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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deutlich:
    »Du nimmst die Zügel und läufst mit Mutter und Beareema, so schnell du kannst, in diese Richtung.«
    »Und dann?« fragte der bärtige Mann.
    »Wenn alles vorbei ist, hole ich euch ab. Los jetzt, und nimm die anderen mit.«
    Es dauerte nicht lange, dann bewegte sich der Zug aus Fußgängern und Reitern nach Norden, im Schatten der Burgmauer entlang und schließlich in den Kulturwald hinein, der seit Jahrhunderten hier wuchs. Seit einem Jahr verfiel er wieder.
    Sandal atmete tief ein und aus. Dann nickte er.
    Nur noch sein Großvater, sein Vorbild, der beste Mann des Planeten, und sein Vater waren neben ihm. Sie schienen sehr unschlüssig zu sein. Die Szene hatte sich beruhigt, und die Gefahr war wieder außer Sicht geraten. Sie vergaßen schnell, die kindlich gewordenen Menschen von Exota-Alpha. Langsam ritt Sandal entlang der Burgmauer nach Osten, dann an den mächtigen Felsen, der die Bruchstelle zwischen der östlichen Mauer und der nördlichen kennzeichnete.
    Als er um die Felsen bog, sah er die Fremden. Sie waren zweihundert Meter entfernt.
    Der Zug war zum Stehen gekommen.
    Sandal überlegte blitzschnell, griff dann mit beiden Händen in die Zügel der Tiere rechts und links von ihm und hielt sie zurück. Er beobachtete scharf und mit halbgeschlossenen Augen.
    An der Spitze des Zuges stand jener kleine Mann, den er durch das Fernrohr gesehen hatte. Er drehte den Kopf ins Genick und starrte langsam, als wolle er die übereinanderliegenden, verwitterten Quader zählen, zwischen denen Grasbüschel und kleine Bäumchen wuchsen, die Mauer hinauf. Dann drehte er den Kopf langsam herum, wobei der lange Haarschweif herumschwang. Schließlich schulterte er die glänzende Waffe, warf sich herum und rannte mit einer unwahrscheinlichen Geschwindigkeit auf die Kugel zu, die von rund vierzig Purpurnen getragen wurde. Er blieb dicht neben der Kugel stehen.
    »Was tut der Kleine?« fragte sein Großvater.
    Sandal Tolk drehte sich halb um und sah, daß der alte Mann das Schwert in der Hand hielt und den Schild langsam hob.
    »Er fragt, ob die Burg angegriffen werden soll«, sagte Sandal.
    »Meine Burg! Ich habe sie gebaut!« rief Großvater.
    Er bewegte sich mit überraschender Schnelligkeit. Die Fläche des Schwertes traf die Hand Sandals, und er zuckte zusammen und ließ den Zügel los. In derselben Sekunde ritt der Großvater an, schlug mit dem Schwert den Helm fest auf den Kopf und hob den Schild. Sandal und sein Vater kämpften einige Zeit wütend und mit schweigender Intensität um die Zügel, dann behielt Sandal die Oberhand. Das Tier, auf dem sein Vater kauerte und mit funkelnden Augen dem angreifenden Großvater nachstaunte, stand ruhig und zitternd neben Sandal.
    Es entging dem jungen Mann, wie der Purpurne an der Kugel auf einen Knopf drückte, einige Worte sagte, einige Worte hörte und dann den Kopf schüttelte.
    »Großva…«
    Sandal stöhnte auf und schloß die Augen.
    Großvater sprengte rasend schnell auf den Anführer zu und schnitt den Zug von der Seite an. Der Anführer sah den Mann, das Reittier, und er hörte nicht auf zu laufen. Er veränderte nicht einmal das Maß seiner Schritte. Er schwenkte nur den rechten Arm mit der Waffe nach vorn.
    Ein Flammenstrahl schlug Großvater entgegen.
    Sein Tier knickte über den Hufen in den Vorderfüßen ein. Sein Großvater wurde über den Hals des schreienden Reittieres abgeworfen, bewegte die Beine aus den Bügeln heraus und kam glücklich auf die Füße. Mit erhobenem Schwert, den Kopf hinter dem Schildrand versteckt, rannte er genau elf Schritte weiter.
    Ein Schrei!
    »Y'Xanthymona!«
    Der Großvater starb schweigend. Eine riesige Flammenzunge hüllte ihn ein und verschmorte seine Rüstung, das Fleisch und die Kleidung zu einer Masse, in der man gerade noch die Umrisse eines menschlichen Körpers erkannte. Dann war Stille. Sie wurde unterbrochen durch einen gellenden Pfiff.
    Zehn der Purpurnen traten vor, zielten flüchtig in ihrer charakteristischen Weise, und dann stürzten die Quader rechts und links der Männer aus der Mauer, kollerten den kleinen Abhang hinunter. In der Mauer entstand ein rechteckiges, neues Tor, dessen Oberteil durch das Gewicht der tonnenschweren Konstruktion gehalten wurde. Aus den Fugen sickerte in breiten, weißen Streifen das harte Bindematerial. Der Turm wurde nicht berührt, er blieb stehen.
    Der Zug rückte wieder vor, und die ersten Reihen der purpurnen Kleinen erreichten den Durchlaß und gingen weiter.
    Sie befanden

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