Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
kupferfarbenem Haar.
»Vor mir können Sie Ihre Identität doch nicht verbergen, Cuno«, sagte der Mausbiber. »Außerdem ist Ihr Name auch auf Dux äußerst selten, so daß kaum eine Verwechslung vorliegen dürfte.«
»Wie, du siezt einen Menschen?« fragte Roi Danton den Ilt.
»Ich habe mit Cuno noch einen Vogel zu rupfen, Roi«, antwortete Gucky. »Danach werden wir uns entweder duzen oder nie wieder begegnen, weil einer von uns die Grünanlagen gebissen hat – oder wie das heißt.«
»Ins Gras gebissen hat«, sagte Promax.
»Frech wird er auch noch«, meinte Gucky zu Rhodans Sohn. Er blickte den Duxanten scharf an. »Wir beide werden in den Plejadenhaufen reisen und die Rückführung der dort stationierten Schiffe der Außensektorflotte überwachen. Da uns aus den Plejaden das Auftauchen von Schwarmschiffen gemeldet wurde, dürfte unsere Aufgabe mit einigen Schwierigkeiten verbunden sein.« Er machte eine verächtliche Geste. »Aber für mich gibt es natürlich keine unüberwindlichen Schwierigkeiten – und Sie wurden von der Einsatzpositronik für diesen Auftrag ausgewählt, weil man Sie Ihres früheren Berufes wegen für besonders einfallsreich hält.«
»Lordadmiral Atlan sagte mir, Sie hätten mich angefordert, Gucky. Die Sache kommt mir seltsam vor. Ich überlege, ob ich diesen Auftrag nicht lieber ablehnen sollte.«
»Das können Sie nicht, Captain Promax«, erklärte Danton bestimmt. »Sie haben sich zur Durchführung aller Aufträge verpflichtet, und wir sind nicht in der Lage, auf irgend jemandes Gefühle Rücksicht zu nehmen.«
»Kommen Sie, Cuno!« sagte der Ilt. »Wir wollen unsere Ausrüstung holen, dann geht es ab durch den Großtransmitter der MARCO POLO. Unser erstes Ziel ist der Forschungsstützpunkt HEINRICH HERTZ auf dem Planeten Albemarl. Roi, von mir aus kann das Schiff starten.«
Roi Danton beugte sich über den Interkom und sagte: »Kommandant Korom-Khan, die Riesenmaus hat uns Starterlaubnis erteilt. Würden Sie so freundlich sein und auf den Knopf drücken!«
Im gleichen Augenblick, in dem der Mausbiber entmaterialisierte, um seine Ausrüstung zu holen, wurde die MARCO POLO von starken Kraftfeldern aus ihrem unterirdischen Hangar gehoben und beinahe völlig lautlos in den Weltraum katapultiert.
»Eine unfreundliche Person, dieser Ilt«, schimpfte Cuno Promax. »Es wäre doch eine Kleinigkeit für ihn gewesen, mich mitzunehmen.«
Rhodans Sohn öffnete den Mund zu einer Erwiderung, schloß ihn aber wieder, als schlagartig die Geräusche der Schwarzschildreaktoren und Energieleiter abbrachen.
Im nächsten Moment sagte Korom-Khans Stimme durch die Rundrufanlage: »Hyper-D-Stille! Taster orteten Ankunft eines sehr starken Flottenverbandes im Solsystem. Wir werden …«
Die Stimme des Kommandanten brach ab. Als sie wieder ertönte, schwang ein Anflug von Überraschung in ihr.
»Das Führungsschiff des aufgetauchten Verbandes funkt im Hyperkom-Kommando-Kode von Imperium-Alpha und teilt mit, daß es sich um zehntausend Fragmentschiffe der Posbis handelt, die die Hundertsonnenwelt uns zur Verfügung stellt.«
»Schalten Sie mich in die Frequenz der Posbis!« befahl Danton über Interkom.
Sekunden später flimmerte das Symbol einer posbischen Kommandoinpotronik auf dem Bildschirm. Eine mechanische Stimme – die Stimme des Übersetzergerätes – sagte: »In Beantwortung zahlreicher Anfragen teile ich mit, daß die Bionik-Teile der kommandierenden Bord-Inpotroniken von speziell angefertigten GrIko-Netzen umhüllt sind, so daß der manipulierte Gravitationswert permanent auf das normale Niveau gehoben wird. Die regierende Inpotronik der Hundertsonnenwelt stellt die zehntausend Fragmentschiffe dem Solaren Imperium bedingungslos zur Verfügung. Außerdem bringen wir hunderttausend GrIko-Netze für humanoide Lebewesen mit. Ich bitte um die Anweisungen autorisierter Personen.«
»Das ist Sache meines Vaters«, meinte Roi. »Setzen Sie den Flug normal fort, Kommandant!«
Während die MARCO POLO wieder beschleunigte, wandte sich Rhodans Sohn an den Duxanten und sagte: »Es wird höchste Zeit, daß Sie Ihre Ausrüstung empfangen. Beeilen Sie sich. In zwanzig Minuten erreichen wir die Absprungposition.«
Cuno Promax erschrak. Zwanzig Minuten waren sehr wenig Zeit, um die gesamte Ausrüstung für den Einsatz zu empfangen, sich umzuziehen und in den Großtransmitter zu gehen. Er wandte sich um und stieg in die Öffnung des Antigravlifts.
Die MARCO POLO hatte die Ebene der
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