Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
beiden dreieckigen Schwingen einen ungeheuren Doppelwirbel erzeugten und sich die Freunde tiefer zwischen die Hornerhebungen duckten, riß der Flugwind die Insekten mit sich. Das Untier kletterte ziemlich schnell; bald lag der Küstenstreifen weit unter ihnen.
    Tahonka-No sagte, sich mit beiden Händen an den rissigen Bastseilen festhaltend: »Glaube nicht, daß wir alle Schwierigkeiten hinter uns haben, wenn dieses Ungetüm landet. Wir sind nur näher an der Kuppel – sonst nichts.«
    Die Ersten Diener des Y'Xanthymr werden uns grausam töten, durchfuhr es ihn, als er nach vorn sah und bemerkte, daß der Saurier eine Höhe von rund zweitausend Metern erreicht hatte.
    Etwas stimmte nicht; aus dem gradlinigen Flug wurde ein Torkeln und Kreisen.
    Sandal und Tahonka blickten sich stumm an, dann sicherte der Jäger und stand langsam auf.
    »Das Junge!« erklärte er, gegen das Sausen der Luftwirbel ankämpfend.
    »Was ist mit ihm?«
    »Es findet den Kurs nicht. Dort, sieh nach vorn!«
    Sandals Haar flog, der Fahrtwind trieb ihm und dem Knöchernen das Wasser aus den Augen. Sie blickten nach vorn. Das Tier hatte seinen langen Hals aufwärts gebogen, und die Augen seitlich des Reptilienrachens starrten schräg nach hinten, wo das Junge flog. Das vor einer halben Stunde flügge gewordene Tier flog nicht geradeaus, sondern schien echte Schwierigkeiten zu haben.
    Es torkelte hin und her, kam vom Kurs ab und flog gerade jetzt in einer Zickzacklinie nach Westen. Dorthin wollten weder die Flugsaurier noch die beiden Freunde. Aber die Alte änderte ihren Kurs, flog nördlich des Kleinen vorbei und trieb ihn mit leichten Schlägen des langen Schnabels wieder nach Süden.
    Sandal, der lange genug Zeit gehabt hatte, das Verhalten des Tieres zu studieren, sagte abwägend: »Es scheint, als hätten beide Tiere gewaltigen Hunger.«
    »Woraus schließt du das?« wollte der Knöcherne wissen.
    Sandal erklärte es ihm, während die dünne Luft in zweieinhalbtausend Metern Höhe sie umraste. Beide Tiere strebten mit schnellen Flügelschlägen und einer gewissen Gier nach Süden, der Insel zu. Sandal erklärte, daß diese Tiere nur dann existieren konnten, wenn sie gefüttert würden, und dies konnte nur dort drüben geschehen, da kein anderer Landstrich für den ungeheuren Appetit der Riesentiere genügend Fauna besaß.
    »Ich verstehe!« schrie Tahonka-No.
    Das Junge machte weiterhin Schwierigkeiten. Es ließ sich rund fünfhundert Meter tief fallen, ruderte hilflos mit den Flügeln, und der Gigant mit den Freunden auf dem Rücken stürzte über den rechten Flügel ab, raste schräg nach unten und wies dem Kleinen erneut den Weg.
    Die beiden Echsen flatterten langsam höher und höher. Aber sie flogen nicht nach Süden, sondern in einer verwackelten Linie in Kreisen. Der alte Saurier schrie lange und klagend, und der junge, weiße Saurier wurde immer aufgeregter. Schließlich riß der großen Echse die Geduld, und von einem Moment auf den anderen ignorierte sie ihr Junges. Sie kümmerte sich einfach nicht mehr darum und hielt jetzt stur nach Süden.
    In einem rasenden Flug in großer Höhe brachte sie die restlichen fünfzig oder sechzig Kilometer hinter sich.
    Vor ihr wurde die Insel sichtbar, vor den Männern wuchs die Energiekuppel und wurde die Energiebrücke deutlicher, die zwischen dem Ufer und der Insel durch die Luft schnitt. Die Männer atmeten auf, als ein langgestreckter Landeanflug begann, die Echse segelte jetzt mehr, als sie flog.
    Sandal beobachtete alles, was er vor sich ausgebreitet sah – den Rand der Insel, die gewaltigen Knochenberge, die dort lagen, die anderen Saurier, die auf dem Boden um unkenntliche Brocken rostrot-weißer Materie hockten und sich stritten, die Brücke und die Gebäude, die durch den Schirm hindurch sichtbar wurden.
    »Du hast mich hierhergelockt, du Schuft … ich bringe dich um!«
    Tahonka-No hatte sich halb erhoben, schnitt mit seinem Messer gerade zwei Bastseile durch und war im Begriff, sich auf Sandal zu stürzen. In Sandal wallte unsinnige, vernichtende Wut hoch: Sein Freund war wahnsinnig geworden und wollte sie vor lauter Angst auf den letzten Kilometern noch umbringen durch seine aggressive Unbesonnenheit.
    Sandal brüllte: »Es ist die Befehlsstrahlung, No!«
    Ein eisiger Schrecken durchzuckte ihn; sie würden alle umkommen. Sie stritten sich schon vor der Landung. Unvorstellbare Gefahren warteten dort unten. Es war sinnvoller, dem Leben jetzt freiwillig ein Ende zu setzen, um

Weitere Kostenlose Bücher