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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anderer Gelegenheit wäre ich empört darüber gewesen, daß der Albino den Ruhm einheimste, der mir zustand, aber diesmal verzichtete ich gern darauf.
    »Ich bitte Sie«, sagte der Marschall, »mich zum Regierungspalast in Maytkorapol zu begleiten. Der Große Maytkor will Ihnen persönlich seinen Dank und seine Anerkennung aussprechen.«
    Dalaimoc wandte den Kopf und blinzelte mir zu.
    Plötzlich wurde mir klar, daß wir erreicht hatten, was wir wollten. Wir erhielten Zutritt zum Regierungspalast und würden den Diktator des Nordblocks persönlich kennenlernen. Vielleicht lernten wir schon sehr bald einige der Cynos, der heimlichen Herrscher von Redmare, kennen.
    Ein Flugzeug brachte uns nach Maytkorapol, und eine Wagenkolonne holte uns vom Flugplatz ab. Unsere Fahrt zum Regierungspalast glich einem Triumphzug. Die Häuser waren mit Fahnen und Bildern geschmückt. Menschenmassen säumten unsere Straßen und schrien sich die Kehlen heiser. Man bewarf uns mit Plastikblumen – und auch mit einer Bombe.
    Der Explosionskörper landete auf meinen Knien. Ich war im ersten Moment wie gelähmt vor Entsetzen, dann wollte ich die Bombe nehmen und fortwerfen. Doch am Straßenrand drängten sich die Redmarer. Ich brachte es nicht über mich, die Bombe zwischen sie zu schleudern.
    Wie hypnotisiert starrte ich auf die zischende, rauchende Zündschnur. Gleich würde die Glut den Sprengsatz erreichen und dann …!
    Aber die Zündschnur verlosch plötzlich, und als ich sie näher ansah, entdeckte ich, daß sie aus massivem Plastik bestand. Es war unmöglich, daß sie je gebrannt hatte – und doch hatte ich es mit meinen eigenen Augen gesehen.
    Der Albino nahm die Bombe von meinen Knien und sagte gleichmütig: »Ein schöner Briefbeschwerer, Soldat Urbs. Ich werde ihm, dem Maytkor schenken.«
    »Das ist eine Bombe«, sagte ich tonlos.
    »Eine Bombe? Weshalb hat sich dann niemand darum gekümmert?«
    Ich blickte mich nach unserer Begleitung um. Keiner schien bemerkt zu haben, daß man eine Bombe in unseren Wagen geworfen hatte. Ich begriff überhaupt nichts mehr. Der Rest der Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Wir fuhren in den prunkvollen Regierungspalast ein. Man kümmerte sich um uns, gab uns neue Uniformen und zu essen und zu trinken. Dann führten uns vier Offiziere in den Audienzsaal. Etwa hundert hohe Offiziere standen auf dem mit Goldplatten ausgelegten Fußboden, Orden blitzten und klirrten leise.
    Aus dem Hintergrund näherten sich zwei Redmarer. Einer trug Zivil, der andere eine schlichte Uniform ohne Rangabzeichen und Orden.
    »Der mit der einfachen Uniform ist der Maytkor«, flüsterte Dalaimoc.
    Ich blickte den Albino verwundert an. Woher wollte er wissen, wer der Maytkor war?
    Unsere Begleiter stießen uns an. »Vorwärts!« befahlen sie leise. »Geht dem Maytkor entgegen!«
    Wir gehorchten. Unsere Kameraden aus der Raumstation vergingen fast vor Ehrfurcht – vielleicht auch nur vor Furcht. Es ist schließlich immer ein Risiko, die Aufmerksamkeit eines Gewaltherrschers auf sich zu ziehen.
    Einige Schritte vor dem Maytkor blieben wir stehen und nahmen Haltung an. Der Herrscher musterte uns eingehend, sein Blick erzeugte Unbehagen in mir. Der andere Redmarer blickte uns zurückhaltend an. Er war von ungewöhnlich ebenmäßigem Körperbau und trug eine Brille mit starken Gläsern. Seine Zivilkleidung bestand aus enganliegender dunkelgrauer Hose, schwarzen Lackschuhen und blütenweißem Kasak. Um den Hals trug er eine dünne Goldkette mit einem Platinanhänger in Form einer fremdartigen Blume.
    Nach einiger Zeit lächelte der Maytkor – es wirkte verschlagen. Er streckte Captain Dalaimoc die Hand entgegen. Der Albino ergriff sie und drückte sanft zu, aber was war bei ihm schon sanft! Ich sah, daß der Maytkor sein Gesicht schmerzlich verzog; rasch zog er die Hand zurück.
    »Ich freue mich«, sagte der Herrscher, »so tapfere Helden unserer Großen Nation bei mir begrüßen zu können. In Anerkennung Ihrer Verdienste befördere ich Sie, Soldat Largo, zum Tropha Erster Klasse und Ihre Kameraden zu Trophas Zweiter Klasse. Außerdem erhalten Sie den Orden der Siebzehn Blutstropfen.«
    Er winkte. Ein Adjutant eilte herbei, ein Ordenskissen vor sich hertragend. Der Maytkor nahm eine schwarze Kette mit einem Gehänge aus siebzehn Rubinen in Form von Blutstropfen und legte sie dem Albino um den Hals. Rorvic mußte sich bücken, damit die Prozedur glatt verlief.
    Ich wartete vergeblich darauf, daß er auch uns – oder

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