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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Heimat kennengelernt hatte. Seine Amme hatte geschimpft, wenn er mit klebrigen Fingern vom Baumharz zurückgekommen war, nachdem er stundenlang im Wald gespielt und geturnt hatte.
    Klebrige Finger?
    »Kleben!« sagte er aufgeregt. »Wir können die Rinde zusammenkleben.«
    »Womit?«
    »Mit Baumharz. Es wird sich finden. Wir erhitzen es, bestreichen Rindenstücke damit und kleben sie aneinander. Dann halten sie längere Zeit, wenn wir mit Lianen oder Bast nachhelfen.«
    »Das ist die Lösung! In welcher Form können wir das Gas am leichtesten einfangen?«
    »Eine Kugel«, sagte Sandal.
    »Wie können wir denn eine Kugel zusammensetzen? Mit welchen Formen?«
    Sie probierten eine Weile herum, indem sie Blätter in verschiedene Formen rissen, dann wußten sie, daß es Ellipsen mit spitzen Enden sein mußten. Je schmaler und länger die Ellipse, desto größer die Kugel. Aber sie wollten nicht Wochen arbeiten, also mußte schon das erste Modell seinen Zweck erfüllen.
    »Ist das die einzige Möglichkeit? Eine Gaskugel füllen und daranhängen?« fragte der Knöcherne skeptisch. Er schien seinem eigenen Einfall nicht richtig zu trauen.
    »Ich sehe keine andere. Aber hier stehen nur drei Bäume. Wir müssen dort zur großen Bauminsel hinüber.«
    Tahonka-No überlegte eine Weile, dann sagte er: »Das Thoen wird uns tragen. Drei Flüge: Sandal, Gepäck und mich.«
    »Du kannst besonders gut mit ihm sprechen«, schlug Sandal vor. »Worauf warten wir eigentlich noch?«
    »Einverstanden. Gehen wir an die Arbeit.«
    Es gelang ihm, das Thoen aus der Baumkrone zu locken. Dann vollführte Tahonka, während Sandal das Gepäck in die leichte Hängematte einschnürte – die Waffen ließ er extra liegen – eine gelungene Pantomime. Das Tier schien zu verstehen.
    Einige Minuten später begann der erste Flug.
    Sie hatten kurze und lange Halme gezogen; Tahonka hatte verloren. Er ergriff die Hand des Tieres, die vier Gliedmaßen verschränkten sich unter ihm, und mit dieser schweren Last flatterte das Thoen langsam in die Höhe und in einem torkelnden Flug hinüber zur großen Bauminsel. Sandal beobachtete den Flug mit großer Sorge – das Tier war überfordert und fiel immer wieder herunter zum Boden, fing sich in letzter Sekunde und landete schließlich mit einem Sturz, den beide aber unbeschadet überstanden.
    Sandal wartete, bis das Tier sich erholt hatte und wieder herüberkam. »Zuerst ich – das Gepäck ist erstens leichter, zweitens weniger wichtig als ich.«
    Er stellte sich vor, wie er mitsamt dem Thoen in einen Tümpel kochenden Sumpfschlamms fiel, dann schüttelte er den Kopf und legte sich flach auf den Boden, den Bogen und die Köcher umklammernd.
    Die Beine schoben sich unter ihn, und er griff nach einem Knöchel und hielt sich fest.
    Der torkelnde Flug begann. Sandal schloß mehrmals die Augen, als das Tier mit ihm durchsackte und sich knapp über spritzenden Schlammflächen wieder fing und Höhe gewann. Dann raste der Boden Sandal entgegen, er stemmte sich nach vorn, und das Thoen und er überschlugen sich mehrmals und landeten vor den Füßen des Knöchernen, der die Leine inzwischen mit einem Ast beschwert und wurfbereit gehalten hatte.
    »Wir sind wieder einmal durch ein Wunder gerettet worden – was wäre geschehen, wenn ich das Thoen irrtümlich für jagdbares Wild oder für ein Raubtier gehalten hätte?« fragte Sandal nachdenklich und blieb kopfschüttelnd und mit zitternden Knien sitzen.
    Das Thoen holte das leichte Gepäck und brachte es herüber. Dann verkroch es sich unter einem Busch und schlief dreiundzwanzig Stunden ununterbrochen.
    In der Zwischenzeit konstruierten die Männer den Gasball.
    Sie suchten und fanden Rindenstücke, die noch feucht waren. Insgesamt neun von ihnen wurden mit den Messern in die gewünschte Form gebracht. Dabei stellte sich schnell heraus, daß an den Schnittflächen ein milchiger Saft austrat, der in insgesamt vier Stunden trocken war.
    Sandal legte ein Netz aus Lianen um die schlaffe Hülle und hoffte, daß er sich mit den Maßen nicht verrechnet hatte.
    Sie preßten die Schnittstellen aufeinander und warteten, bis die breite Naht von dem Saft bedeckt war. Manchmal preßten sie noch mehr Saft aus und schmierten ihn über die betreffenden Stellen.
    Das Netz wurde mit der Hülle verbunden.
    Am ersten Tag schafften sie viel, am zweiten war eine Kugel vom dreifachen Durchmesser einer Manneslänge fertig, eine mehr als unregelmäßige Kugel, und nun begannen die Probleme.

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