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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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langsam mit den beweglichen und elastischen Rippen voranschoben. Ihre Hautfarbe war ockergelb.
    Gucky empfand unwillkürlich Mitleid, als er die Lebewesen betrachtete. Er hatte nicht die geringste Ahnung, in welcher Form sie eigentlich mißbraucht wurden oder werden sollten, aber er ahnte es ebenso wie die Ockergelben selbst.
    Kurz entschlossen teleportierte er in den unteren Teil des Wabenraumers, in dem er zahlreiche Gedankenimpulse ortete. Er hatte den Helm wieder geschlossen und den unsichtbar machenden Deflektorschirm eingeschaltet. Die gute und frische Atemluft der Eigenanlage tat dem Mausbiber gut. Vorsichtig regulierte er die Heizung seines Anzuges. In den Räumen des Wabenschiffes war es empfindlich kalt.
    Als er materialisierte, drückte er sich schnell gegen die Wand, um nicht über den Haufen gerannt zu werden. Einige Roboter, die wie auf Stelzen laufende Kugeln aussahen, wanderten dicht an ihm vorbei, ohne ihn zu bemerken. Am liebsten hätte Gucky ihnen ein Bein gestellt, aber dann fand er den Zeitpunkt für solchen Unsinn doch nicht gerade geeignet. Also verhielt er sich ruhig und abwartend.
    Es mußte eine der vielen Kontrollstationen sein, in die er gesprungen war. Im Hintergrund sah er undeutlich einige der Purpurnen, die das fähigste Hilfsvolk der unbekannten Herrscher zu sein schienen. Sie saßen in allen wichtigen Positionen und gaben Befehle weiter, die von anderen untergeordneten Hilfsvölkern widerspruchslos befolgt wurden. Die soziale Struktur des Schwarms war denkbar einfach, wenigstens mußte man bei oberflächlicher Betrachtung diesen Eindruck haben. Die Götzen herrschten, alle anderen hatten zu gehorchen. Aber jetzt schienen diese Götzen in Not zu sein.
    Vorsichtig ging Gucky an den vorbeihastenden Robotern vorbei, um mehr in die Nähe der eigentlichen Kontrollgeräte zu gelangen, die von den Purpurnen bedient wurden, deren Gedanken ebenfalls von dem immer mehr um sich greifenden Chaos zeugten.
    Dabei stieß er gegen eine der auf Stelzen laufenden Kugeln. Das Ding verlor das Gleichgewicht, was aufgrund der sicherlich vorhandenen Stabilisierungskreisel eigentlich nicht hätte sein dürfen.
    Die Robotkugel kippte um und polterte mit viel Lärm auf den Boden, rollte ein Stück und blieb dann bewegungslos liegen. Der Hauptstromkreis mußte unterbrochen sein.
    Gucky wich schnell wieder an die relativ sichere Wand zurück und beobachtete, was daraufhin geschah. Zu seiner maßlosen Überraschung war es nicht sehr viel. Niemand kümmerte sich um den ausgefallenen Roboter. Die anderen, denen er im Weg lag, wichen einfach aus, das war alles. Sie ließen ihn liegen, als gäbe es wichtigere Dinge zu tun.
    Dieses Verhalten allein schon bewies das Durcheinander und die Hilflosigkeit der Besatzung. Technische Ausfälle schienen an der Tagesordnung zu sein. Niemand machte sich die Mühe, nach der Ursache zu forschen oder zumindest die eingetretenen Schäden zu beheben.
    Gucky wurde das Gefühl nicht los, zusammen mit dem Wabenschiff einer Katastrophe entgegenzufliegen. Unter diesen Umständen mußte eine Transition lebensgefährlich sein. Wenn die sie bedienenden Intelligenzen versagten, war auch auf die raffinierteste Automatik kein Verlaß mehr.
    Aber zu einer Umkehr war es nun zu spät.
    Er teleportierte blindlings zu einem anderen Teil der Plattform, zwei Kilometer entfernt und mehr dem Zentrum zu gelegen.
    In dem riesigen und halbrunden Saal fielen dem Mausbiber als erstes die mehreren hundert Bildschirme auf, die in langen Doppelreihen die Wände schmückten. Genau in der Mitte des Raumes, an der Basisseite, stand ein Kontrollpult in der Form eines hufeisenförmigen Tisches. Davor saß auf einem in Schienen gleitenden Stuhl ein etwa zwei Meter großes Lebewesen, das mit geschickten Händen diese Kontrollen bediente. Es ähnelte nur entfernt einem Menschen. Gucky dachte an ein Insekt, obwohl es bestimmt keines war.
    Der Deflektorschirm war noch immer eingeschaltet, so daß der Mausbiber unbemerkt näher an den Tisch herangehen konnte. Er versuchte die Gedanken der Bienenameise, wie er den Unbekannten bei sich getauft hatte, zu lesen. Zu seiner Überraschung mußte er feststellen, daß er klare und vernünftige Impulse auffing, die einen Sinn ergaben.
    Der Fremde erhielt die Raumkoordinaten verschiedener Sternsysteme und ordnete sie, indem er die eintreffenden Daten in eine mechanische Auswertungsmaschine schob, wo sie positronisch verteilt wurden. Gucky konnte nicht feststellen, nach welchen

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