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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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am 4. Oktober 3442, hatte der Schwarm abermals eine Transition durchgeführt. Viertausend Lichtjahre weiter war er rematerialisiert. Seine Entfernung zu Sol betrug nur noch siebentausend Lichtjahre.
    Die Besatzung der LUNA IX gehörte zu dem kleinen Personenkreis, der in beinahe alle Pläne Rhodans eingeweiht worden war. Bewundernd stellte Promax fest, daß der Großadministrator gemeinsam mit seinen engsten Vertrauten die Zeit hervorragend genutzt hatte.
    Alle Schiffe der Solaren Heimatflotte waren in Blitzaktionen, die wegen auftauchender Schwarmschiffe immer wieder unterbrochen werden mußten, geborgen und auf Jupiter, Saturn und Uranus versteckt worden. Außerdem kamen seit fünf Tagen ein unübersehbarer Strom von Raumschiffen aller Art sowie Nachschubgüter über die Transmitterbrücke von Olymp an. In den Raumschiffen befanden sich Hunderttausende verdummter Menschen und Angehörige anderer Völker. Sie waren zum größten Teil so hervorragend behandelt und geschult, daß sie trotz der Teilverdummung alle Routinearbeiten an Bord selbständig erfüllen konnten.
    Zur Zeit wurden die rund zwanzigtausend Kampfschiffe der Innensektorflotte ins Solsystem eingeflogen und ebenfalls auf den äußeren Großplaneten untergebracht. Inzwischen waren bereits Kommandos unterwegs, die die Rückführung der Außensektorflotte vorbereiteten.
    »Noch fünf Minuten bis zum Start«, meldete der Kontrolloffizier aus der Startzentrale. »Stellen Sie Ihre Konversation bitte ein und beobachten Sie die Instrumente, meine Herren.«
    »Sie haben doch nicht etwa gelauscht, Baldwin?« fragte Cuno.
    »Das brauche ich nicht, da Sie laut genug gesprochen haben, Captain Promax. Wie fühlen Sie sich?«
    »So, wie ich mich als Säugling fühlte, wenn man sich lange nicht um mich gekümmert hatte. Immerhin erleichtert es mich, daß ich nichts zurücklasse, woran der Staat sich nach meinem Tod bereichern könnte.«
    »Was soll das? Diese ferronischen Raumschiffe haben weder Antigravaggregate noch einen Überlichtantrieb, aber ansonsten funktionieren sie ebenso zuverlässig wie die modernsten terranischen Schiffe.«
    »Lassen Sie sich doch von Captain Promax nicht irritieren, Baldwin«, warf Leutnant Marun ein.
    Cuno seufzte. »Nach meinem Chronographen ist es nur noch eine Minute bis zum Start, Freunde. Wir werden an die schöne blaue Erde denken, während wir mit einer an Null grenzenden Langsamkeit zum Erdmond fliegen. In sechsunddreißig Stunden! In dieser Zeitspanne habe ich sonst die halbe Milchstraße durchquert.«
    »Deshalb ist die Milch auch sauer geworden«, lästerte der Kontrolloffizier. »Start!«
    Cuno Promax drückte die rote Schaltplatte ein, die das Startprogramm aktivierte. Im Heck des eiförmigen Raumschiffes grollte und donnerte es, dann hob das Fahrzeug ab. Innerhalb der Atmosphäre wurde es durch den Schub von Pulsationstriebwerken bewegt, und sobald die Lufthülle zu dünn für diese Antriebsart wurde, schalteten sich die Plasmatriebwerke ein.
    Cuno spürte, wie der Andruck sein Gesicht verzerrte. Dieses Gefühl hatte er zuletzt während seiner Pilotenausbildung vor einundzwanzig Jahren erlebt. Beinahe wie ein Roboter beantwortete er die Anfragen der Bodenstation, drückte die Tasten des Bordcomputers und lauschte den Informationen, die ihm von einem Mitarbeiter Atlans über Hyperkom in verschlüsselter Form vermittelt wurden. Der kleine Hyperkom war nachträglich in dem ferronischen Frachter installiert worden und konnte durch Knopfdruck jederzeit zerstört werden.
    Der Duxant atmete auf, als die Triebwerke nach Erreichen der Reisegeschwindigkeit schwiegen. Die Schwerelosigkeit rief ein leichtes Schwindelgefühl hervor und verwirrte den Orientierungssinn, aber nach wenigen Minuten hatte Cuno sich angepaßt. Von da an empfand er die Schwerelosigkeit als überwiegend angenehm.
    Nach der vorschriftsmäßigen Routineüberprüfung nahmen die Männer ein Tubenmenü zu sich, schluckten ein mildes Beruhigungsmittel und meldeten sich beim Kontrollzentrum ab. Man bewilligte ihnen zehn Stunden Schlaf, vorausgesetzt, es trat in dieser Zeit kein Alarmfall auf.
    Captain Promax absolvierte eine Entspannungsübung und war innerhalb kurzer Zeit eingeschlafen.
    Doch schon dreieinhalb Stunden später wachte er wieder auf und hielt sich die Ohren zu, weil die Alarmpfeifen sein Gehirn marterten.
    »Was ist los?« rief er in den permanent aktivierten Telekom.
    Auf dem Bildschirm tauchte das Gesicht von Oberst Aggar Urey auf, der dazu ausersehen

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