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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erkunden. Unser Augenmerk galt dabei ähnlichen Planetoiden wie Portier.
    Bei der Vielzahl entsprechender Weltenkörper war es kein Wunder, daß wir schon bald fündig wurden. Jeder von uns spürte zunehmend, daß die Gefahren noch nicht vorbei waren, auch wenn wir uns von Gepla fernhielten.
    Doch niemand konnte sich auch nur entfernt vorstellen, was uns auf ›Pförtner‹, wie wir den durch die Fernortung entdeckten Kleinplaneten in der Asteroidenschale nannten, an Fantastischem erwartete.
    Als wir beim Anflug auf den Planetoiden abermals in das Panikfeld gerieten und sich das Transmitterauge im All aufbaute, mußten wir begreifen, daß unsere Aktionen auf Portier nicht den erwünschten Erfolg gehabt hatten. Nach wie vor war das Sonnensystem von dem Parafeld umhüllt, und wir hatten die bekannten Schwierigkeiten, es zu durchstoßen.
    Erst kurz vor Pförtner kamen wir wieder zur Besinnung. Abermals hatten uns Gucky und Tolot vor Schlimmerem bewahrt.
    Pförtner hatte die Form eines Faustkeils und ebenfalls etwa die Größe des Mars. Er besaß genauso eine künstliche Atmosphäre und schien wie Portier als Transmitterempfangsplanet zu fungieren. Die Oberflächenschwerkraft betrug 0,67 Gravos, die Umlaufbahn um Intern-Alpha 4,86 Jahre Standardzeit. Das Besondere an dem Kleinplaneten war allerdings, daß sich Pförtner während eines Sonnenumlaufs nur zweimal um die eigene Achse drehte – das hieß nichts anderes, als daß der Tag auf Pförtner ganze 2,43 Jahre dauerte. Tag und Nacht wanderten um den Planetoiden wie extrem ins Lange gezogene Jahreszeiten.
    Das bedeutete, daß die Nachtseite ständig Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt war, während die Tagesseite sich stark aufheizte. Die Folge hätten eigentlich heftigste Stürme entlang der Zwielichtzone sein müssen, was jedoch seltsamerweise nicht der Fall war.
    Wieso und weshalb, das fanden wir nach unserer Landung in einem Eishöhlenversteck in einer tiefen Schlucht auf der Nachtseite heraus, einige Tage von der immer weiter heranrückenden Zwielichtzone entfernt: Der Tag näherte sich uns.
    Wir entdeckten überall auf der Nachtseite wie konserviert wirkende Städte und begriffen bald, daß sich die Bewohner des Himmelskörpers dessen Eigendrehung angepaßt hatten und als ›Rotationsnomaden‹ mit der Helligkeit und Wärme unaufhörlich um ihren eigenen kleinen Planeten bewegten. Das heißt, sie blieben immer auf der Tagseite, und wenn eine Stadt in die Nachtseite geriet, wurde sie für 2,43 Jahre konserviert und blieb so, bis sie wieder ins Tageslicht geriet und ihre Bewohner sie erneut für sich in Betrieb nahmen. Große Energiestationen gehörten zu jeder Stadt.
    Erkundungsunternehmen der Mutanten zeigten, daß diese Bewohner, die sofort Jagd auf uns machten, große Ähnlichkeit mit terranischen Enten besaßen, allerdings bis zu drei Meter groß. Vermutlich waren sie als weiteres Schwarmvolk hier angesiedelt worden. Wir nannten sie aufgrund ihrer Gabe, den normalen Zeitablauf bis zum Faktor sechshundert zu verlangsamen, die Skurrils. Im allgemeinen lebten die Skurrils jedoch in einem Zeitfeld (von uns auch als Hemmfeld bezeichnet), das um das Sechzigfache verlangsamt war. Es erstreckte sich über die gesamte Taghälfte, was zweifellos durch zusätzliche, verstärkende Projektoren zustande kam. Dazu dienten mit ziemlicher Sicherheit die Energiestationen.
    Wir konnten nicht verhindern, daß sich diese Zeithemmung sprunghaft auf das Versteck unserer Space-Jet ausweitete, als es sich mit der Drehung Pförtners auf die Tagseite zubewegte und die Skurrils uns suchten. Wir waren zum Nichtstun verurteilt. Allein der Movator Takvorian konnte dem Hemmfeld trotzen. Er, der den Zeitablauf dank seiner Mutantengabe beschleunigen konnte, schaffte es, dem Einfluß entgegenzuwirken und Gucky in ein sogenanntes Rothyer-Feld einzubeziehen, das die parapsychische Fremdeinwirkung neutralisierte und in dem der Mausbiber auch wieder dem normalen Zeitablauf ausgesetzt war. Ziel des Ganzen war es, eine telepathische Kontaktaufnahme mit Fellmer Lloyd zu versuchen, der, wie ich hoffte, inzwischen mit einem Kreuzer der MARCO POLO außerhalb des Intern-Alpha-Systems stand und auf ein Signal von uns warten würde. So war es jedenfalls mit Perry Rhodan abgesprochen gewesen, bevor wir aufbrachen. Es gab, wie es schien, nur noch eine Rettung für uns, nämlich per Transmitter an Bord eines unserer Schiffe zu gelangen und von dort aus auf die MARCO POLO zurück.
    Für uns,

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