Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Hochdruck-Injektion, intramuskulär. Nat beruhigte sich.
    Ein Schott öffnete und schloß sich zischend. Nats Pneumobett verformte sich, so daß der Captain fast aufrecht saß und seinem Besucher ins Gesicht blicken konnte.
    Er sah einen mindestens zwei Meter großen Mann mit heller Haut, wirrem schwarzem Haarschopf, eiskalten grauen Augen und einem harten Gesicht, dessen rechte Hälfte durch blaurotes Narbengewebe verunstaltet war. Der Mann trug einen leichten Kampfanzug mit breitem Waffengurt und einer riesigen Gürtelschnalle ohne jegliches Symbol.
    Er musterte Nat, und der SolAb-Offizier wurde sich bewußt, daß nur das linke Auge seines Besuchers lebte; das rechte war eine einfache Nachbildung, wahrscheinlich aus Per-Glassit.
    »Mein Name ist Drakow, Fürst Siponta Drakow«, sagte der Besucher mit rauher Stimme und hakte die Daumen hinter den Gürtel. »Sie können alles verstehen, Captain Illbain?«
    »Verstehen schon«, antwortete Nat zögernd, »aber nicht begreifen. Schön, Sie sind Fürst Siponta Drakow, und ich bin Captain Illbain, aber ich habe Sie nie vorher gesehen. Wie komme ich überhaupt hierher – und warum?«
    Drakows linke Gesichtshälfte rötete sich. »Katory!« brüllte er. »Warum rufen Sie mich, wenn der Patient sein Gedächtnis noch nicht wiedererlangt hat?«
    Ein zweiter Mann, ähnlich gekleidet wie Fürst Drakow, betrat die Krankenstation. Er drückte einen Knopf an der Konsole von Nats Pneumobett. Robotarme manipulierten an Illbains linkem Arm. Eine haarfeine Nadel jagte in die Vene.
    »So«, sagte Katory, »in einer Minute wird die vorbeugende Schocklähmung seines Gedächtnisses nachlassen, Fürst. Warum haben Sie den Knopf nicht selbst gedrückt?«
    »Weil ich deine Faulheit nicht noch stärken will, Edelmann Katory«, entgegnete Fürst Drakow. »Ihr seid eine Bande von …« Er brach ab, als das Schott zufiel. »Nun, Captain Illbain?«
    Nat Illbain spürte, wie sein Gedächtnis gleich einer Flutwelle zurückkehrte, in die größten und kleinsten Verästelungen seines Gehirns eindrang und den Geist mit einer Fülle von Informationen überschwemmte.
    Ein Tremolo stärksten Schmerzes quälte ihn, als die Erinnerung an das Schicksal seiner Familie – und an das Schicksal seines Schwagers Braska zurückkehrte. Oder lebte Braska noch, genauso wie er, Nat Illbain, auch?
    »Was geschah mit Major Braska Szturkov?« fragte Nat beherrscht.
    »Er ist tot«, antwortete Fürst Drakow.
    »Ihre Leute haben ihn umgebracht, nicht wahr?«
    Siponta Drakow stellte gelassen fest: »Sie hatten nichts in diesem Sonnensystem zu suchen, Captain Illbain. Es gehört den Unabhängigen Freihändlern – und wir wissen unsere Unabhängigkeit zu sichern.«
    »Durch heimtückischen Mord«, erwiderte Nat bitter.
    Das Narbengewebe in Drakows Gesicht zuckte. Der Fürst machte eine wütende Handbewegung.
    »Sie wissen genau, daß das nicht stimmt, Captain. Laut galaktischem Recht hat jedes fremde Raumschiff um Einflugerlaubnis zu bitten, wenn es in ein Sonnensystem einfliegen will, das einer anderen Macht gehört. Wer diese Spielregeln nicht einhält, ist selbst für die Folgen verantwortlich.«
    »Die Unabhängigen Freihändler haben das Eppyla-Pharo-System bisher nicht beim Galaktischen Gerichtshof als ihr Hoheitsgebiet eintragen lassen«, wehrte sich Nat. »Folglich gilt Ihr Einwand nicht. Außerdem gelangte von Heytschapan ein Notruf per Hyperkom-Richtstrahl zur Erde.«
    »Ein Verrückter betätigte den Automatknopf, der den vorprogrammierten Notruf aktivierte«, behauptete Fürst Drakow.
    Er schaltete seinen Armband-Telekom ein und schrie, daß man ›den Idioten‹ in die Krankenstation schicken solle. Offenbar konnte er Anweisungen nicht in normalem Tonfall geben.
    Nat Illbain brauchte nicht lange zu warten. Ein Roboter vom Typ HUGOH führte einen hochgewachsenen, athletischen Mann mit wirrem blondem Haar und gepflegtem blondem Vollbart herein. Die blauen Augen strahlten Fürst Drakow an.
    »Hierher, Oronk!« befahl der Freihändler. »Oronk Ayai, Captain Nat Illbain von der Solaren Abwehr.«
    »Sehr angenehm«, sagte Ayai artig und deutete eine Verbeugung in Nats Richtung an.
    Nat erschauerte, als er das idiotische Lächeln sah, das über Ayais Gesicht glitt. Der Mann war körperlich ein Adonis und geistig ein schwachsinniges Kleinkind.
    »Sag dem Captain, daß du den Notruf in Richtung Terra ausgelöst hast, Oronk!« befahl der Freihändler.
    Ayai nickte und sagte, seltsamerweise klar und deutlich: »Oronk

Weitere Kostenlose Bücher