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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niemals mehr etwas ändern, ob nun die Verdummung weiter nachließ oder wieder anstieg.
    Braska Szturkov merkte, daß sein Schwager eine neue psychische Krise durchmachte. Er kehrte den Vorgesetzten heraus und gab Nat so viel zu tun, daß er seinen Kummer schließlich vergaß und die Krise wieder einmal überwand.
    Die zweite Linearetappe führte Szturkov und Illbain in die Nähe der Bahnebene des achten und äußersten Planeten der weißgelben Sonne Eppyla-Pharo. Sie schalteten den Antrieb aus und ließen ihr Schiff im freien Fall treiben, während die Ortungsgeräte arbeiteten. Planet Nummer acht war am weitesten entfernt, da er in Opposition stand, und auf ihm stellten die Ortungsgeräte keine energetische Aktivität fest. Doch auch die Planeten sieben bis vier sowie zwei und eins waren energetisch stumm. Lediglich vom dritten Planeten gingen die Emissionen von Fusionsaggregaten aus. Planet Nummer drei trug den Namen Heytschapan.
    »Die Eingeborenen nennen ihren Planeten wahrscheinlich anders«, bemerkte Szturkov, während er noch einmal die Informationen über Heytschapan prüfte. »Die Freihändler gaben ihm seinen Namen, weil die dromedarähnlichen Reittiere der Eingeborenen Tschapans heißen und der Anfeuerungsruf so ähnlich wie ›Hey!‹ klingt. Übrigens herrscht auf Heytschapan ein Matriarchat, und es gibt keinen einheitlichen Namen für die Eingeborenen. Die Frauen heißen Chiguens, die Männer Guels; bei Kindern sagt man je nach dem Geschlecht entweder Daa-Chiguens oder To-Guels.«
    »Und die Männer sind nur durchschnittlich 1,25 Meter groß«, warf Nat ein, »die Frauen dagegen 2,56 und außerdem kugelrund, während die männlichen Eingeborenen, die Guels, magere Kerle mit zerknitterter gelber Haut sein sollen. Ich habe die Informationen ebenfalls studiert, Braska. Also, laß mich bitte zufrieden!«
    Braska Szturkov knurrte etwas Unverständliches und schaltete die Impulstriebwerke der Space-Jet hoch. Nat Illbain schaute seinen Schwager mißbilligend an. Er hielt es für leichtsinnig, offen und mit voller Beschleunigung auf den dritten Planeten zuzufliegen, und er sagte es auch.
    Braska grinste. »Ich halte nicht viel vom Versteckspiel! Ganz gleich, was auf Heytschapan auch immer geschehen ist, es gibt dort außer vielleicht ein paar Immunen nur Halbintelligente. Unter solchen Umständen müßte jeder Immune heilfroh sein, wenn er Unterstützung bekommt.«
    Es waren die letzten Worte, die Braska Szturkov in diesem Leben sprach. Nat Illbain registrierte den Ausschlag des Gefügetasters. Auf dem Bildschirm der Hyperortung erschienen die Konturen eines Diskusschiffes.
    Im nächsten Augenblick wurde Illbain geblendet, als ein Energiestrahl die Space-Jet durchschnitt. Er hörte noch, wie sein Druckhelm sich automatisch schloß und wie die Verdichtungspumpen seines Raumanzuges den Innendruck erhöhten, um die beim jähen Druckabfall im Blut entstandenen Stickstoffbläschen wieder aufzulösen, dann verlor er das Bewußtsein.
    Die Welt war ein Gemisch aus Licht und Schatten. Ab und zu bewegte sich etwas zwischen den klaren Abgrenzungen, dann entstanden Farbschlieren.
    Er wußte, daß er existierte und daß es außer ihm noch etwas gab. Für dieses Etwas prägte sich in seinem Geist der Begriff ›Welt‹; für sich selbst fand er nur die vage Bezeichnung ›ich‹. Licht- und Schattenzonen verlagerten sich; die Farbschlieren kamen und gingen, Ausdruck eines Einwegflusses, den man ›Zeit‹ nannte.
    Es war eine Zeit ohne Maß. Dazwischen lag Dunkelheit, die er naturgemäß als Zeitlosigkeit oder Zeitpause ansah. Nach jeder Dunkelheit wurden die Konturen von Licht und Schatten ausgeprägter; farbige Dinge füllten die hohlen Umrisse aus.
    Und dann kam die Zeit, da er ein anderes ›ich‹ erkannte, ein lebendes Wesen wie er, mit einem Kopf, einem Hals und Rumpf, mit Armen, Beinen, Augen, Mund und Händen.
    »Können Sie mich verstehen, Captain Illbain?« sagte das andere ›ich‹ langsam und deutlich.
    Nat krächzte etwas. Er gab sich große Mühe, und nach einiger Zeit sagte er: »Ja.«
    »Fein. Dann rufe ich jetzt Seine Hoheit, den Fürsten Drakow.«
    Nat Illbain bemerkte, daß der andere verschwand. Neben ihm bewegte sich etwas; es summte und zischte. Sekunden später konnte Nat besser sehen. Er erkannte, daß er in einer modernen Krankenstation lag – und plötzlich begann er zu zittern.
    Wie kam er hierher? Wer war er? Warum hatte man ihn Captain Illbain genannt?
    Abermals summte und zischte es:

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