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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erblickte, ein Aggregat von zehn Meter Breite und drei Meter Höhe, mit zahlreichen Knöpfen, Kontrollen und flackernden Lämpchen.
    Hier war Oronks Reich, hier kannte er sich aus, wie kaum ein anderer es gekonnt hätte!
    Er beschloß, zur Feier des Tages eine ›Ente der acht Kostbarkeiten‹ zu speisen. Seine Finger hüpften in freudiger Erregung über die Schalttasten. Auf kleinen Kontrollbildschirmen erkannte Oronk, daß noch genügend zellstabilisierte Tiefkühlenten vorhanden waren. Auch an Zutaten mangelte es nicht.
    Oronk leitete den Auftau-Vorgang ein, mischte genau abgemessene Mengen Reis mit Perlgraupen, tastete Zucker, Zwiebel, Sojasoße, Mandeln und Kastanien in ›Bereitstellung‹, vergewisserte sich, daß auch Datteln, Lotosnüsse und Rosinen vorhanden waren. Den gekochten Reis mit den Perlgraupen entzog er der Kontrolle des Küchenroboters, denn die weiteren Arbeiten erschienen ihm zu diffizil, als daß eine Maschine sie tun könnte. Oronk ließ Reis und Perlgraupen auf einem Sieb abtropfen, vermischte sie mit dem größten Teil der übrigen Zutaten, nahm die Ente aus dem Automaten und füllte sie mit der Masse. Danach schob er sie in eine Pfanne, übergoß sie mit einem dreiviertel Liter Wasser, fügte den Rest der Sojasoße und Zwiebel sowie Sherry und Ingwer dazu und ließ alles eine Stunde lang kochen. Dann wendete er die Ente, gab den übrigen Zucker bei und ließ sie eine weitere Stunde kochen. Zum Schluß tat er die Fülle in eine Schüssel, tranchierte die Ente und richtete sie, in ihre ursprüngliche Form zusammengesetzt, auf der Fülle an.
    Als er sein Meisterwerk betrachtete, tat es ihm leid, es zu zerstören, indem er es verspeiste. Er begab sich auf die Suche nach einem hungrigen Mitmenschen, der kultiviert genug war, um Bewunderung für eine gelungene ›Ente der acht Kostbarkeiten‹ zu empfinden und sie gemeinsam mit dem Schöpfer des Kunstwerkes zu verspeisen.
    Eine Zeitlang irrte Oronk Ayai in seiner Behausung umher – die ein Stützpunkt der Solaren Abwehr war, was er aber nicht wußte. Immerhin erinnerte er sich an zehn und acht Terraner, Männer und Frauen, denen er vor längerer Zeit mit seinen Kochkünsten gedient hatte. War das Wochen her – oder Monate – oder Jahre? Oronk Ayai erinnerte sich außerdem daran, daß diese Männer und Frauen, seine Freunde, sich eine Zeitlang äußerst merkwürdig benommen hatten.
    Doch er fand niemanden in der Station, außer robotischen Geräten. Deshalb beschloß er schließlich, nach draußen zu gehen und sich in der Bergwüste umzusehen. Irgendwo mußten seine Freunde geblieben sein.
    Er ging den Leuchtschildern nach, die ihm den Weg zum Hauptausgang wiesen. Vor der Schleuse schrak er zusammen, als eine mechanische Stimme sagte:
    »Es wird davor gewarnt, die Außenwelt ohne entsprechende Schutzkleidung zu betreten. Ihnen, Mr. Ayai, empfehle ich eine Aptan-Ausrüstung. Nehmen Sie bitte die Dienste von HUGOH-3 in Anspruch, Sir!«
    Oronk wartete geduldig, bis die 1,50 Meter große humanoide Maschine mit dem eiförmigen Schädel ihn erreichte. Er wußte nicht, daß die Typenbezeichnung HUGOH für ›Haus- und Garten- oder Hofroboter‹ stand, aber er wußte, daß diese Roboter zu den dienstbaren Geistern seiner Behausung gehörten.
    HUGOH-3 arbeitete geschickt, und nach wenigen Minuten verließ Oronk Ayai den Stützpunkt in der aus einer Kombination, einem Kapuzenumhang, einer Energieausrüstung und verschiedenen Versorgungseinheiten bestehenden Aptan-Ausrüstung.
    Wenige Schritte vor dem Außenschott stieß er auf den ersten Toten. Das Skelett steckte noch in einer Aptan-Ausrüstung, die sich mit Sand gefüllt hatte. Etwa zehn Meter davon entfernt lagen zwei weitere Leichname, beziehungsweise ihre Gerippe. Neben ihren in Handschuhen steckenden Fingerknochen lagen Strahlwaffen.
    Plötzlich duckte Oronk sich. Etwas verdunkelte die Sonne. Als er aufsah, entdeckte er ein elliptisches Fahrzeug, das langsam aus dem Himmel herabsank.
    Jemand beugte sich über den Bordrand und rief etwas.
    Oronk verstand nicht, was die Person sagte; er erkannte nur, daß es keiner seiner Freunde war. Und niemand außer seinen Freunden hatte etwas in seiner Heimat zu suchen!
    Oronk Ayai wandte sich um und lief mit flatterndem Umhang auf das Außenschott der Stationsschleuse zu. Das wurde von der Besatzung des Luftfahrzeuges offenbar nicht gern gesehen, denn wenige Sekunden später schlug ein Hagel von Giftnadelgeschossen in Oronks Körper. Die aus

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