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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Senco Ahrat gerade über die Rundrufanlage mit, daß die GOOD HOPE II in dreißig Sekunden in den Normalraum zurückkehren würde.
    Wir nahmen in Kontursesseln Platz. Kurz nach uns traf auch Lordadmiral Atlan ein. Der Arkonide setzte sich neben mich, nickte mir kurz zu und blickte auf die transparente Kuppelhülle, hinter der noch die eigentümlichen Leuchterscheinungen des Zwischenkontinuums tobten.
    Ein elektronischer Gong kündigte das Ende der Linearetappe an. Es war wie auf einem Passagierraumschiff in friedlichen Zeiten. Die Leuchterscheinungen des Linearraums verschwanden und machten dem Sternenhimmel des galaktischen Südwestsektors Platz.
    Atlan beugte sich vor und schaltete am Kontrollpaneel. Aus dem Wandsockel schob sich ein flacher, großer Bildschirm und verdeckte einen Teil der Kuppelhülle. Der Arkonide stellte eine Ausschnittvergrößerung ein und deutete auf eine kirschgroß wiedergegebene gelbe Sonne.
    »EX-Polata. Von Eruptionen ist natürlich nichts zu sehen, da das Bild nicht mit den Hypertastern ermittelt wurde. Wir sind fünf Lichtjahre von EX-Polata entfernt und würden die Eruptionen erst in fünf Jahren beobachten können.«
    Perry Rhodan drehte sich mit seinem Sessel herum und deutete auf eine Stelle der Kugelhülle.
    »Von dort nähert sich der Schwarm. Es ist ein eigenartiges Gefühl, nichts von ihm zu sehen. Man könnte fast glauben, es gäbe den Schwarm überhaupt nicht.«
    Ich sah in die angegebene Richtung. Die Sterne leuchteten wie Diamanten vor einem schwarzsamtenen Tuch. Das Leuchten des Kristallschirms, von dem man mir berichtet hatte, würde bis zum derzeitigen Standort der GOOD HOPE II 4,6 Jahre brauchen.
    »Wenn es nicht anders geht …«, sagte ich gedankenverloren, »… schließen wir die Augen und warten ab. Der Schwarm ist gekommen, und er wird vorbeiziehen. Dann können wir alles wieder aufbauen, was er zerstört hat …«
    Ich setzte die Flöte an die Lippen und spielte die Melodie eines Liedes, das meine Vorfahren schon gesungen hatten, als sie noch auf einem einsamen Kontinent gelebt hatten.
    Der Kondor zieht vorbei …

13.
    Sandal Tolk
    Das Lycamber kletterte einen schrägen, wildbewachsenen Hang empor, knurrte hungrig und blieb stehen. Der schlanke, weißhaarige Mann, der dicht hinter dem geschwungenen Hals des Reittieres hockte, schwang sein rechtes Bein über die Kruppe, streifte die Schuppen am Ansatz des Schwanzes und federte hinunter auf den Boden. Im gleichen Augenblick wurde er von dem Thoen entdeckt. Das Thoen aber verhielt sich abwartend, fast träge.
    »Hier machen wir eine lange Rast«, sagte Sandal Tolk leise.
    Jetzt verstand und sprach er fast vollständig das Idiom seines knöchernen Begleiters.
    Sie waren mitten im Dschungel, und Sandal dachte wieder an Atlan und Chelifer Argas, die grünäugige junge Frau. Der Wunsch, beide wiederzusehen, wurde stärker und drängender und machte ihn hin und wieder unvorsichtig.
    »Unsere Vorräte sind zum Teil naß und verdorben, aber sie werden heute noch reichen«, meinte Tahonka-No. Seine dunkle Stimme verlor sich im Schweigen des düsteren Bergwaldes. Es wurde spät.
    Das Sonnenlicht war tief und fast wie ein roter Widerschein des Buschfeuers, als es fast waagerecht durch die Masse der Blätter und Zweige drang. Auch Tahonka-No schwang sich aus dem primitiven Sattel, der nur aus einem Gurt, zwei Steigbügeln und den Schlaufen für Haltegriff und Gepäck bestand.
    Die beiden Wanderer über die Fläche dieses erstaunlichen Planeten Vetrahoon führten die Tiere durch ein Netz schwarzer und dunkelroter Streifen vorwärts. An der Quelle entfernten Sandal und Tahonka-No die Trensen aus den Mäulern der Tiere, wobei sie von dem Thoen interessiert beobachtet wurden.
    Den Reittieren, den schnellfüßigen, mutigen Lycambern, wie sie von Tahonka-No genannt worden waren, wurden die Vorderfüße an die kurzen Fesseln gelegt, damit sie nicht während der Nacht weit weglaufen konnten. Dann breiteten die Männer, nachdem sie einen kleinen Rundgang unternommen hatten, ihre Ausrüstungsgegenstände aus und machten Feuer.
    Noch lagen die Schleier des feinen purpurnen Blütenstaubes auf ihren Körpern. Die Stiefel und Hosenbeine waren fleckig von den Spuren des Morastes. Der Schweiß hatte in die Puderschicht aus Staub tiefe schwarze Rinnen gegraben. Neugierig beugte sich das Thoen vor und betrachtete die Gesichter der Männer.
    Zwei Lebewesen erkannte das Thoen, die sich aufrecht bewegten wie das Thoen selbst. Ob sie auch

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