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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warm war, ständig giftige Sumpfgase aufstiegen, waren Tausende fester Inseln eingebettet. Auf ihnen wuchs allerlei bizarres Strauchwerk, darauf wuchsen Bäume, die mehr Ähnlichkeit mit blassen Pilzen hatten als mit Laubbäumen; darauf breitete sich ein giftiges, ekelhaftes Leben aus. Dort standen auch die Bäume, deren Rinde von Zeit zu Zeit mit einem gewaltigen, dumpfen Geräusch aufbrach und Wolken rauchenden Gases ausstieß.
    Das alles merkten Tahonka und Sandal nicht.
    Sie schliefen den gesamten Tag über, aßen und tranken, und sie schliefen die folgende Nacht ebenso gut und tief. Sie erholten sich von den Strapazen, und sie merkten auch, daß ihre Vorräte kleiner und eintöniger wurden.
    Das Thoen ließ sich nicht sehen und blieb in der Baumkrone.
    Erst eine Stunde nach Sonnenaufgang des nächsten Tages standen die ungleichen Freunde neben dem Stamm und sahen hinaus ins Moor. Sandal sagte mit einem bitteren Lächeln:
    »Die Inschrift hatte teils recht, teils unrecht – wir leben noch, und zwischen der Insel liegen nur noch zwei Gefahren. Alle anderen haben wir besiegt.«
    Nach einer Weile meinte Tahonka müde: »Und wie es aussieht, ist hier der Weg zu Ende. Wie kommen wir von Insel zu Insel? Sie liegen weit auseinander. Und die Dämpfe werden uns vergiften.«
    Jetzt waren sie schon fast an der Trennungslinie zweier Planetenhälften; die Schatten konnten nicht mehr viel kleiner werden.
    Langsam und unschlüssig gingen sie bis an den deutlich sichtbaren Rand der annähernd runden Vegetationsinsel. Je näher die Männer dem Sumpf kamen, desto betäubender war der Gestank.
    Ihre Augen begannen zu tränen, und das Innere der Nasen stach unaufhörlich.
    Wieder gab es einen Knall, und Sandal zuckte zusammen. Er deutete hinüber zur nächsten Baumgruppe, sechzig Meter entfernt.
    »Der Baum explodiert förmlich!« sagte er erstaunt.
    Einer der Bäume blähte sich auf, dann riß dicht unter der Krone und knapp über dem Boden die dünne, weiße Rinde auf, ein senkrechter Schnitt bildete sich, und wie ein um den Stamm gewickeltes Stück Stoff schlug die Rinde gegen den Nachbarstamm.
    »Er wirft die Rinde ab!«
    Die Rinde sank wie ein Tuch in sich zusammen. Aus großen Poren im jetzt weißen Stamm blies der Baum bläuliches Gas aus, das sich verteilte und mit großer Schnelligkeit zwischen den Zweigen nach oben schoß. Stücke der Rinde und gewölbte Blätter fingen sich in dem Gas und schwebten ruhig nach oben.
    Sandal bemerkte ärgerlich: »Wir werden diesmal keinen festen Boden unter den Füßen finden. Wie kommen wir durch den Sumpfgürtel? Sollen wir ein Boot bauen?«
    »Selbst wenn es uns gelänge«, sagte der Knöcherne, »dann würden uns die Gase ersticken. Außerdem … dort drüben!«
    Eine fünfzig Meter hohe Fackel aus brennendem Gas schoß schräg aus dem Boden, verbrannte einige Vögel, sprengte den übrigen Schwarm auseinander und sank wieder in sich zusammen. Eine Minute später brach wieder Feuer aus dem fauligen Boden heraus, diesmal in einer anderen Richtung.
    »Laß mich nachdenken!« bat Tahonka-No.
    Sandal knurrte, verzweifelt nach einem Ausweg suchend. »Das Gas zieht in die Höhe. Und es nimmt Teile der Rinde und Blätter mit sich. Es kann also tragen. Es kann vielleicht auch uns tragen.«
    »Kaum«, meinte Tahonka. »Wir müßten, da wir schwer sind, eine riesige Menge Gas einsammeln. Viel Gewicht, viel Gas.«
    Sandal dachte an die Hängematte, mit der Decke ausgefüllt, zusammengebunden. Er machte eine entsprechende Bewegung mit beiden Händen.
    »Zu klein!«
    »Was ist größer?« fragte Sandal gereizt.
    »Wir haben nichts, was größer ist.«
    »Wenn wir nichts haben, müssen wir etwas bauen«, sagte der Weißhaarige. Er spürte, wie sich ein Ausweg langsam anbahnte, aber er kannte die Lösung nicht.
    »Woraus?«
    »Aus dem Material, das uns hier überall zur Verfügung steht«, sagte Sandal.
    »Uns stehen nur Schlamm und Grashalme, Blätter und Rinde zur Verfügung. Rinde? Rinde!« Tahonka-No riß den Mund auf, brummte dröhnend und schrie: »Rinde! Sandal, das ist die Lösung!«
    »Welche Rinde?«
    Der Knöcherne deutete hinüber zu der großen Bauminsel und schrie aufgeregt: »Die Rinde, die der Baum abgestoßen hat.«
    »Wir müssen sie zusammenfügen«, zweifelte Sandal. »Wie können wir vorgehen?«
    »Zusammennähen … das wird nicht gehen«, sagte Tahonka-No leise. »Welche Werkstoffe gibt uns der Planet darüber hinaus?«
    Sandal erinnerte sich an die Rinde, die er auf seiner

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