Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ertrug nur der Albino alles mit stoischer Geduld. Wenn wir nicht gerade an den Waffen ausgebildet wurden oder während sogenannter Orientierungsübungen angeseilt im Weltraum herumkletterten, hockte er mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden unserer Kabine und meditierte.
    Allmählich wurde sogar Peltrow Batriaschwili nervös. Es äußerte sich dadurch, daß er mich eines Tages nach einer Schulung beiseite nahm und mich bat, auf Captain Rorvic einzuwirken. Ausgerechnet ich sollte den Dicken dazu bringen, daß er einer Flucht mit einem der Raumgleiter zustimmte. Ganz abgesehen davon, daß ich die Raumgleiter der Station für vorsintflutliche Angstkästen hielt, mit denen man nur bei einem Höchstmaß von Glück lebend landete.
    »Sprechen Sie selbst mit ihm«, erwiderte ich.
    »Das werde ich tun«, versicherte Batriaschwili grimmig. »Aus den Worten des Schulungsleiters zu schließen, will man uns in den nächsten Tagen zu einem Inselstützpunkt des Südblocks schicken. Ich möchte keinesfalls gezwungen sein, unschuldige Bürger des Südblocks zu töten.«
    Wir gingen gemeinsam zu Rorvic, und Batriaschwili trug ihm seine Bedenken vor. Der Albino öffnete die Augen halb und sagte mit schleppender Stimme:
    »Lassen Sie sich Zeit. Wir werden abwarten. Wenn bis einen Tag vor unserem Einsatz nichts geschehen ist, nehmen wir uns einen Raumgleiter und fliehen.«
    »Was könnte denn Ihrer Meinung nach geschehen?« erkundigte Peltrow sich.
    Dalaimoc wiegte den Kopf.
    »Abwarten. Unser großes Plus ist, daß uns hier niemand zutraut, wir könnten einen Raumgleiter steuern. Deshalb werden die Fahrzeuge nur lässig bewacht.« Er schloß die Augen wider Erwarten nicht, sondern heftete den Blick auf einen imaginären Punkt an der Wand. In dieser Haltung entschwebte er sanft der Umgebung, um sich seinem Innenleben zu widmen.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Peltrow und ich nahmen unwillkürlich Haltung an, denn in der Öffnung stand der Kommandant der Station.
    Nur Dalaimoc rührte sich nicht.
    Der Kommandant trat näher; sein Blick verhieß nichts Gutes. Er starrte erst Captain Rorvic, dann mich an.
    »Soldat Urbs?«
    »Zu Befehl, Kommandant!« reagierte ich.
    »Das hier ist die Kabine von Soldat Trumb Largo.« Er machte eine Kopfbewegung in Rorvics Richtung. »Was haben Sie mit ihm angestellt, daß er sich nicht rührt?«
    Unter meiner Biofolie stieg mir das Blut ins Gesicht. Immer wurde ich angefahren, wenn Dalaimoc einen Fehler machte.
    »Nichts, Kommandant. Soldat Largo trainiert seinen Geist, wenn Sie erlauben.«
    »Ich erlaube nichts. Sorgen Sie dafür, daß Largo sich den Dienstvorschriften entsprechend verhält!«
    »Zu Befehl, Kommandant!« brüllte ich. In mir brodelte der Zorn.
    Ich sah mich nach einem geeigneten Gegenstand um, den ich Dalaimoc in Ermangelung der Kaffeekanne über den Schädel hauen konnte. Mein Blick fiel auf den Maschinenkarabiner des Albinos; die Waffe lehnte am Bett; eine Plastikblume steckte in der Mündung. Ich schüttelte die Blume heraus, drehte die Waffe um und zog Rorvic den Kolben über den Schädel.
    Der Captain zuckte zusammen. Sein Blick klärte sich.
    »Tatcher a Hainu«, flüsterte er, »einmal wird dich der Blitz treffen.«
    »Was sagt er?« fuhr der Kommandant mich an.
    »Er phantasiert«, sagte Peltrow. »Wahrscheinlich eine Nachwirkung des Schlages.«
    Ich hob Rorvics Waffe und wollte sie aufs Bett werfen, aber meine Hand bewegte sich plötzlich gegen meinen Willen in eine andere Richtung. Der Maschinenkarabiner prallte gegen die Stirn des Kommandanten.
    Der Redmarer verdrehte die Augen und fiel steif nach hinten. Peltrow Batriaschwili sprang hinzu und fing ihn auf, bevor er mit dem Hinterkopf auf den Boden schlug.
    »Sie Unglücksrabe!« schrie er mich an. »Das bringt Sie in Teufels Küche.«
    Ich starrte erst den bewußtlosen Kommandanten, dann meine Hand an.
    »Das ist mir unerklärlich«, stammelte ich. »Ich versichere Ihnen, daß ich die Waffe aufs Bett …«
    Der Kommandant kam überraschend schnell wieder zu sich. Er überschüttete mich mit einer Flut von Schimpfworten und sagte dann:
    »Ich werde Sie wegen Meuterei und Anschlags auf mein Leben ohne Raumanzug aus der Station stoßen lassen, Soldat Urbs. Soldat Largo, führen Sie meinen Befehl aus!«
    Dalaimoc Rorvic alias Trumb Largo betastete verlegen die Schwellung an seinem Hinterkopf. Der Befehl des Kommandanten stürzte ihn in einen schweren Konflikt.
    Das ohrenbetäubende Heulen von Sirenen enthob ihn

Weitere Kostenlose Bücher