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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war, die Rolle des Direktors von ›John F. Kennedy Space Center‹ zu spielen. Urey war als Zivilist verkleidet, trug ein grellbuntes Hemd und rauchte eine schwarze Zigarre.
    »Es tut mir leid, daß ich Ihre verdiente Ruhe unterbrechen mußte, Promax«, erklärte Aggar Urey getreu seiner Rolle, »aber die Radarüberwachung hat zwei fremde Raumfahrzeuge geortet, die sich der LUNA IX nähern.«
    »Was?« rief Cuno mit gespieltem Erschrecken. »Meinen Sie, daß die Fremden unser Schiff geortet haben, Sir?«
    »Es scheint so. Dennoch sollten Sie sich nicht zu sehr beunruhigen. In letzter Zeit wurden oft fremde Raumschiffe beobachtet, und sie verhielten sich relativ friedlich.«
    »Ich weiß«, gab Promax zurück. »Dennoch werden wir auf jeden Fall den Buglaser einsatzbereit machen. Wenn die Fremden angreifen, heizen wir ihnen ein. Ich müßte sie nur zuvor auf die Radarschirme bekommen. Ah, da sind sie ja schon. Sie sehen aus wie riesige Pilze, Sir.«
    Oberst Urey antwortete im Tonfall des besorgten Chefs, der sich für seine Untergebenen verantwortlich fühlte und ihnen wenigstens moralisch den Rücken stärken wollte.
    Cuno Promax schwitzte gewaltig. Er nahm als sicher an, daß die Besatzung der beiden Pilzraumschiffe das Funkgespräch mithörte. Hoffentlich wirkten die Texte überzeugend und hielten die Fremden davon ab, die LUNA IX zu kapern oder gar abzuschießen.
    Doch die Pilzschiffe kamen nicht näher. In genau tausend Kilometern Entfernung begleiteten sie die LUNA IX auf ihrer Reise zum Mond. Dort schlugen sie eine Kreisbahn ein und beobachteten die Landung des Frachters.
    »Hoffentlich geht nichts schief«, sagte Hinzeman.
    »Was soll denn schiefgehen?« fragte Marun.
    »Es gibt Millionen von Pannen, die geschehen können«, antwortete Hinzeman. »Beispielsweise braucht nur ein Reaktor durchzugehen. Dann würde die entsprechende Sicherheitsautomatik einen Paratronschirm um ihn errichten – und die dimensional übergeordnete Energie würde von den Fremden geortet.«
    »Es ist sehr unwahrscheinlich, daß ein Reaktor durchgeht«, meinte Cuno.
    »Oder vielleicht aktiviert jemand gedankenlos einen Antigravlift«, fuhr Levus Hinzeman fort. »Oder jemand verliert die Nerven und läßt das Feuer auf die Weltraumpilze eröffnen.«
    Goshe Marun grinste. »Levus galt schon an Bord der INTERSOLAR als Schwarzseher, Cuno. Am besten nimmt man ihn nicht ernst.«
    Captain Promax schaltete das Computerprogramm aus und landete den Frachter in Manuellsteuerung. Einen Kilometer entfernt strahlte das Kuppeldach einer potemkinschen Mondkolonie im harten Licht des Mondmorgens. Ein kleines Fahrzeug näherte sich von dort. Kurz darauf lösten sich einige größere Fahrzeuge vom unteren Rand der Kuppel und hielten ebenfalls auf die LUNA IX zu.
    Cuno schnallte sich los.
    »Das Löschkommando naht. Zeit für uns, daß wir uns zum Ausstieg vorbereiten. Levus, Sie bleiben an Bord und passen auf, daß alles vorschriftsmäßig abläuft. Goshe und ich fahren in die Siedlung.«
    Während der Fahrt zur Kuppel überlegte er, daß es an ein Wunder grenzte, wie lückenlos das Versteckspiel der solaren Menschheit organisiert war. Vor allem, wenn man bedachte, daß der größte Teil dieser Menschheit noch immer teilverdummt war und nur Bruchstücke des Geschehens begriff.
    Acht Stunden nach der Landung startete die LUNA IX zurück zur Erde. Wieder folgten ihr die beiden Pilzraumschiffe in genau tausend Kilometern Abstand.
    Das änderte sich, als der Frachter in die Erdatmosphäre eintauchte. Die Pilzschiffe holten unerwartet auf und folgten der LUNA IX in die Lufthülle.
    Cuno Promax und seine Gefährten kamen ins Schwitzen. Falls die Fremden aus dem Schwarm auf der Erde landeten, würden sie sehr schnell dahinterkommen, daß die terranische Technik erheblich hochstehender war, als die Terraner ihnen weiszumachen versuchten.
    Doch auf den gleichen Gedanken waren auch die anderen Leute gekommen. Cuno wurde blaß, als Aggar Urey ihm über Telekom befahl, unverzüglich das Schutzschirmaggregat der LUNA IX einzuschalten.
    Hastig drückte er den Aktivierungsknopf, und das ferronische Schiff hüllte sich in einen normalenergetischen Schutzschirm.
    Wenige Sekunden später blitzte es bei den Pilzraumschiffen auf. Die Analysatoren wiesen aus, daß die Fremden mit Energiegeschützen auf einen Schwarm von Raketen schossen, die von der Erdoberfläche aufgestiegen waren.
    Promax schob den Beschleunigungshebel bis zum Anschlag nach vorn und steuerte sein Schiff

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