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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flug, seltsam unelegant, dicht über den Wasserspiegel der Bucht dahin, die der Fluß hier bildete. Sandal gähnte, spannte seinen Brustkorb und stand auf.
    Er schlug den Vorhang zurück. Licht flutete in das große Zelt aus Tierfellen und weiter, glänzender Plastikfolie.
    Die junge Frau rührte sich und blinzelte.
    »Beareema!« flüsterte er.
    Beareema war noch vor rund zehn Monaten eine liebenswürdige, sehr kluge Frau gewesen. Jetzt war sie ein Kind, dessen Verstand den Gedanken zuließ, sie sei erst fünfzehn Jahre alt oder womöglich noch jünger. Ihre Schönheit hatte nicht gelitten, aber jedesmal, wenn Sandal sich mit ihr unterhielt, wenn er sie küßte, dann fühlte er jenen stechenden Schmerz, der ihn ausfüllte, wenn er an diesen verdammten Tag dachte.
    »Licht«, sagte sie. »Schön! Ich bin noch müde, Sandal!«
    Er kauerte sich neben sie nieder und strich ihr eine Strähne des dunkelroten, fast holzfarbenen Haares aus der Stirn.
    »Bleib liegen«, sagte er. »Ich schwimme noch etwas – dann reiten wir in die Burg.«
    Sie verzog schmollend den Mund und sagte trotzig: »Nicht in die Burg. Dort ist es so dunkel, so kalt.«
    »Ich bin ja bei dir«, sagte er tröstend.
    Sandal stand auf, trat vor das Zelt hinaus und schüttelte sich, als er die Kühle des Morgens auf der Haut spürte. Dann lief er hinunter an das Ufer, das aus feinstem Kies bestand.
    Sandal war eine bemerkenswerte Erscheinung. Selbst für diese Welt, einen Schmelztiegel aus vielen Völkern, die mehr oder weniger zufällig hier gelandet waren, galt er als etwas ganz Besonderes. Galt – jetzt war er nicht mehr als alle anderen, und seine Möglichkeiten waren dementsprechend eingeschränkt.
    Er blieb stehen, als das kristallklare Wasser seine bloßen Füße berührte. Es war gerade kalt genug.
    »Brrr!« machte er.
    Sandal war hundertneunzig Zentimeter groß. Seine Haut zeigte das helle Braun, das seine Familie von den Akonen geerbt hatte. Sein Haar war weiß und halblang wie eine Pagenfrisur. Sandal besaß goldfarbene Augen und lange, auffallend weiße Wimpern. Sein Gesicht war schmal und etwas zu scharf geschnitten für einen Mann, der einundzwanzig Jahre nach der Rechnung dieses Planeten zählte.
    Sandal war, verglichen mit galaktischem Standard, ein Barbar.
    Verglichen mit der Kultur, die hier auf Exota-Alpha herrschte, war er einer der besten Krieger, der schnellsten Reiter und der besten Faustkämpfer. Er konnte sogar fließend lesen und schreiben.
    Er nahm einen Anlauf, rannte ins Wasser und sprang schließlich mit einem Hechtsprung hinein. Mit langen, kräftigen Zügen schwamm er bis zu der Stelle, wo die reißende Strömung des Flusses begann, dann riß er sich unter Wasser herum und schwamm zurück. Er atmete schwer, als er in Ufernähe wieder auftauchte.
    Die Koralle an seinem rechten Ohrläppchen tropfte, als er zum Zelt zurückging.
    »Verdammt!« sagte er.
    Er blieb stehen, trat auf der Stelle und bewegte die Arme wie Mühlenflügel, um sich vom Wind und der Sonne trocknen zu lassen. Dann zog er sich langsam und sorgfältig an. Er trug weiche, halbhohe Stiefel, eine dünne Hose aus jenem Gewebe, das es bei den Leuten am Raumhafen gab, Gürtel und einen schmalen, kurzen Dolch. Darüber kam ein offenes Hemd mit weiten Ärmeln.
    Er stieß einen langen Seufzer aus, als er ins Zelt hineinsah.
    »Beareema!« sagte er scharf.
    Sie kauerte auf dem Boden und spielte mit einer Anzahl von bunten Steinen. Sie war wirklich ein Kind geworden. Sandal holte aus dem Vorratssack, der ziemlich klein geworden war, Braten, einen Rest Wein und Fladenbrot hervor und richtete einen Imbiß. Er aß schneller, und als sie das Zelt verließ, wartete er bereits mit den beiden gesattelten und gezäumten Cavans.
    »Wir müssen zurück? Warum?« fragte Beareema halblaut.
    Sandal suchte aus dem Zelt die Habseligkeiten zusammen, warf den Proviantsack über den Sattel und schnallte sich den langen Köcher mit den einhundert Pfeilen auf den Rücken. Er befestigte den langen Bogen am Sattel und erwiderte:
    »Wir dürfen die Eltern nicht so lange allein lassen. Sie warten auf unsere Hilfe.«
    »Ja, ja«, sagte sie.
    Er faßte sie um die Hüften und hob sie mühelos in den Sattel hinauf. Dann schwang er sich auf sein Reittier.
    Schweigend und in einem zügigen Trab ritten sie nach Osten, dem hohen, mit uralten Bäumen bestandenen Kraterwall entgegen.
    Nach einigen Minuten drehte er sich um. Beareema saß wie ein Kind im Sattel, halb ungeübt, zur anderen Hälfte

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