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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gekrönt.
    »Was ist das?« fragte Mincos Polata fassungslos.
    »Das sind die Invasoren, die ihr gerufen habt«, antwortete der Plosta mit dem Translator. »Das Gericht der Stämme wird euch dafür verurteilen.«
    Das Gericht der Stämme tagte in einer ovalen Arena, die sich auf dem Dach eines nur dreihundert Meter hohen Steingebäudes befand. Als wir dieses Bauwerk zuerst sahen – kurz nach unserer Landung auf Aggres –, hatten wir nach dem Zweck gefragt, aber keine Antwort darauf erhalten.
    Nun wußten wir es.
    Schätzungsweise hundertfünfzig Plostas erwarteten uns. Sie saßen in den nischenartigen Einbuchtungen der um den freien Platz der Arena angeordneten Steinterrassen.
    Eines der Insektenwesen, ich erkannte an dem symbolgeschmückten Umhang Id Zirroh Par, stand in der Mitte des freien Platzes. Wir wurden dorthin geführt und mußten uns neben Id Zirroh Par stellen, die ebenfalls einen unserer Translatoren trug.
    »Diese Fremden«, begann Id Zirroh Par, »die sich Terraner nennen und von unseren Stämmen gastfreundlich aufgenommen wurden, haben uns lange Zeit Friedfertigkeit vorgetäuscht. Obwohl uns diese fremdartige Haltung enttäuschte, duldeten wir sie auf unserer Welt.«
    Beifälliges Zangenknacken antwortete darauf.
    »Heute nun mußten wir erkennen«, fuhr Id Zirroh Par fort, »daß die beiden Terraner nur zu uns kamen, um die Landung ihrer Freunde vorzubereiten. Überall auf dieser Welt haben Fremde ihre Stammesburgen zwischen unsere gesetzt, ohne um Erlaubnis zu fragen. Das wäre noch verzeihlich gewesen, wenn sie gekommen wären, um unsere tapferen Krieger anzuwerben. Aber auch das ist nicht geschehen. Deshalb beantrage ich, den beiden Terranern den Trunk der Tapferkeit zu reichen, damit sie gegen unsere besten Krieger kämpfen, bevor wir die anderen Fremden vertreiben.«
    Abermals antwortete beifälliges Zangenknacken.
    Ich wartete darauf, daß andere Plostas sprachen, doch das schien bei diesen Insektenwesen nicht üblich zu sein. Deshalb hob ich die Hand und sagte laut:
    »Warte noch! Ihr unterliegt einem bedauerlichen Irrtum. Wir kennen die Bewohner dieser fremdartigen Stammesburgen nicht, und wir haben niemanden veranlaßt, auf eurer Welt zu landen. Ihr seid die tapfersten Krieger, die wir je kennenlernten, aber ich bitte auch, nicht voreilig gegen die Fremden vorzugehen. Ihre Krieger sind gegen eure gewiß nur armselige Maden, aber ihre Stammesburgen sehen so aus, als verfügten sie über technische Mittel, die euren weit überlegen sind.«
    Id Zirroh Par wandte sich mir zu.
    »Aus dir spricht die Furcht einer weißen Made, Terraner. Ob die Fremden eine überlegene Technik besitzen oder nicht, der Tapferkeit unserer Krieger werden sie nicht lange widerstehen. Wir freuen uns auf den Kampf. Wenn ihr den Trunk der Tapferkeit getrunken habt, werdet ihr diese Freude ebenfalls kennenlernen. Der Kampf wird euch das größte Glück eures Lebens vermitteln, und der Tod in diesem Kampf ist der Höhepunkt des Glücks.«
    »Meine Vorfreude kennt keine Grenzen«, sagte Polata mit bitterem Sarkasmus. Er blickte mich an. »Wo haben Sie Ihre Flöte, Captain?«
    Da der Translator auch diese Worte übersetzte, hatte Id Zirroh Par sie natürlich verstanden. Er zog meine Flöte unter dem Umhang hervor und reichte sie mir.
    »Spiel noch ein Lied, bevor du zum Kampf antrittst, Terraner!«
    Ich nahm die Holzflöte, setzte sie an die Lippen und spielte mein Lieblingslied.
    Der Kondor zieht vorbei  …
    Die Plostas lauschten, gebannt wie immer, obwohl sie nur die im Ultraschallbereich liegenden Obertöne hören konnten, also etwas ganz anderes als das, was Polata und ich hörten.
    Dennoch erkannte ich bald, daß mein Flötenspiel uns diesmal nicht retten würde, denn noch während ich spielte, traten zehn seltsam geschmückte und bemalte Plostas durch eine Lücke in die Arena. Sie bewegten sich wie in Trance. Zwei von ihnen trugen flache Metallschalen, in denen violette Dämpfe wogten.
    Der Trunk der Tapferkeit!
    Ich setzte die Flöte ab. Durch die Reihen der auf den Terrassen sitzenden Plostas ging plötzlich Bewegung. Zuerst führte ich das auf den Abbruch meines Flötenspiels zurück, doch dann sah ich den Plosta, der mit schwirrenden Flügeln über den oberen Rand der Terrassenanlage flog.
    Das Insektenwesen senkte sich vor Id Zirroh Par in die Arena herab und sagte: »Der Urtaavi strahlt, Id Zirroh Par!« Obwohl der Translator den Begriff Urtaavi nicht ins Interkosmo übersetzen konnte, wußten wir, worum es

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