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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorzustellen, was sich in den letzten drei Tagen innerhalb der Burg abgespielt hatte. Vermutlich waren die Fladenbrote ausgegangen, und frisches Fleisch konnte ohnehin niemand beschaffen außer ihm. In Gedanken lockerte er den Bogen am Sattel und hielt Ausschau.
    »Es ist so kalt geworden, Sandal!« sagte Beareema.
    Für ihn waren die Wochen der Mannbarkeit unwiederbringlich vorbei. Er hatte sich in eine junge, schöne Frau verliebt. Jetzt ritt hinter ihm ein ungezogenes Kind, das in allem, was es tat, unsicher war.
    »Es wird wieder wärmer, wenn wir über den Hang hinweg sind.«
    Die Tiere gingen jetzt, als die Serpentinen anfingen, langsamer. Der Weg befand sich im Schatten der Außenfläche des Kraterhanges, und zwischen den Bäumen kam feuchte, kalte Luft hervor. Vögel waren zu hören, und hin und wieder sprang ein kleines Tier, nur für Sandals geübte Augen sichtbar, unter den Büschen hervor und floh.
    »Endlich!« flüsterte er.
    Dann hielt er die Tiere an, alles mußte er selbst tun. Es gab keine Unterstützung, denn bis er Beareema erklärt hatte, was er vorhatte, war das Antilopenrudel längst aufgescheucht worden.
    Er band beide Tiere an, stieg ab und holte einen Pfeil aus seinem Köcher. Der Pfeil war mehr als hundertsechzig Zentimeter lang, und der Bogen überragte ihn selbst um sechzig Zentimeter.
    Er legte einen Pfeil ein und schlich näher an das friedlich äsende Rudel heran. Noch vor zehn Monaten hätte er dies nicht tun dürfen, aber jetzt hatte sogar die Wachsamkeit des Rudelbockes gelitten. Schon der erste Schuß traf und tötete einen jungen Bock.
    Die Tiere flüchteten langsam und fast widerwillig, als würde sie der Tod nicht mehr erschrecken.
    Sandal schnitt den Pfeil heraus, steckte ihn zurück, nachdem er ihn mit Sand und Gras gereinigt hatte, dann warf er sich den toten Bock über die Schulter, band ihn am Sattel fest und ritt weiter.
    »Warum hast du den Bock getötet?« fragte Beareema.
    Er schaute sie unwillig an und erwiderte gereizt: »Weil wir etwas essen müssen. Die Diener werden ihn ohnehin wieder anbrennen lassen.«
    »Ich habe Hunger«, sagte sie.
    Beareema war dicker geworden. Ihre begehrenswerte Schlankheit war dahin, weil sie alles Eßbare, das sie in die Finger bekam, hinunterschlang.
    »Du wirst etwas bekommen, wenn wir in der Burg sind.«
    »Schön! In der Burg!«
    Ihre Unterhaltung wickelte sich auf dieser primitiven oder einer womöglich noch tieferen Basis ab. Sandal war nahe daran, sich zu bemitleiden, aber als er intensiver darüber nachdachte, befanden sie sich bereits auf der Krone des Ringwalles. Er hielt die Tiere an und sah gespannt nach der Burg hinüber.
    Nichts hatte sich verändert.
    Er sah in knapp vier Kilometer Entfernung auf dem ehemaligen Zentralberg die dunklen Mauern, die immer wieder von breiten Streifen Grün unterbrochen wurden. Die Fahne hing schlaff herunter, und vor der Kulisse der Wolken, die sich aus Süden und Norden heranschoben, sah die Burg derer von Crater drohend und leblos aus.
    Hatte der Donner des landenden Schiffes etwas zu bedeuten?
    Die Felder, schachbrettartig und in unterschiedlichen Farben, lagen unter ihm. Der breite Weg führte hindurch, und die Ahnen hatten eine Baumallee gepflanzt, die wie ein Flußbett aussah.
    »Los! Vorwärts!« schrie Sandal.
    Das Ende des entspannten Kompositbogens schlug auf die Flanken der Tiere, und sie stoben in einem halsbrecherischen Galopp den Innenhang hinunter. Beareema hielt sich wild kreischend an der Mähne des Tieres fest.
    Dann preschten sie die Allee entlang.
    Sie kamen an den Graben, der erstaunlich viel Wasser führte, über die Zugbrücke und in den großen Hof der Burg. Überall roch man den Dunst, den die Gewürzkräuter in die warme Luft des späten Morgens entließen.
    Halb im Galopp sprang Sandal aus dem Sattel.
    Einer der Diener tauchte auf, schlurfte müde über den Hof und winkte dann fröhlich, als er seinen jungen Herrn erkannte. Sandal gab ihm die Zügel und sagte deutlich und langsam:
    »Bring zuerst die Tiere in den Stall, trockne sie und gib ihnen Futter. Dann führst du Beareema in den Saal der Burg, und schließlich bringst du den Bock in die Küche. Hast du verstanden?«
    Der Diener nickte und sagte mit stumpfem Gesicht: »Die Tiere in den Stall, die Beute in die Küche.«
    »Ja«, sagte Sandal tief atmend und hob Beareema aus dem Sattel. Er nahm ihre Hand und zog sie an den Rasenflächen unter den schweren Früchten der Obstbäume auf die breite Treppe zu.
    Dann

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