Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
tun war.
»Wir könnten natürlich Desintegratoren und andere Waffen aus den Verstecken hervorholen und uns einen Weg ins Freie bahnen«, meinte Atlan. »Aber das wäre zu riskant. Ich bin der Meinung, daß wir uns im Notfall von Tolot, Merkosh und dem Paladin einen Tunnel schaffen lassen können. Eine solche Art der Befreiung können wir den Götzen gegenüber auch erklären. Ich halte es jedoch für wichtiger, daß wir versuchen, das Schiff aus dieser Lage zu befreien, denn wir können es unter Umständen noch brauchen.«
Tolsom lachte auf. »Hier kommen wir nicht mehr raus.«
»Das kommt auf den Untergrund an«, widersprach Kasom. »Wenn es fester Boden ist, traue ich mir zu, das Schiff zu starten.«
Der Springer sah ihn mitleidig an. »Ich weiß genau, was man diesem Schiff zumuten kann. Es würde im Sandloch explodieren.«
»Diese Möglichkeit läßt sich natürlich nicht ganz ausschließen, aber ich würde es trotzdem riskieren.«
Die beiden maßen sich mit Blicken. Kasom ärgerte sich darüber, daß Tolsom ihn als Pilot während der Landung übertrumpft hatte, und der Springer wollte sich nicht mehr aus seiner neuen Rolle drängen lassen.
»Ich habe bewiesen, daß ich dieses Schiff fliegen kann wie kein anderer!« Tolsom bekam ein rotes Gesicht. »Wenn es jemand hier herausbringen kann, dann nur ich. Und ich sage, es ist unmöglich.«
»Jede Situation erfordert ihren Meister«, entgegnete Kasom mit ebenso großer Lautstärke. »Was kann ich dafür, wenn solche Situationen auf der Schule der Springer nie geübt wurden?«
»Pah!« machte Tolsom. »Sagen Sie mir rechtzeitig, wann Sie mit diesem verrückten Experiment beginnen wollen, ich werde dann nämlich vorher aussteigen.«
»Diese Möglichkeit hatten wir bei Ihrer halsbrecherischen Landung allerdings nicht«, räumte Kasom spöttisch ein. »Aber wir sind auch von Natur aus weniger ängstlich.«
Die beiden Männer machten Anstalten, aufeinander loszugehen.
»Das genügt!« mischte Atlan sich ein. »Ich glaube euch beiden, daß ihr ausgezeichnete Piloten seid.«
Die AYCROM, so stellte sich nach einiger Zeit heraus, steckte ziemlich gerade in der großen Grube. Hulos, der von seinem Ausflug zurückkam, berichtete, daß unter der glatten Wüstenoberfläche ein verzweigtes Höhlensystem existierte. Allerdings lag das Heck des Schiffes auf granitähnlichem Gestein. Damit wurde ein weiteres Abrutschen verhindert.
»Granit!« rief Tolsom triumphierend. Er blickte Kasom an. »Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn wir auf diesem Material die AYCROM starten?«
»Wir müssen eine Höhle in den Boden strahlen«, sagte er zu Atlan. »Sie muß groß genug sein, daß es zu keinem Rückstrahleffekt der ausgestoßenen Energien kommt. Das bedeutet, daß wir außer einem großen Hohlraum noch eine Art Röhre in einen zweiten Hohlraum schlagen müssen, wo sich die Gase sammeln können. Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, alle ausgestoßenen Energien in das Höhlensystem abzuleiten.«
»Es ist einen Versuch wert!« entschied der Arkonide. »Die Thunderbolts sollen sofort mit den Arbeiten beginnen.«
Die sechs Siganesen verließen ihren haluterähnlichen Roboter und verschwanden durch die Heckschleuse aus dem Schiff.
»Wir werden inzwischen nicht untätig sein«, wandte Atlan sich an Tolot. »Tolotos, Sie und ein Mitglied der Besatzung werden durch die Seitenschleuse aussteigen und einen Weg an die Oberfläche bahnen. Das dürfte Ihnen nicht allzu schwer fallen.«
Der mächtige Haluter verließ zusammen mit Ras Tschubai das Schiff durch eine Seitenschleuse. Uns blieb nichts anderes übrig, als auf die Rückkehr der ausgeschleusten Besatzungsmitglieder zu warten.
Eine halbe Stunde nachdem er zusammen mit Tolot aufgebrochen war, materialisierte Tschubai in der Zentrale.
»Der Haluter ist durchgebrochen«, informierte er uns. »Oben scheint alles ruhig zu sein. Tolot will warten, bis wir das Schiff gestartet haben. Er sieht sich ein bißchen in der Umgebung um.«
»Das ist nicht richtig«, protestierte Tolsom. »Er hat sich genauso nach den Befehlen des Kommandanten zu richten wie jeder andere auch.«
»Da kennen Sie Tolot schlecht!« sagte Atlan. »Er macht immer das, was er für richtig hält. Er läßt sich von niemandem Vorschriften machen.«
Der Arkonide schien nicht zu befürchten, daß wir durch Tolots Verhalten Schwierigkeiten bekommen könnten.
»Die Luft dieses Planeten ist wunderbar rein und mild«, fuhr Tschubai in seinem Bericht
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