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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weite Prärien, wildreiche Wälder und Seen, in denen es von Fischen nur so wimmelte. Die Wüste war die Grenze ihrer Welt.
    Der Übergang erfolgte so plötzlich, daß Rhodan anhalten ließ.
    Eben noch waren die Räder und Raupen der Fahrzeuge durch grundlosen Sand gerollt, und dann griffen sie festen Boden. Es war, als seien sie durch eine Wand gekommen, die nicht fest und auch nicht undurchsichtig war, die jedoch alles verbarg, was hinter ihr lag. Der Boden war fest und bewachsen, darunter ein wenig feucht. Das Gras war einen Meter hoch, und die Pyramide war verschwunden.
    Rhodan ließ sich nicht täuschen.
    »Hört zu«, sagte er, als das Motorengeräusch verstummt war. »Die Pyramide steht noch dort, wo wir sie entdeckten. Wir dürfen die Richtung nicht verlieren. Wir können auch die GOOD HOPE nicht mehr sehen, aber sie ist noch da. Wir haben somit ein Täuschungsgebiet erreicht, das wir durchqueren müssen. Wir wissen nicht, wie breit es ist und ob es vom Unsterblichen überhaupt hier beabsichtigt war. Vielleicht haben wir es einer fehlgeschalteten Automatik zu verdanken, jedenfalls müssen wir durch, wenn wir nicht umkehren wollen.« Er deutete nach vorn. »Das westliche Amerika, würde ich sagen. Wir müssen also mit einem Überfall durch Indianer rechnen. Der Unsterbliche bevölkert seine Landschaften stets mit den entsprechenden Ureinwohnern, wir brauchen also nicht zu befürchten, hier Eskimos zu begegnen.«
    »Aber wenn doch die Programmierung nicht stimmt?« Ras Tschubai, dem das Afrika des Unsterblichen recht merkwürdig vorkommen mußte, hatte schwere Bedenken.
    Rhodan fand keine Antwort und gab das Zeichen zur Weiterfahrt.
    Prärie! Einzelne Baumgruppen, etwas erhöht und meist mit kristallklaren Quellen. Im Hintergrund bewaldete Hügel, dazwischen Seen. Ein Gegensatz zu der afrikanischen Wüste, wie man ihn sich krasser nicht vorstellen konnte.
    Ein Paradoxon, mehr nicht.
    Aber ein sehr reales Paradoxon, wie sich bald herausstellte.
    Im zweiten Wagen stützte Lord Zwiebus sein Kinn auf den Griff seiner Keule. Neben ihm hockte Gucky auf Ras Tschubais Schoß und machte am laufenden Band unpassende Bemerkungen. Es schien ihn überhaupt nicht zu beeindrucken, daß sie durch eine Gegend fuhren, die es seit fast zweitausend Jahren nicht mehr gab. Wenigstens nicht auf der Erde.
    »Dort!« sagte Kosum plötzlich. »Ich fürchte, es wird Ärger geben.«
    »Wo?« Guckys Frage war mehr Routine, denn telepathisch erfaßte er in gleicher Sekunde die Gedankenimpulse der etwa zwanzig Indianer, die sich ihnen in halsbrecherischem Galopp näherten, wobei sie ein infernalisches Kriegsgeschrei ausstießen. Sie waren mit Wurflanzen und Bögen bewaffnet. Die ersten Pfeile eilten ihnen voraus, trafen aber nicht ihr Ziel. »Menschenskinder, richtige Indianer!«
    »Nicht schießen!« rief Rhodan laut, als Cascal seinen Handstrahler gegen die Angreifer richtete. »Höchstens Paralysewirkung!«
    Zwiebus hatte sich von seiner Überraschung erholt.
    »Prächtige Burschen!« lobte er begeistert. »Das waren noch Kerle! Greifen einfach einen überlegenen Feind an.«
    »Erstens«, begann Gucky mit seinen Einschränkungen, »wissen die überhaupt nicht, ob wir Feinde sind oder nicht, und zweitens haben sie bestimmt keine Ahnung, ob wir ihnen überlegen sind oder nicht. Ist also nichts mit deinen prächtigen Burschen, Keulenschwinger.«
    »Jedenfalls sind sie mir lieber als zivilisierte Lackaffen, die sich so erhaben dünken, Minimaus. Aber nun wird es Zeit, daß wir sie ein wenig zurücktreiben. Eine Aufgabe für mich …«
    Ehe jemand sein Vorhaben vereiteln konnte, sprang er mit einem riesigen Satz vom Wagen, stieß ein fürchterliches Gebrüll aus, schwang seine Keule und raste dann den Indianern entgegen, deren Pferde beim Anblick des halbnackten Riesen scheuten und sich offensichtlich weigerten weiterzurennen. Sie blieben einfach stehen. Zwei der Indianer waren auf den plötzlichen Sinneswechsel ihrer Reittiere nicht gefaßt und flogen in hohem Bogen aus dem Sattel. Das schien Gucky wiederum zu inspirieren. Drei weitere folgten ohne jeden Anlaß ihrem Beispiel.
    Sie hielten Kriegsrat, während Zwiebus weiterlief und durch seinen Anblick versuchte, die tapferen Krieger in die Flucht zu schlagen. Trotz seiner Bewunderung für sie unterschätzte er sie immer noch. Der Häuptling, an seinem bunten Federschmuck erkennbar, gab seinen Leuten einen Wink. Sofort kreisten fünf Indianer den Neandertaler ein und legten ihre Pfeile auf

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