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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte er.
    Sie gingen bis zum Felsabsturz und sahen darunter schwach den glatten Sand, der sich bereits wieder geschlossen hatte. Beide Männer wichen seitlich aus, blieben auf dem Grat einer Düne, und das Thoen überholte sie und begann von neuem mit dem Spiel. Insgesamt elfmal versank das Tier, und elfmal zog es sich wieder selbst heraus, elfmal umkreisten die Männer das betreffende Gebiet.
    Dann sahen sie, schwach sich gegen den Horizont abhebend, die Bäume, die in dem Sumpfstreifen wuchsen.
    Als sie nur noch einhundert Meter zwischen sich und dem Sumpfrand wußten, ging die Sonne auf und überschüttete die Landschaft mit einem blutigen, bösen Licht. Es kennzeichnete den Tag.
    Das Thoen lief eine Spur bis zu einer Baumgruppe, blieb dicht davor stehen und deutete mit dem Arm in die Richtung der Sonne.
    Zufällig blickte Tahonka-No in die Richtung. Eine halbe Sekunde später drückte der Knöcherne Sandal in den Sand und rief leise: »Ein Gleiter von Osten!«
    Rasend schnell kam eine kleine Maschine näher. Sie zielte direkt auf die Männer. Ein Schuß blitzte und donnerte auf, beide Männer warfen sich, als dicht vor ihnen eine Sandfontäne in die Höhe wuchs, auf der abgewandten Seite der Düne nieder.
    »Nicht schießen! Sie können uns orten!« schrie Sandal und zog seinen Arm nach hinten; der Bogen lag bereits in seiner Hand, als seine andere Hand über die Schulter den ersten Pfeil aufgelegt hatte.
    »Sie haben uns bereits geortet«, sagte der Knöcherne und schoß.
    Dann ging alles rasend schnell. Der Gleiter wurde getroffen und rasierte ein sichelförmiges Stück des Dünenkammes ab, als er nur zwei Meter von den Männern entfernt durch die Sandfläche schnitt. Sein Vorderteil detonierte in einer Explosion, die den Männern die Glut in die Augen blies. Sandal warf sich herum und lag halb auf dem Rücken, richtete sich auf und sah, wie der Gleiter auf die Schräge der nächsten Düne aufkam, schwänzelnd über den Sand raste und abgebremst wurde.
    Noch während der Gleiter brannte, griff der Treibsand nach der Metallkonstruktion. Und als der Gleiter versank, flogen vier Klappen auf, und vier Gestalten taumelten ins Freie hinaus.
    »Kleine Purpurne!« rief Sandal.
    Er schoß in blinder Wut. Innerhalb von sieben Sekunden schickte er vier Pfeile los, und der erste Schuß traf einen Purpurnen, als er noch mit einer Rolle vorwärts aus dem sinkenden Gleiter fiel und den Sand berührte. Die messerscharfen, geviertelten Spitzen aus Terkonitstahl töteten ihn, als seine Knie den Sand berührten.
    Der zweite starb, als er sich aufrichtete und seinen Arm mit der langen, glänzenden Waffe nach vorn schwang. Der dritte und der vierte starben im Stehen.
    Tahonka-No sah Sandal verblüfft an; eine solch schnelle Schußfolge hatte er noch nie gesehen.
    Sandal sagte haßerfüllt: »Diese … sie haben die Burg zerstört und meine Eltern umgebracht.«
    Sie sahen zu, wie binnen weniger Minuten Fahrzeug und Leichen im Sand versanken.
    »Vorbei!« stellte der Knöcherne düster fest. »Du hast dich vergessen, und dein Haß ist mit dir durchgegangen, Freund!«
    »Ich weiß. Aber ich habe nicht schlecht geschossen … trotzdem«, sagte der weißhaarige Jäger.
    Sie rannten in den Spuren ihres namenlosen Helfers den letzten Dünenhang hinunter, über eine ebene Sandfläche, und dann waren sie im Bereich der stinkenden Sümpfe.
    Sie retteten sich wieder in den Schatten einer Dreiergruppe von Bäumen mit weicher Rinde.
    Die Hälfte des Weges war hinter ihnen. Sie hatten den dritten Ring erreicht.
    »Längere Pause!« sagte der Knöcherne.
    Wieder platzte eine Blase; ein fauliger Geruch wehte an ihnen vorbei.
    Sandal deutete nach oben und meinte: »Diesmal wird unser Lager auf dem Baum sein, nicht darunter. Es ist sicherer.«
    Sie mußten sich ausruhen, dann erst konnten sie sich den Problemen stellen. Eine halbe Stunde später schliefen sie zwischen den Ästen. Auch das Thoen hatte, in der luftigen Baumkrone kauernd, sämtliche Augen bis auf eines geschlossen.
    Das Schnarchen ging in den blubbernden, pfeifenden, fauchenden und platzenden Geräuschen des Ringes der fauligen Verderbnis unter.
    Der Ring aus Sumpf, Morast und abgrundtiefen schwarzen Moortümpeln war neunzehntausend Schritt breit.
    Fast unmerklich ging er nach dieser Distanz in einen Dschungel aus mächtigen, ineinander verfilzten Bäumen, Lianen und Büschen über. In die schwarze Zone, aus der es unaufhörlich dampfte, aus deren blasigem Wasser, das beträchtlich

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