Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vorläufig einer Entscheidung. Der Kommandant wurde hellgrün, wandte sich um und lief hinaus. Kurz darauf wurde durch die Lautsprecher durchgegeben, daß acht Raumjäger des Südblocks die Station anflögen. Die Stationsbesatzung sollte in die Raketenstellungen und an die Lasergeschütze gehen, alle anderen sollten ihre Kabinen aufsuchen und ihre Raumanzüge anziehen.
    Dalaimoc Rorvic grinste und sagte: »Das könnte Ihre Rettung bedeuten, Soldat Urbs.«
    »Oder unser aller Tod«, konterte ich. »Wenn die Station vernichtet wird, sind wir alle verloren.«
    Rorvic gähnte.
    »Unsinn! Hainu und Batriaschwili, Sie machen einen der Raumgleiter startklar. Ich suche inzwischen Kalowont und bringe ihn zum Hangar.«
    Peltrow und ich begriffen. Wir rannten los. Unterwegs erhielt die Station den ersten Treffer. Die Lichtanlage fiel aus. Wir wurden im Gang umhergeschleudert. Von irgendwo kamen die Schreie einiger Redmarer.
    Peltrow und ich tasteten uns im Dunkeln weiter. Aus einigen Kabinen stürzten Redmarer in Raumanzügen. An den Abzeichen erkannten wir, daß es sich um Mitglieder unseres Kommandos handelte. Wir befahlen den Männern, uns zu folgen. Sie gehorchten, froh darüber, daß jemand ihnen sagte, was sie tun sollten.
    Als wir den Hangar betraten, erfolgte der zweite Treffer. Ich wurde gegen den Raumgleiter geschleudert und prallte mit dem Kopf gegen Metall. Sekundenlang verschwamm die Umgebung vor meinen Augen. Als ich wieder klar sehen konnte, erkannte ich Captain Rorvic und Riev Kalowont. Rorvic hob mich hoch und warf mich durch das Einstiegluk. Ich wurde von einigen Redmarern in Empfang genommen und gefragt, ob ich den Gleiter steuern könnte. Ich bejahte, und man schob mich zum Pilotensitz.
    Draußen schrie Dalaimoc Befehle. Immer mehr Soldaten erschienen und drängten sich im Mannschaftsraum zusammen. Zuletzt stiegen meine Gefährten ein.
    Der Albino kämpfte sich zu mir durch und sagte: »Los, starten Sie! Es kommt niemand mehr. Die anderen sind wahrscheinlich tot.«
    Als ich nicht sofort reagierte, drückte er die Taste für die Hangarschott-Fernsteuerung. Das Schott glitt auf, öffnete sich jedoch nicht ganz. Heulend entwich die Luft in den Weltraum.
    Ich drückte die Starttaste. Sofort füllte sich der Hangar mit Feuer und Rauch, dann schoß die Maschine nach vorn. Krachend riß die rechte Stabilisierungsflosse ab; sie war am vorstehenden Schott hängengeblieben.
    Meine Hände arbeiteten wie selbständige Wesen. Vor uns lag nicht der Planet, sondern der freie Raum. Ich mußte auf gut Glück steuern, denn die Instrumente waren so unvollkommen, daß man nicht viel aus ihnen ersehen konnte.
    Endlich gelang es mir, den abgerundeten Bug des Raumgleiters auf den Rand der Planetenkugel zu richten. Ich durfte ja nicht auf die Mitte der Kugel zielen, da der Gleiter sonst in der Atmosphäre verbrannt wäre. Als ich zurückschaute, sah ich die Raumstation nur noch als eine Ansammlung zerknüllten Blechs, das die Strahlung der Sonne reflektierte. Von den Raumjägern, die uns angegriffen hatten, war nichts zu sehen.
    Ächzend zwängte sich der Albino in den Sitz neben mir.
    »Gut gemacht«, lobte er mich. »Wir müssen versuchen, im Meer zu landen. Ohne die abgerissene Stabilisierungsfläche bekämen wir den Gleiter nicht heil auf den Boden.«
    In diesem Moment erstarb das Vibrieren, das uns die Arbeit der Triebwerke angezeigt hatte.
    »Jetzt kann ich nicht mehr viel tun«, sagte ich. »Wenn unser Kurs nicht zufällig aufs Meer führt, ist es aus, Soldat Largo.«
    Dalaimoc faltete die Hände über dem Bauch und nickte weise.
    »Einmal ist es sowieso aus, Soldat Urbs. Man muß immer darauf vorbereitet sein, seinen Geist an die Ewigkeit zurückzugeben, von der wir ihn nur entliehen haben.«
    Er wirkte zufrieden, während er das sagte. Es schien ihm gar nichts auszumachen, daß wir vielleicht in zwei Stunden nicht mehr lebten. Langsam fielen ihm die Augen zu.
    Ich stöhnte.
    Peltrow Batriaschwili streckte seinen Kopf in die Pilotenkanzel und erkundigte sich, ob mir etwas fehle.
    »Ganz im Gegenteil«, antwortete ich bissig. »Ich habe einen Verrückten zuviel. Dieser fette Albino meditiert schon wieder.«
    »Vielleicht ist es das Beste, was man in unserer Lage tun kann«, meinte Peltrow.
    »Natürlich. Was Dalaimoc Rorvic tut, ist immer richtig.« Ich zweifelte allmählich daran, daß ich auch nur ein einziges Mal das Rechte tun konnte.
    Der Eintritt in die Atmosphäre schüttelte unsere Nußschale ziemlich hart durch,

Weitere Kostenlose Bücher