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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zwiebus im zweiten Wagen.
    Der Pseudo-Neandertaler hielt seine Keule zwischen die Beine geklemmt. Es war natürlich keine gewöhnliche Keule, sondern ein technisches Wunderwerk aus Plastik und Metall und ein wenig Positronik. Praktisch konnte er mit ihr alles anstellen, angefangen von Funk und Ortung bis zur energetischen Verteidigung. Der Hitze wegen trug er nur einen Fell-Lendenschurz. Er sah nun wirklich wie ein Urbewohner der Erde aus, der er ja tatsächlich in gewissem Sinne auch war.
    Gucky schaute ihn mißbilligend an.
    »Da sollen die armen Leute keine Angst kriegen, wenn sie dich sehen, Zwiebus!«
    Zwiebus war nicht auf den Mund gefallen.
    »Wenn sie dich sehen, halten sie mich wenigstens noch für einen Menschen, du Weltraumratte.«
    Gucky hielt die Luft an, so sehr erschütterte ihn die Bezeichnung ›Weltraumratte‹! Das hatte noch nie jemand zu ihm gesagt! Aber es hatte wenig Sinn, sich jetzt mit Zwiebus herumzustreiten. Die vier Reiter waren nur noch wenige hundert Meter entfernt und warteten. Einer von ihnen hantierte verdächtig an seinem Gewehr herum.
    Gucky las ihre Gedanken.
    »Sie halten uns für eine Fata Morgana«, teilte er dann mit.
    »Alles ist relativ«, bemerkte Cascal. »Die vier Burschen sind eine solche, aber sie halten uns dafür. Merkwürdig!«
    Die Fahrzeuge hielten fünfzig Meter vor der Gruppe.
    Rhodan und Atlan stiegen aus, die anderen folgten. Sie trugen alle keine sichtbaren Waffen.
    Als Lord Zwiebus im Wüstensand stand, allerdings mit seiner geliebten Keule versehen, machte der Mann mit dem schußbereiten Gewehr eine hastige Bewegung. Gucky, der genau aufpaßte, setzte Telekinese ein. Das Gewehr des Fremdenlegionärs machte sich plötzlich selbständig, rutschte aus der Hand des Mannes, stieg senkrecht nach oben, beschrieb einen perfekten Looping, sauste dann mit dem Lauf voran nach unten und blieb im Sand stecken.
    »Mach den Mund zu!« rief Gucky dem Legionär mit seiner schrillen Stimme zu und folgte Zwiebus, der anscheinend nicht begriffen hatte, daß der Vorfall seinem Erscheinen zugeschrieben werden mußte.
    Rhodan blieb vor den Reitern stehen.
    »Ihr braucht keine Angst zu haben«, sagte er auf französisch.
    »Was ist das?« fragte der Sergeant in der gleichen Sprache. »Was ist die Kugel? Wer seid ihr? Himmel, was überhaupt ist geschehen? Sind wir verrückt geworden? Haben wir einen Sonnenstich …?« Er nannte seinen Rang und Namen.
    Die Fragen zu beantworten, so wußte Rhodan, war unmöglich. Wie hätte er den einfachen Männern des neunzehnten Jahrhunderts erklären sollen, daß sie sich nun im vierten Jahrtausend aufhielten, dazu auch noch auf einem künstlichen Planeten, Tausende von Lichtjahren von der Erde entfernt …?
    Wie sollte er ihnen plausibel machen, daß ein unbegreifliches Wesen aus Energie und Intellekt sie aus ihrer eigenen Welt, aus ihrer Zeit gerissen und in die Zukunft versetzt hatte?
    Rhodan wußte selbst nicht einmal, ob das stimmte oder ob nicht alles ganz anders war. Waren die Männer, die vor ihm auf ihren Pferden saßen, wirklich dieselben Männer wie jene, die einst auf der Erde lebten? Oder waren es naturgetreue Duplikate?
    »Wir kommen aus dem Innern des Kontinents, der noch zum großen Teil unentdeckt und unerforscht ist«, sagte Rhodan schließlich, indem er sich dem Wissen und Vorstellungsvermögen der Legionäre anzupassen versuchte. »Dort gibt es noch viele Dinge, die uns in Europa unbekannt sind. Wundert euch nicht, ihr habt keinen Sonnenstich. Reitet zurück zum Fort und berichtet. Bald wird man es überall wissen.«
    Sergeant Jean Plafond betrachtete noch immer die beiden Fahrzeuge, dann schaute er erstaunt zur GOOD HOPE. Er schien nicht glauben zu wollen, daß es im Innern Afrikas solche Wunderdinge gab. Zwar erzählte man sich die unglaublichsten Geschichten über die unbekannten Völker, die in den weiten Steppen und Urwäldern hausen sollten, sprach von geheimnisvollen Zaubern und seltsamen Riten, grausamen Sitten und kannibalischen Gebräuchen. Aber noch nie hatte jemand von Wagen ohne Pferde oder riesigen Wohnkugeln berichtet.
    Ganz abgesehen davon, daß die Kugel noch vor wenigen Stunden nicht dort gestanden hatte, wo sie nun stand oder lag.
    »Dies ist Hoheitsgebiet der Französischen Republik«, sagte Sergeant Plafond endlich, nur um etwas zu sagen. »Ich muß Sie bitten, mich und meine Männer zum Fort zu begleiten. Der Kommandant wird entscheiden, was mit Ihnen geschieht. Wenn Sie Waffen haben, so müssen Sie die

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