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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder aus der Atmosphäre hinaus. Hinter der LUNA IX explodierten die getroffenen Raketen – und plötzlich ging eine zweite Sonne auf.
    Eines der Pilzschiffe war getroffen worden, und ein Teil seines Kernbrennstoffes war zum Fusionsprozeß angeregt worden.
    Das zweite Pilzschiff beschleunigte und zog sich fluchtartig zurück. Mit angehaltenem Atem warteten die drei Männer in der LUNA IX darauf, daß das entkommene Schiff aus einer Distanz, in der seine Besatzung sich sicher fühlte, das Feuer auf die terranischen Raketenstellungen eröffnen und auch den Mondtransporter abschießen würde.
    Doch die Fremden taten nichts dergleichen. Das Pilzraumschiff beschleunigte weiter und ging eine Viertelstunde später in Transition. Sekunden später schlugen die Strukturtaster aus und zeigten an, daß das Pilzschiff bei der neuen Position des Schwarms rematerialisiert war.
    »Das war hart«, flüsterte Levus Hinzeman.
    Der Hyperkommelder leuchtete. Cuno aktivierte das Gerät und erblickte Atlans Gesicht auf dem Bildschirm.
    »Ist bei Ihnen alles in Ordnung, Captain Promax?«
    »Alles – bis auf meine Nerven«, antwortete der Duxant. »Haben Sie den Abschuß des Pilzschiffes veranlaßt, Lordadmiral?«
    Der Arkonide meinte bedrückt: »Nein, das fiel in den Zuständigkeitsbereich des Großadministrators. Aber der Abschuß gehört selbstverständlich zu dem großen Spektrum von Maßnahmen, die seit Wochen errechnet und programmiert wurden. Das Pilzschiff wurde von drei Raketen getroffen, die Ende des zwanzigsten Jahrhunderts der letzte Hit des irdischen Militärs waren. Jetzt wird sich der Gegner hoffentlich hüten, der Erde noch einmal zu nahe zu kommen – und er wird die Terraner als bestens geeignet für militärische Hilfsdienste einstufen.«
    »Das bringt die ganze Menschheit in Verruf, Sir«, entgegnete Cuno traurig.
    Atlan machte ein Gesicht, als ob er etwas darauf erwidern wollte, dann aber wechselte er das Thema und sagte: »Kommen Sie zurück, Captain Promax! Landen Sie die LUNA IX wieder auf dem Kap! Ich werde veranlassen, daß sie von dort abgeholt und zur MARCO POLO gebracht werden.«
    »Ich auch, Lordadmiral?«
    »Sie besonders, Captain. Gucky hat Sie für einen Spezialauftrag angefordert.«
    »Gucky, der Mausbiber?«
    »Ich kenne niemanden, der sonst noch Gucky hieße, Captain.« Atlan lächelte. »Es gibt eben nur einen Gucky, und der ist einmalig.«
    »Ja, Sir«, sagte Cuno Promax mit belegter Stimme.
    Er bremste die LUNA IX ab und steuerte sie zurück auf Erdkurs. Dabei überlegte er, ob der Mausbiber ihn nur angefordert hatte, weil er sich dafür revanchieren wollte, daß Cuno Promax ihm vor sieben Jahren auf Lavarret das Raumschiff entwendet hatte, während er schlief. Der Ilt hatte drei Wochen warten müssen, bis das nächste Linienschiff den Planeten anflog …
    Als Cuno Promax einige Stunden später im Antigravlift zur Kommandozentrale der MARCO POLO schwebte, setzte er seine Metabo-Kunst ein. Er verwandelte sich in einen etwa zweihundertfünfzig Jahre alten Mann, in dessen ausgemergeltem Greisengesicht ein lückenhafter weißer Bart wucherte. In der großen Kommandozentrale herrschte reger Betrieb. Immune mit und ohne GrIko-Netz saßen hinter den Kontrollen, beobachteten die Anzeigen und flüsterten in ihre Interkome.
    Am Kartentisch warteten Rhodans Sohn und Gucky auf Promax. Roi Danton stutzte, als er den weißbärtigen Greis in der Bordkombination der Solaren Flotte auf sich zukommen sah.
    Der Mausbiber zeigte keine Regung.
    Cuno schleppte sich mit hängenden Schultern und schleifenden Füßen zum Kartentisch, grüßte mit zitternder Hand und sagte mit heller Greisenstimme: »Captain Promax meldet sich weisungsgemäß an Bord, Sir.«
    Gucky entblößte seinen elfenbeinfarbenen Nagezahn und fragte: »Das Wort ›Promax‹ stammt aus einem der terranischen Eingeborenenidiome, nicht wahr, Großväterchen?«
    Cunos blutleer scheinende Ohren flammten plötzlich knallrot. Doch der Duxant faßte sich schnell wieder und fragte zurück, indem er sich vorbeugte: »Wie meinen, Ehrwürden?«
    In Dantons Gesicht zuckte es. Rhodans Sohn unterdrückte den Heiterkeitsausbruch jedoch und sagte streng: »Genug des Geplänkels, Captain Promax. Ich weiß zwar nicht, warum Sie sich das Aussehen eines Greises gegeben haben und warum zwischen Ihnen und Gucky die Spannung nur so knistert, aber ich bitte Sie, sich wieder normal zu benehmen.«
    Langsam gab Cuno sich das Aussehen eines dunkelhäutigen Terraners mit

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