Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Belastungen demütig, und in aufopfernder Weise leistete er weiterhin jenen Hilfe, die den Schmerz der fortschreitenden Teilung aus ihren Wabenröhren schrien. Er würde es so lange tun, bis die Stätten Aclars bereit waren.
    Y'Xanthymona, der tötet.
    Er hatte noch nie getötet um des Tötens willen, sondern nur zum Schutze seiner Geschöpfe.
    Der Purpurne mit dem weißen Haarschweif kam zu einer Wabenzelle, aus der kein Klagen drang. Dennoch hielt er an. Sein untrüglicher Instinkt sagte ihm, daß hier etwas nicht stimmte. Ohne weiter über sein instinktives Mißtrauen nachzudenken, drang er in die Brutwabe ein.
    Zuerst registrierte er, daß die Temperatur und die Schwerkraft im gleichen Maße angestiegen waren wie überall. Das beruhigte ihn vorerst. Aber er war noch nicht völlig zufriedengestellt.
    Er durcheilte die Vorkammer, in der die wabeneigenen Maschinen und Geräte untergebracht waren, und begab sich in die eigentlich Brutkammer.
    Aufruhr!
    Alle seine Sinne gaben gleichzeitig dieselben alarmierenden Daten an das Gehirn weiter: Vor ihm war einer von ›jenen, die in krankhafter Erwartung der Teilung sind‹! Der Ockergelbe war nicht verformt, sondern besaß noch seine ursprüngliche Gestalt. Die Birnenform seines Körpers war ausgeprägt, obwohl eine hektische Pulsation festzustellen war; die Multiorgane und die Glieder waren unverändert.
    Das alles war besorgniserregend, aber kein Beweis dafür, daß es sich tatsächlich um einen Kranken handelte. Diesen Beweis erhielt der Weißhaar-Purpurne jedoch, als sich der Ockergelbe auf ihn zubewegte: Er hinterließ während der Fortbewegung keinerlei hypnosuggestive Spur. Das war das typische Symptom für seine Erkrankung!
    Der kleine Purpurne wirbelte um seine Achse und wollte in den Vorraum zurückkehren, um den Generalalarm auszulösen.
    Da sah er sich plötzlich zwei monströsen Fremden gegenüber.
    Der Purpurne stürzte sich in jäh erwachendem Haß auf einen der Fremden und verkrallte sich in dessen dickem Schutzanzug. Seine Fingernägel brachen, und im nächsten Moment traf ihn ein Strahl, der sein Nervensystem lähmte.
    Bevor er das Bewußtsein verlor, dachte er noch:
    Rache – Y'Xanthymona, der du lachst, weinst, schwitzt und tötest zugleich!
    »Was soll nun mit dem Kleinen geschehen?« fragte Blazon Alpha mürrisch und steckte den Strahler in den Kombi-Gürtel seines schweren Druckanzuges zurück. »Mein Paralysatorstrahl hat ihn voll getroffen und für gut zwölf Stunden außer Gefecht gesetzt. Da ist nichts zu machen.«
    »Und wenn sein Verschwinden entdeckt wird?« gab Beta zu bedenken.
    »Glaube ich nicht.«
    »Woher nimmt du diese Sicherheit?«
    Blazon Alpha seufzte. »Die Purpurnen sind Instinkthandler, das wissen wir. Sie verrichten ihre Aufgaben, kümmern sich aber kaum umeinander. Sie gehören nicht in die Kategorie der ›Herdenwesen‹. Deshalb wird der Weißschopf niemandem abgehen.« Damit war das Thema für Alpha beendet. Er wechselte es. Mit einem Blick auf das Außenthermometer stellte er fest: »Ziemlich heiß.«
    Blazon Beta nickte zustimmend. Sein schmallippiger Mund war verkniffen, die lange Nase stach wie ein Monolith aus seinem faltigen Gesicht hervor.
    »Trotz der steigenden Temperatur und der übermäßigen Schwerkraft bin ich der Meinung, daß wir unsere Druckanzüge zu früh geschlossen haben«, sagte er giftig. »Wir hätten noch aushalten sollen. Was, wenn dieser Flug länger dauert, als unsere Energiereserven vorhalten? Dann werden wir von der Hitze gesotten und von der Gravitation zerquetscht.«
    »Du übertreibst.« Alpha blickte auf den halbrunden Bildschirm, der von der gegenüberliegenden Wand leuchtete. Darauf war zu erkennen, daß die zirka 1.500 Gigant-Wabenschiffe und die 5.000 Begleitschiffe den Planeten verlassen hatten und in den Weltraum vorstießen.
    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Teilungsflotte mit ihren Begleitschiffen den Schmiegeschirm erreichte, ihn durchdrang und in den freien Raum der Milchstraße hinausflog.
    Über sein und das Schicksal seines Bruders machte sich Alpha keine Gedanken. Sie hatten in Gahork, so hieß der Immun-Kranke, mit dem sie sich diese Brutwabe teilten, einen wertvollen Verbündeten. Und wenn die Teilungsflotte erst einmal den Schwarm verlassen hatte, würde es nicht allzu schwer sein, mit der GOOD HOPE II in Verbindung zu treten. Blazon Alpha war sicher, daß Perry Rhodan den Ausbruch des Raumschiffspulks nicht unbeachtet lassen würde.
    »Der Start der

Weitere Kostenlose Bücher