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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschwamm vor seinen Augen. Ayloms' Stimme drang von weit her an sein Gehör.
    »Das geht alles schnell vorüber, Dr. Kurbish. Sie sind ein wichtiger Mann in Suntown. Deshalb gehören Sie zu den ersten, die wir unter Kontrolle bringen müssen.«
    Kurbish verstand den Sinn dieser Worte nicht. Er hob den Kopf und lächelte erleichtert.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er zu Ayloms. »Ich bin etwas vergeßlich. Das kommt wahrscheinlich von der ständigen Anstrengung. Ich werde mich bald um Sie kümmern.«
    Er sprang auf und verließ das Büro. Das Wesen, das Ayloms' Namen und Ayloms' Gestalt angenommen hatte, sah ihm nach.
    Terhint drehte das gekühlte Glas in den Händen, schloß die Augen und nahm einen großen Schluck. Dann lächelte er Waringer zu.
    »Wundern Sie sich nicht«, sagte er, »daß ein Mensch, der monatelang in die Barbarei zurückgefallen war, einen guten Tropfen mit einer solchen Verzückung genießt.«
    »Ich verstehe Sie«, sagte Waringer ernst, obwohl er sich darüber im klaren war, wie schwierig es für einen Immunen sein mußte, sich in die Gedankenwelt eines ehemals Verdummten zu versetzen.
    »Für mich ist das alles noch neu«, fuhr Terhint fort. Er streckte die Beine von sich, um sich völlig zu entspannen. »Die volle Wahrheit verstand ich eigentlich erst, als die PASCON in den Linearraum tauchte und mir auf diese Weise zu meiner normalen Intelligenz verhalf. Sie alle haben sich inzwischen mit der Situation abgefunden.« Er richtete sich plötzlich auf. »Für mich ist der Schock noch frisch.«
    »Sie brauchen Ruhe«, sagte Waringer. »Danach können Sie uns bei unserer Arbeit helfen. Ich denke, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Allerdings werden die Experimente noch …«
    Er unterbrach sich, weil der Interkomanschluß auf seinem Tisch summte. Als er auf Empfang schaltete, erhellte sich der Bildschirm des Geräts.
    »Ah, Kurbish!« rief Waringer. »Ich habe Sie nicht vergessen. Wenn ich mit Professor Terhint gesprochen habe, komme ich sofort nach Peyden.«
    »Das wird nicht nötig sein«, antwortete Kurbish. »Ich habe das Experiment abbrechen lassen.«
    »Was ist passiert?« fragte Waringer erstaunt. »Es verlief doch alles normal?«
    »Wir müssen andere Wege suchen«, versetzte Kurbish. »Vor allem müssen wir eine politische Führung wählen. Es geht nicht, daß Sie uns noch länger herumkommandieren. Solange auf der Hundertsonnenwelt keine politische Ordnung herrscht, ist jede wissenschaftliche Arbeit sinnlos, das müssen Sie einsehen.«
    Waringer hatte mit wachsender Bestürzung zugehört. Er kannte Bram Kurbish als besonnenen und erfahrenen Wissenschaftler, der sich kaum um andere Dinge als seine Arbeit kümmerte. Kam jetzt die Krise, die sich in Waringers Gesprächen mit Taun bereits abgezeichnet hatte?
    Waringer tauschte einen Blick mit Terhint. In den Augen des Sextadimregulators las er Verständnislosigkeit.
    »Wir können über alles sprechen!« Waringer zwang sich zur Ruhe. Er durfte auf keinen Fall die Nerven verlieren. »Ich komme zu Ihnen, Kurbish.«
    »Ich bin entschlossen, meine Ansicht durchzusetzen«, verkündete Kurbish. »Und ich bin sicher, daß mich einige Teamleiter unterstützen werden.«
    Waringer schaltete den Interkomanschluß ab.
    »Was bedeutet das?« fragte Terhint beunruhigt.
    »Ich habe, offen gesagt, keine Erklärung dafür«, gestand Waringer. »Natürlich sind einige meiner führenden Mitarbeiter labil, aber Bram Kurbish ist einer der ausgeglichensten Menschen, die ich kenne. Ich verstehe nicht, was ihn dazu gebracht hat, sich derart zu verhalten.«
    Terhint stand auf und stellte sein Glas auf den Tisch. »Sie haben jetzt sicher viel Arbeit. Ich werde Sie nicht länger stören.«
    Waringer nickte. Er achtete kaum darauf, daß Terhint den Raum verließ. Nachdenklich fragte er sich, wie er im Fall Kurbish handeln sollte. Die normale Reaktion wäre gewesen, Kurbish als Teamleiter von Sektor Peyden abzuberufen. Doch dann würde es Wochen dauern, bis Kurbishs Nachfolger das geplante Experiment vollziehen konnten. In Peyden wurden Versuche mit der Gravitationskonstante gemacht. Nur Kurbish kannte das Projekt in allen Einzelheiten.
    Abgesehen von dem arbeitstechnischen Problem gab es auch ein menschliches. Kurbish war sehr beliebt. Niemand würde Waringer verstehen, wenn er den Teamleiter plötzlich absetzte.
    Waringer rieb sich das Kinn. Es mußte irgendeinen Grund für Kurbishs Aktion geben, einen tieferen Sinn.
    Waringer stand auf. Er hatte keine andere

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