreichbare Höhe geflogen wäre. Doch das tat er nicht.
»Achtung!« rief Pampo. »Zwei kommen zurück.«
Jetzt wurde es brenzlig.
Sie hatten uns also ebenfalls entdeckt. Hastig schaltete ich mein Armbandgerät ein und ließ den Schutzschirm um die Space-Jet zusammenbrechen.
Pampo landete vor mir und taumelte in die Schleuse. Er ließ sich sofort in einen Sitz fallen. Er schien völlig erschöpft zu sein.
Ich ließ die Schleuse zugleiten und zog mich in die Kanzel. Jeder Atemzug tat mir weh. Die Kontrollen verschwammen vor meinen Augen. Durch die Panzerplastkuppel sah ich einen Roboter auf die Jet zukommen. Seine Greifarme waren ausgestreckt. Ich traute ihm zu, daß er die Jet ergreifen und davonschleppen konnte. Da half nur ein Blitzstart. Ich warf mich in den Sitz und ließ die Triebwerke anspringen. Meine Hände umklammerten die Steuerung. Draußen hörte ich den Roboter mit seinen Tentakeln über die Außenflächen des Diskusschiffs kratzen.
»Festhalten!« schrie ich Pampo zu.
Das Beiboot raste schräg nach oben. Ein Greifarm des Roboters wurde voll getroffen und zur Seite gerissen. Das kleine Schiff wurde von dem Schlag aus der Bahn geschleudert und näherte sich wieder dem Boden. Ich riß die Steuerung hoch. Die Jet gehorchte noch.
Dann suchte ich Rorvic. Er hatte sich von den Robotern entfernt und schwebte jetzt über den Bäumen. Er winkte heftig.
Ich flog auf ihn zu und schaltete auf Antigravantrieb. Am Waldrand stelzten die Roboter umher und wußten offenbar nicht genau, was sie tun sollten.
Rorvic kam durch die offene Schleuse der Jet geflogen und warf den Helm in eine Ecke. Er schwang sich in die Kuppel und quetschte sich neben mir in den Sitz.
Noch einmal rief er Sandal Tolk. Der Barbar gab keine Antwort. Sein Entschluß, auf dieser Welt zurückzubleiben, schien unumstößlich zu sein.
Pampo kam zu uns in die Kanzel gekrochen.
»Wir fliegen zu unserem Mutterschiff zurück!« entschied der Albino.
Er ließ sich zurücksinken und schloß die Augen.
»Dalaimoc!« ermahnte ich ihn. »Pampo und ich sind verletzt. Es wäre besser, wenn Sie die Jet steuern würden.«
Er antwortete nicht. Sein Kopf sank nach vorn. Dann öffnete er die Augen wieder. Sie besaßen jene Starre, die ich schon kannte.
»Sie können jetzt nicht meditieren!« schrie ich wütend.
Er hörte mich nicht.
»Was ist los?« krächzte Pampo. »Kommen Sie nicht zurecht?«
Die Schmerzen fluteten durch meinen Körper, aber ich mußte die Steuerung festhalten. Noch befanden wir uns in der Atmosphäre von Testfall Rorvic.
»Cucula Pampo!« flüsterte ich. »Die Kanne!«
»Ja, verdammt! Sie liegt irgendwo bei unserer Ausrüstung.«
Ich hörte ihn im Hintergrund herumkriechen und suchen. Schließlich seufzte er erleichtert und brachte die Kanne.
»Was wollen Sie damit?«
Ich grinste schief und richtete mich im Sitz auf. Dann nahm ich alle Kraft zusammen und schmetterte Rorvic die Kanne auf den Kopf. Fast gleichzeitig verlor ich das Bewußtsein.
Als ich wieder zu mir kam, wurde Cucula Pampo gerade von einem Medo-Roboter der GOOD HOPE II aus dem Hangar getragen. Die acht Meter
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