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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ergriffen.
    Zwischen je zwei der rotflammenden Augen schob sich ein spitzwinkliges Dreieck aus der gekrümmten Wand des Schiffes hervor. Die waagrechte Fläche befand sich etwa in halber Höhe des Rumpfes, so daß diese Veränderung nach kurzer Zeit wie eine leicht gekrümmte, scharfe Nase wirkte. Auch dieses Metall begann rötlich zu glühen. Sollte es ein Denkmal werden?
    »Ich weiß!« rief Sandal und schlug mit der Faust auf den Sattel.
    Er hatte den Bericht gelesen, den Rhodan von einem seiner Freunde hatte. Dabei waren auch farbige, dreidimensionale Bilder gewesen. Sie zeigten einen Götzenkopf, der ausnehmend grausam wirkte. Ein Mann aus Rhodans Heimat hatte ihn in einem feindlichen Schiff gesehen. Die beiden Augen und die Nase … es war ein Teil dieses Götzen! Acht Augen und vier dieser schlanken, gekrümmten Dreiecke.
    Vier Gesichter, nach jeder Himmelsrichtung eines.
    »Y'Xanthomonary«, sagte Sandal leise, »der rote Tränen weint und zugleich lacht.«
    Er dirigierte sein Reitgerät nach unten, warf sich den Köcher über die Schultern und sagte: »Diese drei Köcher dürfen nicht beschädigt werden, klar?«
    »Verstanden.«
    Sandal kauerte sich auf den Boden, zog aus einer der Jackentaschen ein paar nasse Früchte und begann zu essen. Der Saft der Früchte vermischte sich mit dem Wasser, das aus seinen Haaren lief. Wieder schmerzte die Narbe am Hinterkopf.
    Sandal war ratlos. Das Schiff stand wie eine uneinnehmbare Burg aus Stahl da, und innen wimmelte es von fremden Wesen.
    Sandal wartete zwei Stunden lang.
    Mit ihm warteten regungslos die Maschinen dieses Planeten, deren Konzentration angewachsen war. Sie kamen aus einem riesigen Gebiet hier zusammen, weil die Zentrale wußte, daß es wohl um das Leben des Planeten ging. Von sich aus griffen die Maschinen nicht an – sie warteten auf seinen Befehl. Der Hauptteil der Roboterarmee befand sich im Schutz der Felsbarriere.
    Sandal hatte keinen einzigen Schuß aus seiner modernen Waffe abgegeben, und er begann sich zu fragen, ob es richtig oder falsch war. Mitten in dieser Überlegung, während er das letzte Stück Fleisch aß, das er in ein großes Blatt eingewickelt hatte, bemerkte er abermals eine Veränderung im Schiffsrumpf.
    Unterhalb der Nase öffnete sich ein Querspalt.
    Natürlich waren es, wie er einige Sekunden später sah, vier Spalten, daraus wurden also doch vier Gesichter, die nach den Himmelsrichtungen schauten. Der Spalt klaffte weiter auseinander, und nach wenigen Minuten sahen den einsamen Mann unter dem Baum wild leuchtende, böse Gesichter an. Ein neuer Götze war aufgestellt worden.
    Sandal konnte sich nicht vorstellen, aus welchem Grund jemand auf einem Planeten ein solch riesiges Denkmal oder Götzenbild aufstellte. Es hatte nur dekorative Bedeutung. Oder nicht nur? Würde dieses metallene Riesenbild auch so ähnlich wirken wie die beiden Einrichtungen auf seinem Heimatplaneten?
    Er wartete weiter, schweigend und fast bewegungslos.
    Dann machte ihm eine zweite Überlegung zu schaffen.
    Das Würfelschiff auf seinem Planeten war wieder davongeflogen. Dieses Monument aber wurde im Boden verankert und würde hier stehenbleiben, um etwas über Testfall Rorvic aussenden zu können. Die Fremden aber mußten zurückkehren in den Schwarm. Wie schafften die vielen tausend Wesen das ohne ihr Schiff? Ein Teil des Schiffes, das war die logische Folge, würde also wieder in den Weltraum hinausstarten mit all den Insassen. Zurück zum Schwarm …
    Dieser Satz begann in seinen Gedanken zu brennen.
    Er stand auf, massierte seine eingeschlafenen Glieder und dehnte seine Muskeln. Er mußte etwas unternehmen. Aber er wußte noch nicht, was er genau tun konnte, angesichts dieses Monstrums und der Übermacht.
    Er schlief eine Stunde, zusammengekrümmt auf einem leidlich trockenen Stück Moos, und als er, von dem Lichtschein geblendet, aufwachte, ahnte er, was jetzt auf ihn wartete.
    Kampf!
    Zuerst flackerten die riesigen Augen und halbierten sich dann. Das Glühen nahm ab, und von oben schob sich eine dunkle Zone herunter wie ein Augenlid. Aus jedem Auge kam langsam und lautlos eine Menge dieser roten Tränen hervor.
    Sie schwebten strahlenförmig auseinander, fielen aber diesmal nicht zu Boden. Sie wurden schneller und schneller, rasten wie Meteore dahin und wurden kleiner, während ihr Leuchten sich in ein gespenstisches Dunkelrot änderte. Sie rasten in großer Höhe dahin, berührten den Horizont. Und dann gab es eine Kette von mehr als einhundert

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