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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit sichtlicher Erleichterung.
    Nichts Neues auf Kokon. Das Plasma verhielt sich ruhig und abwartend, die restlichen Gelben Eroberer warteten zwar noch ungeduldig auf ihren Abtransport, und man würde sie beruhigen müssen, aber das war ein Problem zweiten Ranges.
    Eigentlich gab es jetzt nur ein einziges Problem, und das hieß ganz schlicht und einfach: abwarten!
    Abwarten, ob Blazon Alpha und Blazon Beta ihr gewagtes Unternehmen lebendig überstanden und ob sie Kontakt mit Perry Rhodan aufnehmen konnten.
    Als Alaska die GEVARI verließ, um sich in der Burg umzusehen, schaute er noch einmal auf die Datumsuhr des Schiffes. Es war der 12. Mai des Jahres 3442 Terra-Zeit.

16.
    Y'Xanthymona, der lacht.
    Er hatte die Stätten Aclars vorbereitet für ›jene, die in schmerzvoller, doch freudiger Erwartung der Teilung sind‹. Die Zeit der Freude und des Dienens war angebrochen.
    Der kleine Purpurne durcheilte trippelnden Schrittes die schmalen Korridore des gigantischen Wabenschiffes, das aus zwei Millionen Sechskantröhren zusammengesetzt war.
    Er war kleiner als andere seiner Art, nicht ganz 1,50 Meter; die Haut über den knochigen Hornplatten seines Körpers hatte unzählige Falten, die ehemals stahlharten Nägel seiner siebenfingrigen Hände waren vom Alter brüchig. Aber das hatte nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Ausschlaggebend für seine Position war die Farbe des Haares, das an einer einzigen Stelle kreisrund aus dem sonst kahlen Schädel wuchs und in der Art eines Pferdeschweifs in den Nacken fiel. Die Farbe des Haares war weiß – und das kennzeichnete den Purpurnen als weises Oberhaupt.
    Er war der einzige auf diesem Schiff, der eine weiße Haarpracht besaß. Andere Purpurne, die seinen Weg kreuzten, wichen ihm ehrfürchtig aus. Es war nicht nötig, daß er ihnen Befehle gab; sie kannten ihre Aufgabe. Zu dienen, das war ihnen angeboren.
    Y'Xanthymona, der weint.
    Er hatte 1.500 Wabenschiffe bereitgestellt, um ›jene, die in schmerzvoller, doch freudiger Erwartung der Teilung sind‹ zu den Stätten Aclars zu bringen …
    Musik schwächte die Instinkte der kleinen Purpurnen und stimmte sie gleichzeitig elegisch und melancholisch, weckte seltsame Gefühle.
    Auch die schrillen, spitzen Schreie, die durch die Korridore des gigantischen Wabengebildes hallten, waren eine Art Musik. Das Schreien, Wimmern und Klagen der in der Teilung begriffenen Ockergelben war ein disharmonischer Kanon, der sich in den Gehirnen der kleinen Purpurnen einnistete und gewisse Reflexe auslöste. Reflexe des Dienens.
    Wann immer das klägliche Schreien ertönte, hielten die kleinen Purpurnen an, drangen in die Wabenröhren ein, um den sich teilenden Ockergelben Linderung zu verschaffen. Es war eine Instinkthandlung, so, wie nahezu alles im Leben der purpurnen Stummen vom Instinkt bestimmt wurde.
    Der Weißhaar-Purpurne durchquerte das Wabenschiff nicht nach einem bestimmten Schema. Ebenso wie seine Artgenossen unterbrach er seinen trippelnden Marsch nur dann, wenn aus einer Röhre schrille Schreie ertönten. Und wenn er seinen Weg fortsetzte, wandte er sich wieder in jene Richtung, aus der das Wimmern eines Ockergelben erklang.
    Die Schreie verrieten ihm, in welcher Brutwabe seine Hilfe benötigt wurde. Er suchte dann die betreffende Zelle auf und besprühte den aufquellenden Ockergelben mit Nährflüssigkeit, Narkotika und anderen Mitteln, die den Prozeß der Geburtsmetamorphose hemmen sollten.
    Diese Mittel waren unbedingt nötig, denn der Teilungsprozeß durfte erst dann in sein entscheidendes Stadium treten, wenn die Stätten Aclars erreicht waren.
    Y'Xanthymona, der schwitzt.
    Er hatte das Zeichen für den Start der Teilungsflotte gegeben. Die 1.500 Wabenraumschiffe mit den drei Milliarden teilungsbereiten Ockergelben verließen die Planetenbasis und stießen in Begleitung von 5.000 Wachschiffen in den Weltraum vor.
    Die ersten Vorbereitungen für den späteren Teilungsprozeß wurden getroffen. Die Temperatur innerhalb der Wabenraumschiffe erhöhte sich, die Schwerkraft stieg langsam an.
    Die kleinen Purpurnen, die zwar eine ungewöhnlich widerstandsfähige Konstitution besaßen, doch an eine Temperatur von unter 20 Grad gewöhnt waren, begannen zu schwitzen. Trotzdem unterbrachen sie ihr emsiges Treiben nicht.
    Der Purpurne mit dem weißen Haarschweif registrierte es nicht bewußt, daß ihm der Schweiß ausbrach, in dicken Tropfen von seiner Stirn rann und von den Knochenleisten über den Augen abgeleitet wurde. Er ertrug die

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