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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lächeln.
    »Na schön«, meinte Nat schließlich seufzend. »Von mir aus kannst du schweigen. Ich will dich nicht drängen. Besorge mir etwas anzuziehen und führe mich zum Raumschiffshangar.«
    Oronk nickte heftig. »Anziehen, ja. Aber erst essen? Oronk hat noch Klopse in Specksauce von gestern. Schmecken prima. Oder ich backe Ihnen schnell ein paar Pao Ping.«
    Nat wollte schon ablehnen, da fiel ihm ein, daß der Idiot, wenn er tatsächlich ein Idiot war, das sehr übel vermerken könnte. Auf Klopse in Specksauce hatte er keinen Appetit, deshalb erkundigte er sich danach, was Pao Ping war.
    »Ganz einfache Mahlzeit, aber schmackhaft«, versicherte Oronk. »Pao Ping sein chinesische Pfannkuchen. Nur Mehl, kochendes Wasser, Salz und Öl.«
    »Dann nehme ich Pao Ping«, sagte Nat.
    Der Idiot führte ihn in eine geräumige Robotküche. Er benutzte die Einrichtung jedoch nur, um die einzelnen Zutaten herbeizuschaffen. Die Zubereitung erfolgte manuell. Zum Schluß bestrich Oronk die Teigplätzchen auf beiden Seiten reichlich mit Öl und buk sie in einer nicht gefetteten Pfanne.
    Zwischendurch versuchte Nat Illbain, mehr über die Zustände auf Heytschapan zu erfahren. Aber sobald eine Frage über den Horizont seiner Küchenkünste hinausging, versagte Oronk Ayai. Bedauernd mußte Nat feststellen, daß Oronk doch nur ein Idiot war. Seine meisterliche Begabung in Sachen Kochkunst sprach nicht dagegen; es gab viele Idioten, die auf einem einzelnen Gebiet Genies waren.
    Die Pfannkuchen schmeckten tatsächlich gut, vor allem, als Oronk synthetischen Ahornsirup dazu reichte. Dennoch aß Nat nicht viel. Sein Magen war wie zugeschnürt vor Erregung. Er wollte diesen Planeten so schnell wie möglich verlassen. Solarmarschall Deighton mußte unbedingt erfahren, daß auf Heytschapan sämtliche Verdummten ihre frühere Intelligenz zurückerhalten hatten.
    Oronk Ayai zeigte zwar kein Verständnis für Nats Ungeduld, aber er ließ sich doch erweichen, den Captain zum Raumschiffshangar zu führen. Unterwegs sah Illbain in einige Kabinen und in die Mannschaftsmesse. Er entdeckte zahlreiche Freihändler, die auf dem Boden oder über den Tischen lagen und ganz offensichtlich fest schliefen.
    Als sie an der Tür mit der Aufschrift FIRE CONTROL vorbeikamen, grinste Oronk übers ganze Gesicht, drückte imaginäre Tasten und ahmte das Geräusch einer Maschinenkanone mit dem Mund nach.
    Für Nat war es der endgültige Beweis für Oronks Verblödung. Kein normaler Mensch konnte Freude am Töten anderer Menschen empfinden – und eine Maschinenkanone war ein absolut tödliches Instrument.
    Der Zugang zum Raumschiffshangar erwies sich als unpassierbar. Nat Illbain mußte noch einmal umkehren und sich von dem schlafenden Fürsten Drakow einen Kodegeber holen, um das mehrfach abgesicherte Panzerschott öffnen und die dahinterstehende Energiebarriere desaktivieren zu können.
    Dann stand er endlich in einem Hangar unter dem Diskusgebilde einer Space-Jet des SolAb-Stützpunktes. Er wollte den Idioten mit an Bord nehmen, doch Ayai schüttelte nur heftig den Kopf, fuchtelte mit den Händen und ahmte mit dem Mund das Startgeräusch einer Space-Jet täuschend ähnlich nach.
    »Aber die Freihändler werden dich bestrafen, weil du sie betäubt hast«, wandte Nat ein.
    »Freihändler werden Oronk nicht finden, Captain Nat«, versicherte Ayai.
    Illbain drückte dem blonden Hünen die Hand. »Danke, mein Freund.«
    Er begab sich in die Steuerkanzel der Space-Jet und überprüfte alle Bordsysteme. Da es sich um ein Fahrzeug der Solaren Abwehr handelte, brauchte er sich in keiner Weise umzustellen. Nachdem es feststand, daß das Diskusschiff raumtüchtig war und genügend hochkatalysiertes Deuterium für einen Nonstopflug zur Erde getankt hatte, schaltete Nat die Fusionskraftwerke allmählich hoch.
    Als die Space-Jet endgültig startklar war, überzeugte sich Illbain davon, daß Oronk sich nicht mehr im Hangar aufhielt. Dann aktivierte er die Funkfernsteuerung des Hangartores und polte den Magnetblock der Schiffsunterseite um.
    Augenblicklich stieß die gleichgepolte Magnetschiene des Starthangars das Schiff ab. Es beschleunigte mit relativ geringen Werten, aber stetig, da die Antigravprojektoren es gewichtslos machten. Außerhalb des Hangars aktivierte Nat die Impulstriebwerke und schaltete sie behutsam hoch, während er gleichzeitig sehr aufmerksam die Ortungsanzeigen beobachtete.
    Sein behutsamer und deshalb normal wirkender Start zeitigte den gewünschten

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