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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch die geöffnete Tür ›sah‹, waren wir sprachlos. Das hatten wir niemals zu sehen erwartet.
    Auf einem der Monitoren war eine große Halle zu sehen – und im Hintergrund der Halle stand ein gigantischer Roboter aus bläulich schimmerndem Metall. Er war mindestens fünfzehn Meter groß und von Schultergelenk zu Schultergelenk etwa fünf Meter breit. Ein halbkugelförmiger, ungefähr anderthalb Meter hoher und an der Basisfläche drei Meter durchmessender Kuppelkopf drehte sich langsam hin und her, während die Deckklappen von Linsensystemen sich abwechselnd öffneten und schlossen.
    Plötzlich erschienen zwei Öffnungen in der Rumpfhöhe. Aus einer schob sich ein glasartiger spiraliger Lauf, der mich sofort an die ersten Modelle präkosmischer terranischer Laserstrahler erinnerte, die ich früher im Waffenmuseum von Terrania gesehen hatte. Aus der anderen Öffnung schob sich ein Gebilde, das wie eine kegelförmige Antenne aus Silberdrahtgeflecht aussah.
    Als der Lauf des Laserstrahlers aufglühte, stellten unsere Monitoren ihren Dienst ein. Das Beobachtungsgerät war zerstört.
    »Wenn wir statt des Gerätes in der Liftkabine gewesen wären …«, sagte Polata. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, wir hätten wahrscheinlich unsere Paratronschirme aktiviert und den Roboter zerschossen. Gegen unsere Bewaffnung hat er keine größeren Chancen als eine Wasserpistole.«
    »Versuchen wir es«, sagte ich und drückte den Knopf mit dem aufwärts gerichteten Pfeil.
    Ich hörte noch das Summen der anfahrenden Kabine, dann wurde ich plötzlich von dumpfen, undefinierbaren Geräuschen überflutet. Vor meinen Augen tanzten rote Ringe, und die Muskeln meines Körpers handelten wie eigenständige Lebewesen. Ich wußte weder genau, was ich tat, noch konnte ich meine Handlungen willentlich beeinflussen. Kaleidoskopartig zogen verwirrende Bilder und Geräusche an mir vorüber.
    Irgendwann mußte ich das Bewußtsein verloren haben, denn als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem kahlen Raum mit Wänden, die aus großen Steinblöcken zusammengefügt waren.
    Ich wälzte mich herum, setzte mich auf und entdeckte unter mir eine Lage trockener Blätter. Ein eigentümlicher Geruch hing in der Luft, und von der Decke des Raumes verbreitete eine Gasleuchte matte Helligkeit. Ich sah an mir hinab und merkte, daß ich nur noch die Bordkombination trug. Mein Kampfanzug und meine Waffen waren verschwunden.
    »Guten Morgen, Captain Vantolier!« sagte eine vertraute Stimme in meiner Nähe.
    Ich wandte mich um und sah Major Polata, der ebenfalls auf einem Laubhaufen saß und mich musterte.
    »Wasserpistole«, sagte ich.
    »Wie bitte?«
    Ich lachte humorlos.
    »Sie hatten behauptet, der Roboter hätte gegen unsere Bewaffnung keine größeren Chancen als eine Wasserpistole. Offensichtlich haben Sie ihn unterschätzt. Was kann das nur gewesen sein, das uns völlig hilflos gemacht hatte?«
    »Wahrscheinlich eine Strahlung, die Hysterie erzeugt. Erinnern Sie sich noch an das antennenähnliche Gebilde?«
    Ich nickte. »Ein Hysteriestrahler. Hm! Aber er scheint nur auf menschliche Gehirne zu wirken.«
    »Wieso?«
    Ich deutete auf die Wände unserer Behausung.
    »Wie es aussieht, haben die Plostas uns gerettet und in eine ihrer Stammesburgen gebracht. Sie können demnach nicht von der Hysteriestrahlung erfaßt worden sein.«
    Bevor der Major etwas darauf erwidern konnte, öffnete sich hinter uns die eisenbeschlagene Holztür mit lautem Quietschen.
    Ich wandte mich um und sah zwei Plostas. Die Insektenwesen winkten mit schweren Paralysatoren.
    Eines von ihnen trug einen unserer Translatoren vor der Brust. Es schaltete ihn ein und sagte: »Steht auf und folgt uns. Das Gericht der Stämme wartet auf euch.«
    Ich erhob mich. »Das Gericht der Stämme? Was sollen wir dort? Was wirft man uns vor?«
    »Die Vorbereitung der Invasion. Kommt!«
    Verwirrt ließen wir uns abführen. Es ging eine Steintreppe hinauf zum Dach der Stammesburg, von wo aus man einen weiten Ausblick über die savannenartige Ebene hatte – und was wir dort entdeckten, raubte uns den Atem.
    Überall zwischen den Stammesburgen hatten sich die seltsamsten Gebilde niedergelassen, die ich je gesehen hatte. Um stählerne kreisrunde Sockel gruppierten sich in mehreren Ringen zwölfkantige Gebilde mit zahllosen sechseckigen Waben Öffnungen. Es mußten jeweils mindestens zweitausend solcher Gebilde sein, und aus jedem ragte eine Art Turm, von einer metallisch blitzenden Antennenkugel

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