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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dort, wo sie diese Barriere berührten, gab es lange, bläuliche Funken, und die Maschinen stürzten trudelnd ab.
    »Verdammt! Sie schützen sich!« rief Sandal alarmiert.
    Die Augen zwinkerten!
    Sie erhellten sich, wurden schwarz, erhellten sich wieder, wurden abermals dunkel und strahlten dann um so heller. Aus ihnen kamen Gegenstände, die wie rote Tropfen aussahen. Sie schwebten waagerecht bis zu der Stelle, an der die Roboter gegen das Hindernis gestoßen waren, dann fielen sie, immer schneller werdend, schräg nach unten.
    Etwa vierzig bis fünfzig solcher tränenartigen Tropfen rasten herunter, suchten sich ein Ziel aus und glühten dabei dunkelrot auf.
    Ein gespenstisches Licht breitete sich durch die Regenschauer aus.
    Alles ging wahnsinnig schnell.
    Die leuchtenden Tränen schwirrten dicht über die Oberfläche dahin, rasten den Robotern nach und schlugen in die Metallkonstruktionen ein. Schlagartig gab es ein halbes Hundert Explosionen, die sich über das Halbrund erstreckten, das zwischen Schiff und Berghang lag.
    »Sie zerstören meine Freunde!« schrie Sandal voller Wut auf, dirigierte seinen Trageroboter in eine enge Kurve und hetzte dicht über dem nassen Beton zurück zu den Bäumen und den Resten einstiger Gebäude. Vor ihm und hinter ihm schossen Flammensäulen in die Nacht. Trümmer flogen nach allen Seiten. Krachende Zweitexplosionen lösten einander ab. Sandal wurde es trotz des Gewitters und des Regens heiß; er hing nach rechts aus dem Sattel, zielte nach oben und jagte einen Weitschuß gegen eines der Augen, aber dies war nicht mehr als eine Geste der Wut und des Trotzes. Seine metallenen Freunde starben!
    »Sie sollen verschwinden! Zurück in die Deckung!« schrie er.
    »Verstanden, Mensch!« bestätigte der Roboter.
    Sandal schoß an den glühenden Resten eines Nymphons vorbei, an Felstrümmern und nassen Büschen bis unter einen mächtigen Baum. Hier war es leidlich trocken. Von hier konnte er auch den Kampfplatz besser überblicken. Alle Roboter, die nicht getroffen waren, zogen sich auf dem kürzesten Weg zurück.
    »Schluß!« schrie Sandal.
    Er legte die Hand über die Augen und sah sich um.
    Zwischen dem Schiff, das sich wie ein rotleuchtender, spiegelnder Turm vor ihm in die Nacht erhob, und dem Baum sah er einen halbkreisförmigen Wall. Dieser Wall bestand aus den zertrümmerten und aufgerissenen Maschinen, aus den Resten der Arbeitsgeräte und aus vielen Fremden, die auf dem Beton und im Gras lagen. Sandals Augen weiteten sich vor Erstaunen und Schrecken, als er sah, wie sich diese Wesen im Tode veränderten.
    »Sie schrumpfen … sie werden kleiner!« sagte er völlig verstört.
    Er sah zu, wie sich die stämmigen Körper mitsamt der Kleidung verkleinerten. Lautlos und gespenstisch sah es aus, als ob diese Wesen noch leben würden. Die astähnlichen Arme schrumpften, die Beine wurden kleiner und dünner, und aus dem Baumstamm des Körpers wurde ein dünner Pfahl. Das dauerte etwa eine halbe Stunde, dann sah es aus, als ob sich um das Schiff ein kleiner Wall aus abgestorbenem, dunklem Holz befände.
    Schauerlich …
    Langsam zog das Gewitter nach Osten weiter. Die Blitze wurden seltener, der Donner war nur mehr leise zu hören, und aus dem Rauschen des Regens wurde ein gleichmäßiges, tröpfelndes Geräusch. Ein schwacher Wind kam auf und trieb Dampf und Rauch von dem Schiff weg. Sandal wartete reglos und erstarrt.
    Er sah an den stählernen Gliedern entlang, die das Schiff hielten. Das Wasser rann an ihnen herunter wie an einer Liane.
    Sandal lehnte sich im Sattel zurück, er fühlte sich jetzt, nach den Aufregungen des Kampfes, müde und hungrig. Aber er hatte eben erst angefangen. Der Roboter richtete eine Frage an ihn.
    »Was soll jetzt geschehen, Mensch?«
    Sandal sah außerhalb des Schiffes kein lebendes Wesen mehr, alle Arbeiter hatten sich zurückgezogen. Die Kabel und die Geräte waren verschwunden, die Tore hatten sich bis auf kleine Spalten geschlossen.
    »Sammeln und warten!« sagte er.
    »Verstanden, Mensch. Du hast den lautlosen Tod oft ausgeschickt.«
    Ein kleiner Roboter machte sich an das Einsammeln der Pfeile. Er sonderte sogar die geschmolzenen und unbrauchbaren Geschosse aus und brachte nach kurzer Zeit Sandal etwa sechzig Pfeile zurück, die dieser vorsichtig in den Köcher zurückschob und dann den Köcher umdrehte und das Wasser ausschüttete.
    »Es scheint etwas mit dem Schiff zu geschehen – dort, sieh!« sagte Sandal und wurde von einem Schauder

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