Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Öffnungsmechanismus oder eine schwache Stelle. Zornig schlug ich gegen die Wand – mit dem einzigen Ergebnis, daß meine Kopfschmerzen zunahmen.
    Nach einer Stunde gab ich meine Suche auf, setzte mich und lehnte mich gegen die Wand. Plötzlich fiel mir ein, daß in meine Unterkombination verschiedene Streifen mit Injektionspflastern eingepreßt waren. Ich tastete meine Kleidung ab. Die Streifen waren noch vorhanden. Ich riß die Thermonaht meines Ärmels mit den Zähnen auf, nahm den Pflasterstreifen heraus und verabreichte mir zwei schmerzstillende Injektionen. Kurz darauf merkte ich, wie meine Kopfschmerzen nachließen und schließlich ganz schwanden. Nur ein dumpfes Gefühl blieb.
    Immerhin konnte ich wieder klar denken, und es war besonders eine Frage, mit der ich mich beschäftigte: die Frage, warum die Cynos ausgerechnet auf Heytschapan eine Intelligenz-Aktivierungsstation aufgestellt hatten. Was bezweckten sie damit?
    Ganz gewiß taten sie es nicht aus Menschenfreundlichkeit. Nach dem, was wir beim Einsatz auf Redmare über die Cynos erfahren hatten, würden sie sich nicht um das Schicksal von einigen Millionen Heytschapans oder Freifahrern kümmern.
    Da ging mir ein Licht auf.
    Die Freifahrer! Wenn man sie als Hauptfaktor in den Plan der Cynos einreihte, ließ sich ein Zusammenhang zwischen dem ›Howalgonium-Sender‹ und der Intelligenz-Aktivierung vorstellen.
    Die vorgetäuschten reichen Howalgonium-Vorkommen sollten den Schwarm veranlassen, Heytschapan unversehrt zu übernehmen. Dabei würden außer den Eingeborenen auch rund 220.000 Freifahrer ins Innere des Schwarmes geraten, raum- und kampferfahrene Männer im Vollbesitz ihrer Intelligenz.
    Ich konnte mir denken, daß die Freifahrer versuchen würden, sich einer Versklavung zu widersetzen. Vielleicht gelang es ihnen sogar, den Schwarmtruppen großen Schaden zuzufügen und sich in die Freiheit durchzuschlagen.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus.
    Nein, genau das würden die Freifahrer nicht tun. Sie würden bestimmt erkennen, daß es auf Heytschapan etwas gab, das ihnen ihre Intelligenz in vollem Umfang erhielt. Folglich mußten sie, um auf die Dauer zu überleben, die derzeitigen Herrscher des Schwarms besiegen.
    Ich glaubte nicht, daß ihnen das gelingen würde. Aber 220.000 wissenschaftlich geschulte, mit allen Wassern gewaschenen hartgesottene Menschen konnten sogar einem überlegenen Gegner schwer zu schaffen machen. Vielleicht war es das, was die Cynos beabsichtigten.
    Als sich in einer Wand eine Öffnung bildete, stellte ich diese Gedankengänge zurück. Ohne zu zögern, stieß ich mich ab und lief los. Ich kam nicht weit. Draußen neben der Tür wartete ein Roboter. Seine Metallklauen packten mich und fesselten mir Hände und Füße. Danach trug die Maschine mich in eine kleine Halle und legte mich unsanft auf eine Antigravplattform. Der Roboter gab der Plattform einen leichten Stoß, der sie durch eine aufgleitende Tür in die Vorhalle jenes Gebäudes in Lapargü führte, durch das Msaguel und ich in die Falle des Cynos geraten waren.
    Zwei kugelrunde Riesenfrauen nahmen die Plattform in Empfang und schoben sie zum Tor hinaus.
    »Wohin geht es?« fragte ich auf interkosmo.
    »Zur Richtstätte«, antwortete eine der beiden falschen Chiguens in der gleichen Sprache. »Da Ihre Gedanken auf Verrat ausgerichtet waren, hielten wir es für besser, Sie ebenfalls zu töten.«
    Ich spie aus. »Gegen Sie ist Rorvic ein Heiliger, und das will allerhand heißen.«
    Keiner der Cynos sagte etwas darauf, wahrscheinlich, weil wir die Hinrichtungsstätte erreicht hatten. Felsblöcke waren am Rand der Wüste zu einem weiten Ring gelegt. Außerhalb des Ringes standen die Chiguens des Lapargü-Stammes sowie die zurückgekehrten Guels und meine Leute. In der Mitte des Ringes wölbte sich eine flimmernde Energiekuppel von etwa zwanzig Metern Grundflächendurchmesser. Darin sah ich Msaguel und den Commander. Der fette Albino trug seine Metallhaube nicht mehr, aber sein stumpfer Blick verriet, daß er unter Medikamenteneinwirkung stand. Die Cynos wollten nicht riskieren, daß er seine Parakräfte einsetzte.
    Ich musterte die Männer aus der Ogrupü-Oase. Doch keiner schien mich zu erkennen. Sie sahen mit glasigen Augen in die Energiekuppel. Also waren sie von den Cynos parapsychisch beeinflußt. Mit ihrer Hilfe war nicht zu rechnen.
    Neben mir tauchte der Roboter auf, der mich gefesselt hatte. Er löste meine Fesseln, hob mich von der Antigravplattform und stellte

Weitere Kostenlose Bücher