Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Fähigkeit, sich aller Erfahrungen zu bedienen, betraf. Seine Erinnerungen an die Zeit, in der er uneingeschränkt hatte handeln können, waren präsent, wenn auch verschwommen.
    Was hier neben ihm in den wolkenlosen, blauen Himmel aufragte wie ein Felsen, war sein Haus.
    Viele Menschen hatten hier gelebt, geliebt und waren gestorben. Dieses Haus brach jetzt langsam auseinander, und schuld daran waren jene kleinen, sich eckig und schnell bewegenden Fremden, deren Haut vor starkem Schweiß glänzte und die von solch seltsamer Farbe waren.
    Er mußte verhindern, daß sie alles zerstörten.
    Aber … sie waren so viele, so unendlich viele. Er fühlte, wie etwas in ihm hochstieg, das er als Kind oft genug gespürt hatte: Trotz. Er wollte etwas tun, auch wenn er schwach war und vieles nicht mehr wußte. Aber er besaß Kraft, und so, wie er sich im Sattel bewegen konnte, vermochte er auch das lange, gebogene Schwert zu führen.
    Hinter der letzten Mauer, rechts neben dem Tor, ertönte das Poltern fallender Mauerquader und berstender Balken des breiten Wehrganges.
    Dann erschien ein Loch in der Mauer, rechteckig und groß. Steine purzelten nach außen und fielen in den Burggraben, der diese Seite der Burg schirmte. Die Steine schlugen ins Wasser und versanken nach einem Funkenregen, der in den Farben des Gewitterbogens leuchtete. Über dem Wasser erschienen jetzt, noch während die Steine einen Wall unter Wasser bildeten, die ersten Purpurnen.
    Dann hörte Feymoaur Hundegebell.
    Sein alter Jagdhund hatte sich losgerissen, war vermutlich halb irre vor Angst und Wut durch die Halle gesprungen, und hatte sich im Gurt der Laute verfangen, die auf einer Bank lag. Sandal pflegte darauf zu spielen. Er hatte oft gespielt, als er mit Beareema glücklich war.
    Hundegebell … dann die unmelodischen Klänge der Laute, deren Resonanzboden über die Steine des Hofes holperte, dann über das Gras schleifte. Der Hund griff die Fremden an, stand auf einem alten Steinsockel, die Laute hing von seinem Hals herunter, und während er wütend kläffte und die gelben Zähne zeigte, während sich die Ohren des Tieres dicht an den Kopf legten und über den Lefzen tiefe Falten erschienen, schlug die Laute unentwegt gegen den Fuß des Sockels.
    Akkorde, die niemand schlug, verwehten über den Burghof, den eben die Kugel passierte, von vielen kleinen Purpurnen getragen.
    Einer der Fremden rannte auf den Hund zu, dann erstarrte er.
    Die Akkorde, die Töne, dann … eine Saite riß klirrend und mit einem gellenden Ton.
    Der Fremde hob die Waffe, drehte sich zweimal um seine Achse und fiel zu Boden. Der Hund versuchte das Instrument abzuschütteln, und es kamen noch mehr Töne aus dem klappernden und schaukelnden Instrument hervor. Der Zug geriet ins Stocken, und die nächststehenden Fremden drehten sich, fielen zu Boden und begannen zu zucken.
    Der Anführer, der sich bereits auf den ersten Quadern bis zum Bauch im Wasser befand, stutzte und drehte sich um.
    Sein schmales, scharfgeschnittenes Gesicht mit den großen Augen verzerrte sich, und er schrie etwas, das sogar Sandal hörte, der eben auf seinen Vater zureiten wollte, obwohl das ihrer beider Tod sein konnte.
    »Eeh Yantimonaaah!«
    Dann rannte das Wesen mit dem weißen Schopf zurück, schwenkte den Arm mit der Waffe, und ein fauchender Feuerschwall, eine lange, fast dreißig Meter lange Feuerzunge stach nach dem Hund, ließ den Körper des Tieres verschmoren, sprengte den Steinsockel und verwandelte das Instrument in feinstäubende Asche.
    Dann rannte der Anführer wieder nach vorn, erblickte den Reiter, der auf ihn zusprengte, und feuerte ein zweites Mal.
    Sandal kam nicht mehr dazu, einzugreifen.
    Aus der Feuerwolke, die Reittier und Reiter bildeten, flog, sich überschlagend, das Schwert seines Vaters. Es segelte, in der Luft wie ein Blitz aufleuchtend, genau auf die Angreifer zu, überschlug sich ein viertes Mal und bohrte sich in den Hals eines Purpurnen in der dritten Reihe. Der Fremde sank ohne einen Laut um, und die Nachfolgenden traten auf ihn und marschierten unbewegt weiter.
    Die Fremden, die beim Klang des Instruments umgefallen waren, rührten sich, kamen auf die Beine und schlossen sich dem Zug an.
    Die lange Karawane bewegte sich mit derselben Geschwindigkeit, mit der sie auf die Burg zugekommen war, durch die Löcher in den Mauern, durch die Gasse in den Trümmern, über den Wall aus Steinen im Burggraben und marschierte parallel zur Allee weiter. Der junge Mann, der eben

Weitere Kostenlose Bücher