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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zumindest mir – einen Orden verlieh, aber der Maytkor traf keine Anstalten dazu.
    Schließlich deutete der Herrscher auf seinen Begleiter und sagte: »Das ist Eptont Aquul, mein Erster Berater. Er wird sich nun um Sie kümmern. Mich rufen dringende Staatsgeschäfte.«
    Aquul lächelte. »Bitte kommen Sie mit mir, meine tapferen Helden.«
    Ich sah ihn überrascht an. Hatte seine Stimme ironisch geklungen oder nicht? Er hatte leise gesprochen, aber ich glaubte doch, Ironie herausgehört zu haben.
    Machte er sich über seinen Herrscher und den zweckbestimmten Heldenkult lustig?
    Der Maytkor winkte uns gnädig, dann ging er davon. Er stolzierte wie ein balzender Pfau, und plötzlich verfing sich sein Fuß in einer gelockerten Goldplatte, und er schlug lang hin.
    Ein vielstimmiger Entsetzensschrei gellte durch die Halle. Die Offiziere wurden hellgrün, beinahe gelb und eilten zu ihrem Herrscher, um ihm aufzuhelfen.
    Eptont Aquul stutzte und blickte abwechselnd zu Dalaimoc Rorvic und in die Richtung des Maytkors.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er leise vor sich hin. »Die Goldplatten sind so befestigt, daß sie sich nicht lockern können. Kommen Sie bitte zu diesem Nebeneingang.«
    Er führte uns durch einen Flur in ein gemütlich eingerichtetes Zimmer. Mehrere Diener servierten Leckerbissen und Getränke.
    »Bitte, bedienen Sie sich!« forderte Aquul uns auf.
    Er selbst griff nicht zu, sondern schaute geistesabwesend vor sich hin. Wahrscheinlich beschäftigte sich sein Geist noch mit dem Sturz des Diktators. Ehrlich gesagt kam mir die Sache mit der gelockerten Goldplatte auch seltsam vor. Erstens würden die für den Zustand des Audienzsaales verantwortlichen Redmarer bestimmt alles tun, um derartigen Zwischenfällen vorzubeugen – und zweitens hatte der Erste Berater erklärt, daß die Platten sich überhaupt nicht lockern könnten.
    Ich wäre vielleicht darüber hinweggegangen, wenn es der einzige seltsame Zwischenfall gewesen wäre, den ich erlebt hatte, seit wir dem schwarzen Diskusschiff durch den Linearraum gefolgt waren. Aber da war die Kanne gewesen, die sich ohne erkennbare äußere Einflüsse bewegt hatte, die Trivideosendung aus der Vergangenheit, das Verschwinden der gräßlichen Projektionen – und in der Raumstation hatte meine Hand eigenmächtig gehandelt und eine Waffe in die Richtung befördert, in die sie nicht fliegen sollte.
    Und immer war Dalaimoc Rorvic dabeigewesen! Sollte der fette Albino durch seine Meditationen vielleicht doch Parafähigkeiten entwickelt haben?
    Ich nahm mir ein Glas Lushaz, ein hochprozentiges, nach Veilchen duftendes alkoholisches Getränk, und kippte den Inhalt hinunter. Als ich das Glas absetzte, stand Aquul vor mir.
    Lächelnd fragte er: »Stimmt es, daß Sie in der Gegend von Daidrumy geboren wurden, Urbs?«
    Verwirrt überlegte ich, welcher Geburtsort in meinem Nordblock-Paß stand. Daidrumy war es nicht, soviel wußte ich noch. Wie hieß der verwünschte Ort bloß?
    Endlich fiel es mir wieder ein. »Nein, Exzellenz«, antwortete ich hastig. »Ich glaube, es war Yidron.«
    »Sie glauben es nur …?«
    Captain Rorvic trat zu uns, lachte und sagte: »Urbs hat sich bei unserer heldenhaften Flucht aus der Raumstation den Kopf angeschlagen, Exzellenz. Seitdem läßt ihn sein Gedächtnis manchmal im Stich.«
    Aquul schaute den Albino nachdenklich an.
    »Aber Ihr Gedächtnis arbeitet einwandfrei, obwohl Sie eine große Beule am Hinterkopf haben, Largo?«
    Dalaimoc grinste. »Ich habe das beste Gedächtnis des ganzen Universums.«
    »So, und Sie sind offenbar sehr gebildet, Largo. Wo wurden Sie eigentlich geboren?«
    »In einem Untersee-Frachter. Aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern, Exzellenz.«
    Eptont Aquul lachte, ein wenig unsicher, wie mir schien. Ich hätte zu gern gewußt, was hinter seiner Stirn vorging. Mein Eindruck war, daß ihn etwas an Rorvic irritierte.
    Er verabschiedete sich plötzlich sehr schnell und bat uns, den Speisen und Getränken ungeniert zuzusprechen. Später wurden wir von Dienern auf unsere Zimmer geleitet; wir wären noch für zwei Tage Gäste des Maytkors.
    Als er gegangen war, trat Dalaimoc dicht, an mich heran und flüsterte: »Sind Sie des Teufels, Hainu? Beinahe hätten Sie sich verraten. In Ihrem Paß steht als Geburtsort nicht Yidron, sondern Ploqual.«
    Ich winkte ab. »Was kann ich dafür, daß mein Gedächtnis unzuverlässig arbeitet? Aquul dürfte gar nicht mehr daran denken.«
    »Da irren Sie sich«, meinte der Albino

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