Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
kann er den größten Unsinn anstellen.«
    Sie rannten auf den Liftschacht zu.
    Oben schob sich der Mausbiber gerade auf den Korridor, der zur Kommandozentrale führte. Zehn Meter davor bog er in den rechten Seitengang ein und nahm Richtung auf die Funkzentrale, die hier einen zweiten Eingang besaß.
    Als er noch fünf Meter von der Tür entfernt war, fielen sämtliche Funkgeräte aus. Jeder Energiefluß stoppte.
    Bully, Cascal und Ras erreichten die Funkzentrale über dem Kommandoraum. Sie hatten Gucky den Weg abschneiden wollen, was ihnen aber nur zum Teil gelungen war. Der zweite Eingang verriegelte sich positronisch, als Cascal den entsprechenden Knopf drückte.
    Aber dann sah er Bully mit großen Augen an.
    Ehe er seiner Vermutung Ausdruck geben konnte, öffnete sich die Tür trotz der Verriegelung, und Gucky schwebte steif und fast majestätisch in die Funkzentrale.
    »Konnte ja nicht funktionieren!« stellte Bully sachlich fest und betrachtete den Mausbiber mit Faszination. Dessen Augen starrten tot und leer gegen die Decke. »Der Durchmesser des Störfeldes beträgt meiner Schätzung nach etwa zehn Meter. Alles Elektronische und Positronische, das in seinen Bereich kommt, versagt. Gucky befindet sich in einer Art Energieblase und wird von Feldern getragen. Wir müssen ihn hier fortschaffen, sonst fällt noch die gesamte Kommandoanlage aus.«
    »Und wohin?«
    »Zurück in seine Kabine, da ist er sicher. Wir müssen die Tür zusätzlich sichern, und zwar von innen. Ras kann das besorgen und danach herausteleportieren. Ich sehe keine andere Möglichkeit, wenn wir nicht noch mehr Ärger bekommen wollen.«
    Einige Männer des Funkpersonals rannten zu Gucky, nahmen ihn bei den Füßen und bugsierten ihn wieder hinaus auf den Gang. Eigentlich hatte Bully damit gerechnet, daß es nicht so einfach gehen würde, aber er sah sich angenehm enttäuscht. Der schwebende Mausbiber setzte den Verschiebungsversuchen keinen nennenswerten Widerstand entgegen.
    Mit dem Kopf voran, schoben sie ihn auf den Antigravlift zu und gaben ihm dann einen letzten Stoß. Zu aller Erstaunen gab es kein Problem. Gucky sank gehorsam nach unten, wo er bereits von dem vorausgeeilten Ras erwartet wurde.
    Zweifellos konnte der Teleporter sich als einer der besten Freunde Guckys bezeichnen, um so mehr berührte ihn diese merkwürdige Situation. Behutsam nahm er den starren Körper in Empfang, gab ihm eine neue Richtung und hielt ihn während des Schiebens an den Beinen fest. Die Energieblase, in der sich der Mausbiber befand, bot keinerlei Hindernis. Sie war absolut durchlässig, wenn sie auch energetische Schaltungen durch Materie hindurch beeinflussen konnte.
    Ras schob Gucky in die Kabine und verschloß die Tür mit dem Notriegel. Das positronische Schloß funktionierte erwartungsgemäß nicht mehr.
    Eine Weile noch blieb er.
    Aufmerksam beobachtete er das total versteinerte Gesicht seines kleinen Freundes. Jetzt, in der gestreckten Lage, wirkte der Mausbiber ein wenig größer als einen Meter, aber das mußte eine optische Täuschung sein. Sein Gesicht war absolut ausdruckslos, die weit aufgerissenen Augen tot und leer. Sie spiegelten nichts von dem wider, was vielleicht in seinem Gehirn vor sich ging – wenn überhaupt da etwas vor sich gehen konnte.
    Ratlos teleportierte Ras schließlich in die Kommandozentrale zurück.
    Ribald Corello saß in seinem Spezialsessel. Sein riesiger Kopf wurde von Halteklammern gestützt, denn niemals wäre seine Nackenmuskulatur allein in der Lage gewesen, das enorme Gewicht des Schädels zu tragen.
    Auch der Supermutant wirkte verändert, aber nicht so, daß es besonders aufgefallen wäre. Selbst Balton Wyt, der Telekinet, hatte nichts davon bemerkt. Er konnte sich zwar erinnern, daß Gucky in den vergangenen Tagen mehrmals an Bord der INTERSOLAR gekommen war, um sich mit Corello zu unterhalten, aber dabei war es stets um belanglose Dinge gegangen. Solange wenigstens, wie er, Wyt, anwesend war.
    Was die beiden besprochen hatten, wenn er nicht dabei war, konnte er nicht wissen. Das war der Grund, warum er Bully nichts sagen konnte, als dieser ihn fragte.
    Aber Bully fragte auch Ribald Corello.
    Zuerst erhielt er keine Antwort. Der Supermutant mit vielen erstaunlichen Fähigkeiten saß in seinem Sessel, teilnahmslos und scheinbar unkonzentriert. Der Schein trog. Es gab in diesem Augenblick niemand an Bord der beiden Schiffe, der konzentrierter gewesen wäre als gerade Corello, aber das band er auch Bully nicht

Weitere Kostenlose Bücher